Ihlow (Fläming)

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Wappen Deutschlandkarte
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Ihlow (Fläming)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Ihlow hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 52′ N, 13° 20′ OKoordinaten: 51° 52′ N, 13° 20′ O
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Teltow-Fläming
Amt: Dahme/Mark
Höhe: 82 m ü. NHN
Fläche: 47,69 km2
Einwohner: 651 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 14 Einwohner je km2
Postleitzahl: 15936
Vorwahlen: 033744, 035451
Kfz-Kennzeichen: TF
Gemeindeschlüssel: 12 0 72 157
Gemeindegliederung: 6 Ortsteile
Adresse der Amtsverwaltung: Hauptstraße 48–49
15936 Dahme/Mark
Bürgermeister: Frank Schüler
Lage der Gemeinde Ihlow im Landkreis Teltow-Fläming
KarteAm MellenseeBaruth/MarkBlankenfelde-MahlowDahmeDahmetalGroßbeerenIhlow (Fläming)JüterbogLuckenwaldeLudwigsfeldeNiederer FlämingNiedergörsdorfNuthe-UrstromtalRangsdorfTrebbinZossenBrandenburg
Karte

Ihlow (niedersorbisch Jiłow)[2] ist eine amtsangehörige Gemeinde im Landkreis Teltow-Fläming in Brandenburg. Sie gehört zum Amt Dahme/Mark, das seinen Verwaltungssitz in der Stadt Dahme/Mark hat.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort liegt im Niederen Fläming in etwa 35 Kilometer Straßenentfernung südöstlich der Kreisstadt Luckenwalde.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ihlow gliedert sich in die Ortsteile[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort wurde erstmals im Jahr 1205 urkundlich erwähnt.

1875 wurde das Dorf fast vollständig durch ein Feuer verwüstet.

Von 1635 bis 1815 gehörte der Ort zum sächsischen Amt Dahme, dann zum Landkreis Jüterbog-Luckenwalde in der preußischen Provinz Brandenburg. 1952 wurde Ihlow dem Kreis Jüterbog im DDR-Bezirk Potsdam zugeordnet. Seit 1993 liegt die Gemeinde im brandenburgischen Landkreis Teltow-Fläming.

Eingemeindungen

Am 31. Dezember 2001 wurden die bis dahin selbstständigen Gemeinden Bollensdorf, Illmersdorf, Mehlsdorf, Niendorf und Rietdorf nach Ihlow eingemeindet.[6]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1875 314
1890 378
1910 344
1925 328
1933 318
1939 291
Jahr Einwohner
1946 422
1950 422
1964 277
1971 267
1981 215
1985 233
Jahr Einwohner
1990 219
1995 224
2000 212
2005 813
2010 773
2015 705
Jahr Einwohner
2016 707
2017 683
2018 663
2019 656
2020 646
2021 636

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[7][8][9], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeindevertretung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeindevertretung von Ihlow besteht aus acht Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[10]

Partei / Wählergruppe Stimmenanteil Sitze
Einzelbewerber Klaus Mennecke 17,2 % 1
Einzelbewerber René Knuppe 14,2 % 1
CDU 12,6 % 1
Einzelbewerber Sebastian Schulze 12,6 % 1
Einzelbewerber Christopher Elsner 12,2 % 1
Einzelbewerber Stefan Lorenz 11,2 % 1
Einzelbewerber Marcus Henkel 11,0 % 1
Einzelbewerberin Alexandra Schirrmeister 09,1 % 1

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1998–2003: Rosemarie Schliebner[11]
  • 2003–2019: Werner Schröder[12]
  • seit 2019: Frank Schüler

Schüler wurde in der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 ohne Gegenkandidaten mit 92,9 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von fünf Jahren[13] gewählt.[14]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dorfkirche Ihlow (Fläming)

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Dorfkirche Bollensdorf entstand in den Jahren 1946 bis 1953. Am 1. Advent 2008 wurde das 55-jährige Bestehen der Kirche gefeiert. 2007/2008 wurde die Kirche in Eigeninitiative der Bürger, durch Spenden und mithilfe der Arbeit mehrerer Unternehmen restauriert. Die Lausitzer Rundschau bezeichnete diese Initiative der Bewohner von Bollensdorf als „Wunder von Bollensdorf“. Die Kirchenausstattung ist bauzeitlich.
  • Die Dorfkirche Ihlow ist die einzige im Fläming, die einen zweispitzigen Kirchturm aufweist. Die Legende besagt, dass der Teufel durch die Kirche geritten sei und die Kirche seitdem zwei Spitzen hat.
  • Die Dorfkirche Illmersdorf entstand im 13. Jahrhundert. Der Kirchenführer des Kirchenkreises Zossen-Fläming weist auf eine als „kurios“ bezeichnete Tatsache hin: Das Wappen und der Familienname passen nicht zueinander. Zu einer früheren Zeit muss die Fünte gebrochen und anschließend instand gesetzt worden sein. Dabei wurden die zerbrochenen Teile um 90 Grad versetzt wieder zusammengefügt.[15]
  • Die Dorfkirche Mehlsdorf ist ein Putzbau aus Feld- und Mauerstein aus dem Jahr 1665. Im Innern steht unter anderem ein Kanzelaltar aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts.
  • Die Dorfkirche in Niendorf wurde im 18. Jahrhundert auf dem Sockel eines Vorgängerbaus errichtet. 1908 wurde sie von der Kirchengemeinde neobarock überformt. Im Innern befinden sich unter anderem ein Altar sowie eine Kanzel aus dem 18. Jahrhundert.
  • Die Dorfkirche Rietdorf ist eine Feldsteinkirche aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Im Innern steht unter anderem ein Altarretabel aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts.

Naturdenkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe Liste der Naturdenkmale in Ihlow (Fläming)

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ihlow liegt an der Bundesstraße 102 zwischen Jüterbog und Dahme/Mark und an der Landesstraße L 713 nach Schönewalde.

Die Haltepunkte Ihlow und Niendorf lagen an der Bahnstrecke Jüterbog–Dahme (Mark), auf der der Personenverkehr 1963 eingestellt wurde.

Durch Ihlow verkehrt die Rufbuslinie 774 Dahme–Werbig. Sie wird durch die Verkehrsgesellschaft Teltow-Fläming bedient.

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde wird vom Flaeming-Skate berührt. Es handelt sich dabei um die längste zusammenhängende Strecke für Inlineskater und Radfahrer dieser Art in Europa.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Lieselott Enders: Historisches Ortslexikon für Brandenburg, Teil X, Jüterbog-Luckenwalde. Verlag Klaus-D. Becker, Potsdam 2020, ISBN 978-3-941919-81-5, S. 209–215 (bwv-verlag.de).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ihlow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstandim Land Brandenburg Dezember 2022 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
  2. Eintrag „Gmejna Jiłow“ in der niedersorbischen Ortsnamendatenbank auf dolnoserbski.de
  3. Hauptsatzung der Gemeinde Ihlow (PDF; 319 kB)
  4. Eintrag „Jiłow“ in der niedersorbischen Ortsnamendatenbank auf dolnoserbski.de
  5. Eintrag „Maliń“ in der niedersorbischen Ortsnamendatenbank auf dolnoserbski.de
  6. Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2001. StBA
  7. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Teltow-Fläming. S. 18–21
  8. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2017 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  9. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  10. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
  11. Ergebnisse der Kommunalwahlen 1998 (Bürgermeisterwahlen) für den Landkreis Teltow-Fläming (Memento des Originals vom 9. April 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wahlen.brandenburg.de
  12. Kommunalwahlen 26.10.2003. Bürgermeisterwahlen, S. 33
  13. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 73 (1)
  14. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019
  15. Evangelischer Kirchenkreis Zossen-Fläming Synodaler Ausschuss Öffentlichkeitsarbeit (Hrsg.): Zwischen Himmel und Erde – Gottes Häuser im Kirchenkreis Zossen-Fläming, Laserline GmbH, Berlin, S. 180, 2019
  16. Ulrike Müller-Harang: Kirms-Krackow-Haus: Sechzig Neuerwerbungen des Goethe-Nationalmuseums. Carl Hanser, München 1999. ISBN 978-3-446-19725-1