Ilse Helbich

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Ilse Helbich (* 22. Oktober 1923 in Wien; † 26. Jänner 2024) war eine österreichische Publizistin und Schriftstellerin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ilse Helbich wurde in Wien als Tochter des Bauunternehmers Friedrich Carl Hartl (1896–1985) und seiner Frau Maria (1900–1987), geborene Seidl, geboren. Sie wuchs in Wien auf, besuchte dort die Schulen und studierte an der Universität Wien Germanistik, Philosophie und Geschichte. Das Studium schloss sie 1947 mit der Promotion ab. Anschließend absolvierte sie eine Buchhändlerlehre bei W. Krieg und eine Ausbildung zur Verlagskauffrau beim Springer-Verlag, bei dem sie nach der Lehrabschlussprüfung auch angestellt wurde.

Die Baufirma des Vaters stellte Fertighäuser aus Holz her („Hartl Haus“); nach dem frühen Tod ihres jüngeren Bruders Fritz Hartl (1927–1953) wäre Ilse daran interessiert gewesen, in die Firma einzutreten. Dies war jedoch in der streng patriarchalischen Weltordnung des Vaters undenkbar.

1951 heiratete sie den Rechtsanwalt und späteren Generalsekretär der österreichischen Industriellenvereinigung Franz Helbich (1924–2012) und gab ihre berufliche Tätigkeit auf. Zwischen 1952 und 1963 brachte sie fünf Kinder zur Welt.

Das Schreiben war ihr immer wichtig; neben der Familie war sie in einer Art „Nebenberuf“ für verschiedene Tageszeitungen tätig, unter anderem mit Beiträgen zu Wirtschaftsfragen und ab 1972 mit einer alle zwei Wochen erscheinenden Kolumne im Feuilleton der Tageszeitung Die Presse. Für den Österreichischen Rundfunk (ORF) verfasste sie Drehbücher für das Fernsehen (unter anderem für die Sendereihe Der Fenstergucker) sowie zahlreiche Radiobeiträge, ab Mitte der 1990er Jahre für die Sendereihe Diagonal auf Ö1.

1981 ließ sie sich von ihrem Ehemann scheiden und „tauscht noch im Alter ein Fortleben in konventionellen Erwartungen gegen den neuen Weg ins Offene ein“.[1]

1985 erwarb Ilse Helbich die Alte Post im Zentrum von Schönberg am Kamp und renovierte sie. Die Geschichte dieses Hauses, verwoben mit autobiographischen Elementen, schrieb Ilse Helbich, die sich erst Ende der 1980er Jahre der Prosa zuwandte, in dem Roman Das Haus (2009) nieder. Ihr erstes Buch, den autobiografischen Roman Schwalbenschrift mit dem Untertitel Ein Leben von Wien aus, hatte die damals bereits 80-jährige Autorin 2003 veröffentlicht.

Ilse Helbich lebte in Schönberg am Kamp und in Wien. Am 26. Jänner 2024 verstarb sie im Alter von 100 Jahren.[2]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ilse Helbich – Schwalbenschrift
  2. Daniel Hadler: Autorin Ilse Helbich im Alter von 100 Jahren gestorben. In: Kleine Zeitung. 26. Januar 2024, abgerufen am 26. Januar 2024.
  3. Ilse Helbich wird 95 und erhält Kulturpreis. 19. Oktober 2018, abgerufen am 19. Oktober 2018.
  4. Autorin Ilse Helbich erhält Kulturpreis des Landes Niederösterreich. 18. Oktober 2018, abgerufen am 19. Oktober 2018.
  5. Mia Eidlhuber: Ilse Helbich: „Mein eigener Tod geht mich gar nichts an“. In: DerStandard.at. 1. August 2021, abgerufen am 1. August 2021.