Ina Kutulas

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Ina-Kathrin Kutulas, geb. Schildhauer, meist Ina Kutulas (* 1965 in Magdeburg) ist eine deutsche Autorin.

Lebenslauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ina-Kathrin Kutulas begann während der Schulzeit Gedichte zu schreiben. Es folgten erste Veröffentlichungen (bis 1985 unter ihrem Geburtsnamen Ina-Kathrin Schildhauer) und Preise. 1983 fand sie erstmals Interesse an Nachdichtungen und übertrug seitdem zusammen mit Asteris Kutulas eine Vielzahl von Werken bedeutender griechischer Autoren (Konstantin Kavafis, Giorgos Seferis, Mikis Theodorakis, Jannis Ritsos, Odysseas Elytis etc.) ins Deutsche. Während dieser Zeit konnte sie einige dieser Künstler (Ritsos, Elytis, Theodorakis) auch persönlich kennenlernen. Zwischen 1987 und 1989 wirkte sie an der Produktion der Zeitschrift Bizarre Städte mit. Von 1990 bis 1991 arbeitete sie in der Redaktion des Monatsboulevards Sondeur zusammen mit Asteris Kutulas, Tilo Köhler und Marina Bertrand.

Von 1992 bis 1996 lebte Ina Kutulas am Rand von Athen. Sie entwickelte sich dort zur Prosa-Schreiberin und begann die Arbeit an ihrem Tagebuch-Roman „Vielleicht Athen - Berlin Vielleicht“, den sie in Berlin beendete; 1999 erschien das Buch im konkursbuch Verlag Claudia Gehrke (Tübingen), bei dem 1992 auch ihr erstes Buch „Herbstzeitlose“ herausgekommen war. Neben ihrer Tätigkeit als Nachdichterin war Ina Kutulas mehrere Jahre als Projektleiterin für eine Vielzahl von Kinder-Kunst-Projekten tätig, weiterhin vor allem aber als Autorin essayistischer Texte. Von 2005 bis 2006 hielt sie sich erneut in Athen auf.

2009 und 2010 gehörten vornehmlich der Mitarbeit am Buchprojekt „Mikis Theodorakis. Ein Leben in Bildern“ und am Filmprojekt „Mikis Theodorakis. Komponist“ (für ARTE). 2011 realisierte sie anlässlich des 100. Geburtstags von Odysseas Elytis in der Griechischen Kulturstiftung am Wittenbergplatz eine Ausstellung mit zahlreichen ihrer Collagen, die zu Lebzeiten des Dichters Anlass für eine wiederholt rege Kommunikation über die Technik der Collage gewesen waren.

2012 schrieb sie mit Asteris Kutulas das Filmscript zu „Recycling Medea“ und betreute mit ihm dieses Projekt bis zur Fertigstellung des Films im Frühjahr 2014. Parallel dazu entstand das Manuskript für die horen Band 249 mit dem Titel „Sogar dann, wenn jeder Himmel fehlt – Auf der Suche nach einem verlorenen (Griechen)Land“, für den Ina Kutulas zusammen mit Asteris Kutulas die Textauswahl vornahm und u. a. als Autorin Texte zu den Beiträgen von Konstantinos Kavafis und Maria Polydouri schrieb.

Von 2014 bis 2018 arbeitete sie als Ko-Autorin und Ko-Produzentin für das Film-Projekt „Dance Fight Love Die – With Mikis on the Road“; sie sichtete dafür außerdem 600 Stunden Filmmaterial und kooperierte während der Filmschnitt-Vorbereitungen vielfach mit der Editorin Cleopatra Dimitriou. Zeitgleich war sie künstlerische Beraterin bei der Entstehung zahlreicher den Film begleitender Satellite Clips,[1] die von Asteris Kutulas und anderen Regisseuren konzipiert und realisiert wurden.

Als Reaktion auf das anhaltende Griechenland-Bashing zwischen 2010 und 2015 gab sie den entscheidenden Impuls zur Gründung des Filmfestivals „Hellas Filmbox Berlin“, das im Januar 2016 Premiere hatte. Hauptanliegen des Festivals war, eine Brücke der Verständigung zwischen Deutschland und Griechenland zu schlagen, als das Verhältnis beider Völker empfindlich gestört war. Zusammen mit einem griechisch-deutschen Team, das Asteris und Ina Kutulas versammelten, wurde das Festival mehrfach erfolgreich durchgeführt. Um vor allem auch dem interessierten deutschen Publikum das umfangreiche griechische Filmschaffen zugänglich machen zu können, wurde auf Anregung und unter der Leitung von Ina Kutulas eine Vielzahl der Filme in deutscher Sprache untertitelt, was einem größeren Zuschauerkreis ermöglichte, den Filmhandlungen inhaltlich zu folgen und die Realität Griechenlands, gesehen durch die Augen der Filmschaffenden, wahrzunehmen. Zusammen mit Asteris Kutulas, Sandra von Ruffin und Klaus Salge traf Ina Kutulas weiterhin die Auswahl der Filme für das Schwerpunkt-Thema „Jüdisches Leben in Griechenland“ (2016), zusammen mit Rafika Chawishe für das Schwerpunkt-Thema „Greek Femal Filmmakers“ (2017). Vier „Hellas Filmbox Berlin“-Editionen wurden zwischen 2015 und 2019 von Sandra von Ruffin, Asteris Kutulas und Ina Kutulas gemeinsam konzipiert, um die Projektleitung ab 2019 an jüngere Engagierte zu übergeben, als die Voraussetzung dafür geschaffen war, dass griechisches Kino in Berlin weiterhin jährlich zu erleben ist.

Seit 2019 schreibt Ina Kutulas, zumeist zusammen mit Asteris Kutulas, Eventkonzepte und Drehbücher. 2018 begann die Arbeit am Film „Electra“, 2021 die konzeptionelle Mitarbeit an Asteris Kutulas' Liquid-Staging-Projekt „Electra 21“.[2]

Für verschiedene Konzert- und CD-Produktionen schuf Ina Kutulas mit einer Vielzahl von Nachdichtungen ins Deutsche die Textgrundlage[3], in Ausnahmefällen schreibt sie Liedtexte auch selbst.

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • zusammen mit Gottfried Bräunling (Illustrationen): Lyrik. GB Edition, Berlin [1991].
  • Ina Kutulas: Herbstzeitlose – 111 Tristichen, Mit Illustrationen von Horst Hussel, konkursBuchverlag Claudia Gehrke, Tübingen 1992.
  • Mikis Theodorakis: Die Metamorphosen des Dionysos. Libretto & andere Texte, Mit neun Collagen und einem Text von Ina Kutulas, Herausgegeben, übersetzt und mit einem Essay von Asteris Kutulas; Romiosini Verlag, Köln 1995.
  • Ina Kutulas: Vielleicht Athen – Berlin Vielleicht, Mit Illustrationen von Efi Papaioannou, konkursBuchverlag Claudia Gehrke, Tübingen 1999.
  • Sogar dann, wenn jeder Himmel fehlt ... Auf der Suche nach einem verlorenen (Griechen)Land. Griechische Literatur (1901 bis 2013) in Neu- und Erstübersetzungen, Zusammengestellt von Asteris und Ina Kutulas, die horen. Zeitschrift für Literatur, Kunst und Kritik, 58. Jahrgang, Ausgabe 249, Göttingen 2013, ISBN 978-3-8353-1235-7.

Übersetzungen & Nachdichtungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jannis Ritsos: Chrysothemis. Übertragen von Asteris und Ina Kutulas; Romiosini Verlag, Köln 1988
  • Jannis Ritsos: Der Sondeur. Mit Zeichnungen von Trak Wendisch, Übertragen von Asteris und Ina Kutulas, Mit einem Nachwort von Asteris Kutulas; konkursbuch Verlag, Tübingen 1989
  • Nikos Engonopoulos: Poet’s corner 18 (deutsch-griechisch). Ausgewählt und herausgegeben von Asteris Kutulas, Übertragen von Ina und Asteris Kutulas; Unabhängige Verlagsbuchhandlung Ackerstraße, Berlin 1993
  • Konstantin Kavafis: Die vier Wände meines Zimmers. Verworfene und unveröffentlichte Gedichte. Herausgegeben, übersetzt und mit einem Nachwort von Asteris Kutulas, Übertragen von Ina und Asteris Kutulas; Hanser-Verlag, München 1994
  • Giorgos Seferis: Sechs Nächte auf der Akropolis. Herausgegeben und mit einem Nachwort von Asteris Kutulas, Übersetzt von Asteris und Ina Kutulas; Suhrkamp Verlag, Frankfurt/M. 1995
  • Odysseas Elytis: Köder für Niemand. Mit Original-Illustrationen von Gottfried Bräunling und Fränz Dasbourg, Übertragen von Asteris und Ina Kutulas; editions phi, Echternach 1996
  • Jannis Ritsos: Deformationen. Gedichte, Texte, Interviews & Begegnungen 1930–1990, Herausgegeben, übersetzt und mit einem Essay von Asteris Kutulas, Übertragen von Asteris und Ina Kutulas, Romiossini Verlag, Köln 1996
  • Mikis Theodorakis: Bis er wieder tanzt ... Ein Kreta-Roman. Herausgegeben von Asteris Kutulas, Übersetzt von Asteris und Ina Kutulas; Insel Verlag, Frankfurt am Main 2001
  • Jannis Ritsos: Die Rückkehr der Iphigenie. 3 Monologe. Mit Fotos von Steinzeichnungen des Dichters, Übertragen und mit einem Nachwort von Asteris und Ina Kutulas; Inselbücherei, Insel Verlag, Leipzig 2001
  • Nikos Engonopoulos: Unterhaltungen mit dem Fahrer verboten. Gedichte aus dem griechischen Surrealismus. Ausgewählt und herausgegeben von Asteris Kutulas, Übertragen von Asteris und Ina Kutulas; Dielmann Verlag, Frankfurt am Main 2001
  • Konstantin Kavafis: Familie Kavafis. Herausgegeben und mit einem Nachwort von Asteris Kutulas, Übertragen von Asteris und Ina Kutulas, axel dielmann verlag, Frankfurt/M. 2001
  • Dionisis Karatzas: Selbstmord des Reservemonats. Griechische Gedichte über das Meer und die Liebe. Ausgewählt und herausgegeben von Asteris Kutulas, Aus dem Griechischen von Ina und Asteris Kutulas, Zeichnungen von Trak Wendisch, Edition Raute, Görlitz 2010 ISBN 978-3-933777-20-1
  • Georgios Neophytou: DNA – Ein Theaterstück. Übersetzt von Ina und Asteris Kutulas 2012 (Uraufführung: Hessisches Staatstheater Wiesbaden & Satiriko Theatro Nicosia, 21. Juni 2012, Wartburg)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. The Satellite Clips by Asteris Kutulas | Satellite Clips Showcase. Abgerufen am 25. März 2022 (englisch).
  2. Electra 21 World Premiere | Asti Blog. Abgerufen am 24. März 2022 (englisch).
  3. Ina Kutulas beim Schott Verlag | Schott Music. Abgerufen am 24. März 2022 (deutsch).