Indisches Filmfestival Stuttgart

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Festivalplakat 2021

Das Indische Filmfestival Stuttgart (IFF) ist eines der größten indischen Filmfestivals in Europa. Es wird seit 2004 jährlich fünftägig im Juli vom Filmbüro Baden-Württemberg veranstaltet. Der Vorsitzende des Filmbüros, Oliver Mahn, ist zugleich der langjährige Festivalleiter des IFF. Das Filmfestival spiegelt die wachsende Internationalisierung indischer Filme ebenso wider wie das Interesse für die indische Kultur in Deutschland.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Festivalplakat Bollywood and beyond 2006

Den Anstoß für das Festival gab der Besuch einer Stuttgarter Wirtschaftsdelegation mit dem Oberbürgermeister Wolfgang Schuster und dem indischen Honorarkonsul Andreas Lapp im indischen Mumbai, zugleich Sitz der indischen Filmbranche. Mit dieser Stadt ist Stuttgart seit 1968 durch eine Städtepartnerschaft verbunden. Im Rahmen dieses Besuches wurde auch der Medien- und Filmstandort Region Stuttgart und Baden-Württemberg präsentiert. Dabei wurde die Idee entwickelt, ein indisches Filmfestival zu gründen. Hauptsponsor ist seitdem die Lapp Holding.[1] Die Städtepartnerschaft prägt bis heute das Festival.

Bis 2011 hieß das Festival Bollywood and beyond.[2] Die Namensänderung soll verdeutlichen, dass im Festivalprogramm nicht primär die als „Bollywood“ bezeichneten Mainstream-Hindi-Filmproduktionen, sondern aktuelle Filmproduktionen aus allen Regionen des Subkontinents gezeigt werden.

Filme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Mittelpunkt des Festivals stehen Filme, die das indische Kino in seiner ganzen Bandbreite präsentieren. Entsprechend enthält das Festivalprogramm klassische Bollywood-Produktionen, zeigt aber darüber hinaus Filme aus allen Regionen und Landesteilen Indiens. Denn neben den großen Bollywood-Produktionen bietet die indische Filmlandschaft auch ambitionierte Independent-, Dokumentar- und Kurzfilme, die einen differenzierten und durchaus kritischen Blick zeigen. Hierbei handelt es sich häufig um klassische Arthouse-Produktionen, die das Leben und die Probleme der Menschen in Indien porträtieren.[3][4]

Festivalprogramm[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben der Filmvorführung sind zahlreiche Veranstaltungen Teil des Festivals, die das Filmprogramm thematisch begleiten und bereichern. Neben Partys informieren Teatalks (Gesprächsrunden) über wirtschaftliche und kulturelle Themen. Im Rahmenprogramm gibt es täglich auch ein Gericht des Tages oder ein Getränk des Tages, das mit Rezept und Videoanleitung präsentiert wird. Das Festival richtet sich somit nicht nur an Filmfans, sondern auch an Indieninteressierte jeglicher Konvenienz.

Besucherzahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Angaben der Veranstalter zog das Filmfestival im Gründungsjahr 2004 etwa 3500 Besucher an. Jährlich besuchten etwa 7000 Fans der indischen Filmkultur das Festival. Coronabedingt wurde das Festival 2020 und 2021 online[5] durchgeführt. Die ca. 500 Festivalpasskäufer riefen etwa 5800-mal einen der Filmstreams ab.

Preise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Wettbewerb um fünf Preise im Gesamtwert von € 7000 können Spielfilme, Kurzfilme und Dokumentarfilme eingereicht werden. Jeweils dreiköpfige Fachjuries, jährlich neu zusammengestellt, entscheiden über die Vergabe des German Star of India genannten Preises für den besten Spielfilm (€ 4000), den besten Dokumentarfilm (€ 1000) und den besten Kurzfilm (€ 1000). Die Auszeichnung für den Besten Spielfilm wird von Honorarkonsul Andreas Lapp übergeben. Der undotierte Directors Vision Award richtet sich an Regisseure, die in ihrem Filmbeitrag ambitioniert den Blick auf einen kulturellen, sozialen oder gesellschaftlichen Missstand richten. Der Publikumspreis (Audience Award), mit 1000 Euro dotiert, wird vom Publikum aus allen auf dem Festival gezeigten Filmen gewählt.[6] In manchen Jahren gibt es lobende Erwähnungen in einzelnen Kategorien, die nicht dotiert werden.

Preisträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

German Star of India – Bester Spielfilm[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

German Star of India – Bester Kurzfilm[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

German Star of India – Bester Dokumentarfilm[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Director’s Vision Award[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Delhi in a Day von Prashant Nair

Publikumspreis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Indisches Filmfestival Stuttgart, Lapp Deutschland
  2. Indisches Filmfestival in Stuttgart Farbtupfer auf dunklem Grund Stuttgarter Zeitung, 12. Juli 2012
  3. Stuttgart: 56 indische Filme beim Festival „Bollywood and beyond“, Der Tagesspiegel, 9. Juli 2008
  4. „Bollywood and beyond“ Indiens Kino erobert die Republik, Focus, 17. Juli 2005
  5. Indisches Filmfestival online, Streamingplattform des Festivals
  6. Auszeichnungen und Wettbewerbe

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Indisches Filmfestival Stuttgart – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien