IG Druck und Papier

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Industriegewerkschaft Druck und Papier
(IG Druck und Papier)
Gründung 29. November 1948 in München
Sitz Stuttgart
Vorläufer Verband der Buchbinder und Papierverarbeiter Deutschlands,
Verband der Deutschen Buchdrucker,
Verband der Graphischen Hilfsarbeiter und Arbeiterinnen Deutschlands,
Verband der Lithographen, Steindrucker und Verwandten Berufe
Nachfolger IG Medien – Druck und Papier, Publizistik und Kunst
Auflösung 15. April 1989
Zweck Gewerkschaft
Streikaufruf der IG Druck und Papier 1984 zur 35-Stunden-Woche

Die Industriegewerkschaft Druck und Papier war eine Gewerkschaft des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) mit Sitz in Stuttgart.

Sie wurde am Vereinigungsverbandstag am 29. November 1948 in München gegründet. Der erste Vorstand nahm seine Arbeit zum 1. Januar 1949 auf. Die im September 1950 beim Verbandstag in Freiburg verabschiedete Satzung sah als Organe die vertikale Gliederung in Ortsvereinsvorstand, Bezirksvorstand, Gauvorstand, Zentralvorstand, Zentralausschuss und dem Verbandstag als höchstem Organ vor. Als vorläufiges Organisationsgebiet wurde das Gebiet der damaligen Bundesrepublik einschließlich West-Berlin festgelegt.[1] Am 30. September 1950 hatte sie 129.089 Mitglieder, Ende 1989 waren es 182.150 Mitglieder. Ab 1952 hieß das höchste Organ Gewerkschaftstag.[2]

Die IG Druck und Papier vertrat die Branchen Buchdruck, Schriftgießerei, Flachdruck, Tiefdruck, Bildherstellung, Buchbinderei und Papierverarbeitung. Ab 1951 gehörte die Fachgruppe der Journalisten, welche ab 1960 den Namen Deutsche Journalisten-Union trug, dazu und ab 1973 der Verband deutscher Schriftsteller (VS). Für die organisierten Journalisten gab die Gewerkschaft ab 1952 die Zeitschrift die feder heraus, inzwischen M – Menschen Machen Medien. Hauptorgan ist die Zeitschrift DRUCK+PAPIER, die bis heute für die Mitglieder in den Branchen Druckindustrie, Papier, Pappe, Kunststoffe verarbeitende Industrie besteht.

Im April 1989 – also noch vor der Deutschen Wiedervereinigung – schloss sich die IG Druck und Papier mit der Gewerkschaft Kunst zur neuen IG Medien – Druck und Papier, Publizistik und Kunst zusammen. Diese wiederum ging 2001 in der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft e.V. (ver.di) auf.

Mit Unterstützung der IG Druck und Papier erstritten 1981 die Heinze-Frauen aus Gelsenkirchen vor dem Bundesarbeitsgericht in Kassel den gleichen Lohn wie ihre männlichen Kollegen. Die Frauensekretärin beim Hauptvorstand, Gisela Kessler, organisierte von 1979 bis 1981 bundesweite Solidaritätsaktionen zur Unterstützung der Frauen.

Vorsitzende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gerhard Beier: Schwarze Kunst und Klassenkampf. Geschichte der Industriegewerkschaft Druck und Papier und ihrer Vorläufer seit dem Beginn der modernen Arbeiterbewegung, Büchergilde Gutenberg, Frankfurt am Main 1966

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Satzung der Industriegewerkschaft Druck und Papier 1950 (PDF-Datei; 1,7 MB)
  2. Satzung, 1952 beim Zweiten Ordentlichen Verbandstag in Hamburg beschlossen (PDF-Datei; 1,3 MB)