Iarnród Éireann

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Triebwagen der Iarnród Éireann
Triebwagen IE-22000 in Limerick 2007

Iarnród Éireann (Aussprache [ˈiɘɾn̪ɾoːd̪ ˈeːɾʲɘn̪], irisch für „Eisenbahn Irlands“, englisch Irish Rail) ist die Staatsbahn der Republik Irland mit Unternehmenssitz in Dublin.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

IÉ wurde 1987 als eigenständiges Unternehmen gegründet und ist eine Tochtergesellschaft der staatlichen Verkehrsgesellschaft Córas Iompair Éireann (CIÉ).

Ende 2016 drohte der Eisenbahngesellschaft Insolvenz.[1] Für diesen Fall wurde die Stilllegung aller Strecken außer den drei Verbindungen von Dublin nach Belfast, Limerick und Cork angekündigt.[2]

Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Schienennetz umfasst 2400 km und ist zum überwiegenden Teil nicht elektrifiziert. Es gibt 5100 Brücken, 1240 Bahnübergänge und 147 Bahnhöfe bzw. Haltepunkte.[3] Die Strecken laufen sternförmig auf die im Osten gelegene Hauptstadt Dublin zu. Wichtigste Bahnstrecken sind die Verbindungen Dublin–Belfast über Dundalk sowie Dublin–Cork. Im Großraum Dublin sind mehrere Strecken elektrifiziert; sie werden von der Vorortbahn DART (Dublin Area Rapid Transit) befahren. Die Spurweite in Irland beträgt 1.600 mm.

Personenverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beförderungszahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinsam mit der nordirischen Bahngesellschaft Northern Ireland Railways (NIR) betreibt Iarnród Éireann unter der Marke Enterprise eine direkte Zugverbindung zwischen Dublin und Belfast.

2012 beförderte Iarnród Éireann nach eigenen Angaben 36,9 Millionen Passagiere,[4] 2007 waren es noch 45,5 Millionen.[5]

Mitnahme von Fahrrädern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die zwei Fahrradplätze in irischen Intercityzügen

Die Mitnahme von Fahrrädern ist kostenlos. Allerdings gelten Einschränkungen:

  • In den Commuter-Zügen (Vorortzügen) ist die Mitnahme Montags bis Freitags vor 10:00 und zwischen 15:30 und 19:00 nicht gestattet. Eine Buchung ist nicht möglich.
  • Die meisten Züge von Dublin nach Cork und Belfast führen einen Gepäckwagen mit. Dadurch sind meist ausreichend Plätze für Fahrräder vorhanden.
  • Auf den übrigen Intercity-Strecken ist das Angebot auf zwei (manchmal auch vier) Fahrradabstellplätze beschränkt. Diese sollten rechtzeitig gebucht werden. Zusätzlich sind diese wenigen Plätze kürzer als ein Fahrrad. Dadurch ist ein problemloses Abstellen nicht möglich. Ob noch Plätze für Räder vorhanden sind, erkennt man beim Buchen durch die Meldung: “No Online Tickets. Why?”, aber nur, falls man bei der Eingabe „Bike Space“ ausgewählt hat. Dass es dabei um die Fahrradplätze geht, sieht man, wenn man die Suche ohne „Bike Space“ wiederholt und dann Fahrkarten angezeigt bekommt.[6]

Rollmaterial[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen 2007 und 2012 hat Iarnród Éireann im Rahmen des landesweiten Infrastrukturprogramms Transport 21 alle alten Intercity-Garnituren ersetzt. Auf den Intercity-Strecken fahren seitdem Dieseltriebzüge der Baureihe 22000. Diese Züge wurden von einem Konsortium aus der Mitsui, Hyundai Rotem und der Tokyu Car Corporation hergestellt.[7]

Insgesamt sind 28 dreiteilige Garnituren mit 190 Sitzplätzen, 25 vierteilige Garnituren mit 262 Sitzplätzen und 10 fünfteilige Garnituren mit 304 Sitzplätzen im Einsatz. Sie können eine Spitzengeschwindigkeit von 160 km/h erreichen und bedienen die Strecken von Dublin nach Cork, Limerick, Tralee, Waterford, Galway, Westport, Sligo und Rosslare Europort.[8]

Vorhandene Fahrzeuge
Regionalzüge und Intercity-Züge
Baureihe Bild Typ V/max Personen-
wagen
Anzahl Baujahr
IE 2600 Class Triebwagen (Diesel) 110 km/h 2 8 1993
IE 2800 Class Triebwagen (Diesel) 120 km/h 2 8 2000
IE 29000 Class Triebwagen (Diesel) 120 km/h 4 29 2002–2005
IE 22000 Class Triebwagen (Diesel) 160 km/h 3 28 2007–2011
4 25
5 10
IE 201 Class Diesellokomotive 160 km/h 32 1994–1995
Mark 4 Personenwagen 200 km/h 67 2004–2005
Steuerwagen
Dublin Area Rapid Transit (DART)
CIÉ 8100 Class Triebwagen (Elektro) 100 km/h 2 38 1983–1984
IE 8500 Class Triebwagen (Elektro) 110 km/h 4 4 2000
IE 8510 Class Triebwagen (Elektro) 110 km/h 4 3 2001
IE 8520 Class Triebwagen (Elektro) 110 km/h 4 10 2003–2004

Güterverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Güterverkehr beschränkt sich auf Holz- und Containerverkehr. Bis 2023 gab es zudem täglich drei Ganzzüge, die Zinkerz von der Tara Mine, dem bis dahin größten Zinkbergwerk Europas, in der Nähe von Navan, zum Hafen von Dublin beförderten. Als das Bergwerk zum 14. Juli 2023 seinen Betrieb einstellte, brachen zugleich 21,4 % des Güterverkehrsaufkommens der irischen Eisenbahn weg.[9]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Eisenbahntransport in der Republic Irland – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. cte: Drohende Insolvenz von Iarnród Éireann. In: IBSE-Telegramm 312 (November 2016), S. 8.
  2. cte: Drohende Insolvenz von Iarnród Éireann. In: IBSE-Telegramm 312 (November 2016), S. 8.
  3. about us/infrastructure. www.irishrail.ie, abgerufen am 28. April 2016.
  4. Iarnród Éireann Annual Review, 2012
  5. Iarnród Éireann Annual Report 2007 (Memento des Originals vom 27. März 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.irishrail.ie
  6. Bestimmungen zur Fahrradmitnahme. Abgerufen am 21. Mai 2023.
  7. Neue Intercity Wagen für Irish Rail, 6. März 2007, abgerufen am 2. April 2011 (Memento vom 5. Dezember 2008 im Internet Archive)
  8. about us/intercity. www. irishrail.ie, abgerufen am 28. April 2016.
  9. jh: Erzverkehr in Irland eingestellt. In: Eisenbahn-Revue International 10/2023, S. 478.