Ina Weisse

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Ina Weisse bei der Preisverleihung der Deutschen Akademie für Fernsehen 2015

Ina Weisse (* 12. Juni 1968 in West-Berlin) ist eine deutsche Schauspielerin und Filmregisseurin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ina Weisse wuchs in West-Berlin auf. Ihre Mutter arbeitete als Lehrerin am Französischen Gymnasium in Berlin; ihr Vater Rolf D. Weisse ist Architekt. Sie besuchte die Waldorfschule und studierte nach dem Abitur Schauspiel an der Otto-Falckenberg-Schule in München. Erste Engagements folgten an den Münchner Kammerspielen und am Nationaltheater Mannheim. Von 1992 bis 1996 studierte sie Philosophie an der Universität Heidelberg und an der Pariser Sorbonne.[1]

Im Jahr 1996 folgte ihr Kinodebüt in der Filmkomödie Echte Kerle (1996). Fortan war sie auch in Fernsehproduktionen zu sehen, so auch mehrfach in der Fernsehreihe Tatort. In Uwe Jansons Fernsehkomödie Single sucht Nachwuchs, basierend auf dem Buch von Ulrich Limmer, spielte sie 1998 neben Heino Ferch eine Hauptrolle als alleinerziehende Witwe. Im Fernsehkrimi Liebestod (2000) übernahm sie an der Seite von Henry Hübchen und Leonard Lansink die Hauptrolle der Julia Nebe.

2002 absolvierte sie an der Hamburg Media School ein Studium der Filmregie bei Hark Bohm. Ihr Abschlussfilm Alles anders wurde mit dem First Steps Award ausgezeichnet. 2003 spielte sie in der Filmkomödie Sams in Gefahr neben Ulrich Noethen die Rolle der Ehefrau und Mutter. In Torsten C. Fischers Fernsehspiel Katzenzungen, einer Charakterstudie dreier Freundinnen, verkörperte sie 2004 an der Seite von Meret Becker und Birge Schade die verstörte Claire. Im Jahr 2005 gehörte sie neben Iris Berben, Ulrich Noethen und Christoph Waltz auch zur Besetzung des prämierten Fernsehmehrteilers Die Patriarchin. In Martin Gypkens’ Episodenfilm Nichts als Gespenster (2006) nach dem gleichnamigen Erzählband von Judith Hermann gab Weisse die Architektin Irene, die den Schmerz einer gescheiterten Liebe dadurch betäubt, dass sie ihren besten Freund während einer gemeinsamen Island-Reise verführt. Darauf folgten Auftritte in der Fernsehserie Doktor Martin (2007) und im Fernsehthriller Duell in der Nacht (2007) neben Jürgen Vogel und Iris Berben.

2008 lieferte sie mit Der Architekt ihr Spielfilmdebüt als Regisseurin, für das sie zusammen mit Daphne Charizani auch das Drehbuch geschrieben hatte. Matthias Schweighöfer, Josef Bierbichler und Sandra Hüller spielten in dem Filmdrama die Hauptrollen, das 2009 auch auf der Berlinale gezeigt wurde und auf dem Max-Ophüls-Filmfestival den Preis für das beste Drehbuch erhielt.

Oftmals verkörpert Weisse Menschen am Abgrund, die zunächst sachlich und kontrolliert auftreten, jedoch im Verlauf der Handlung ihre komplexen Persönlichkeiten offenbaren, so etwa in Duell in der Nacht und Im Dschungel (2010). Hans W. Geißendörfer, der sie 2003 in seinem Filmdrama Schneeland besetzte, charakterisierte Weisse als eine „Menschenleserin“, die sich „bis in den kleinsten Seelenwinkel“ in eine Figur hineindenken und die intellektuelle Erkenntnis zudem sinnlich vermitteln könne.[2] Für ihre Mitwirkung in den Fernsehfilmen Das Ende einer Nacht und Ein großer Aufbruch wurde sie 2012 und 2016 mit dem Deutschen Fernsehpreis als beste Schauspielerin ausgezeichnet. Für Das Ende einer Nacht erhielt sie 2013 den Adolf-Grimme-Preis. Nach ihrem Dokumentarfilm Die Neue Nationalgalerie drehte sie 2018 den Kinofilm Das Vorspiel mit Nina Hoss in der Hauptrolle, eine deutsch-französische Koproduktion.

Ina Weisse ist mit dem Regisseur Matti Geschonneck verheiratet, mit dem sie für die Fernsehfilme Duell in der Nacht (2007), Tod in Istanbul (2009), Der Verdacht (2010), Das Ende einer Nacht (2011) und Ein großer Aufbruch (2015) zusammenarbeitete.

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Schauspielerin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Regisseurin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2000: Lünow (Kurzfilm)
  • 2001: Sonntags (Kurzfilm)
  • 2002: Alles anders (Kurzfilm)
  • 2004: Klara (Kurzfilm)
  • 2008: Der Architekt
  • 2017: Die Neue Nationalgalerie (Dokumentarfilm)
  • 2019: Das Vorspiel

Theaterauftritte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ina Weisse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Christian Geuenich: Psychogramm einer zerrütteten Familie. Die Schauspielerin und Regisseurin Ina Weisse und ihr Debütfilm „Der Architekt“. Deutschlandradiokultur, 26. Januar 2009.
  2. Martin Scherer: Die Gedankenspielerin. In: Focus, 27. November 2007.
  3. Ina Weisse. In: grimme-preis.de, abgerufen am 17. August 2018.