Inner City

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Inner City
Allgemeine Informationen
Herkunft Detroit, Michigan, Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Genre(s) Detroit Techno
Gründung 1987
Website www.armadamusic.com/artists/inner-city/
Gründungsmitglieder
Kevin Saunderson
Aktuelle Besetzung
Keyboard
Kevin Saunderson
Keyboard
Dantiez Saunderson (seit 2017)
Gesang
Steffanie Christi’an
Ann Saunderson
Ehemalige Mitglieder
Gesang
Paris Grey (1988–1996)
Bass
Kenny White
Keyboard
Tommy Onyx
Static Revenger (1989–1990)

Inner City ist eine US-amerikanische Dance-Band, die dem Detroit Techno entstammt und Ende der 1980er-Jahre ihre größten Erfolge hatte.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Inner City ist ein Projekt von Kevin Saunderson, einem der Begründer des Detroit Techno. Er hatte mit anderen ein Stück geschrieben, für das er noch eine Sängerin suchte.[1] Paris Gray, mit richtigem Namen Shanna Jackson, hatte in der lokalen Szene mit Songs wie Don’t Make Me Jack schon einige Erfolge gehabt und übernahm den Gesang. Unter dem Namen Inner City featuring Kevin Saunderson nahmen sie 1988 den Song Big Fun auf. Er wurde auf der britischen Compilation Techno: The New Dance Sound of Detroit von einem Sublabel von Virgin Records veröffentlicht, der große Aufmerksamkeit erregte und in Europa den Begriff Detroit Techno prägte.[2]

Dadurch gewann der Song schnell an Popularität, er erschien als Single und wurde auf Anhieb ein Nummer-eins-Hit in den US-Dance-Charts. In die offiziellen Billboard Hot 100 kamen sie nicht, dafür waren sie in Westeuropa umso erfolgreicher. In den britischen Charts erreichten sie die Top 10 und in Deutschland sogar die Top 5 der Single-Charts. Noch erfolgreicher war im selben Jahr die zweite Single Good Life, die es in die offiziellen US-Charts schaffte und in Deutschland auf Platz zwei kam. In England erreichte sie Platz vier und eine Silber-Auszeichnung aufgrund der Verkäufe.[3][4]

Daraufhin produzierten sie als erste Vertreter des Detroit Techno ein ganzes Album, das im Frühjahr 1989 erschien. Das nach dem ersten Hit Big Fun benannte Album kam in die offiziellen US-Albumcharts und brachte mit Ain’t Nobody Better und Do You Love What You Feel zwei weitere Nummer-eins-Dancehits. In Europa erschien das Album unter dem Titel Paradise und war vor allem in Großbritannien ein großer Erfolg, wo es Platz 3 und Platinstatus erreichte.[4] Auch die Remix-Version des Albums konnte sich noch einmal in den UK-Charts platzieren. Mit Whatcha Gonna Do with My Lovin’ folgte am Jahresende noch ein kleinerer Hit, der aber nicht so Dance-typisch war und ein zweiter Banderfolg in den US-Hot-100 und den R&B-Charts war.

Bereits im Jahr darauf folgte Album Nummer zwei mit dem Titel Fire. Während der Sound beim ersten Album noch eine Mischung aus Techno, House und Pop gewesen war, wollten die Verantwortlichen diesmal mehr in Richtung Soulpop gehen, mit dem Soul II Soul in den USA noch erfolgreicher waren als Inner City. Doch das Album floppte sowohl in USA als auch in Europa. Lediglich in Großbritannien kamen sie mit zwei Songs in die Charts, verfehlten aber die Top 40.

Für das dritte Album Praise ließen sie sich dann mehr Zeit. Es erschien 1992 und brachte der Band den fünften Nummer-eins-Hit in den US-Dancecharts mit dem Song Pennies from Heaven. Der Nachzügler Follow Your Heart schaffte es dort noch auf Platz zwei. In die Popcharts kamen sie aber nicht mehr. Auch im Ausland blieben die Charterfolge aus, mit Ausnahme von Großbritannien, wo sie neben dem Album noch vier Songs in die offiziellen Hitlisten brachten. Großbritannien blieb auch das einzige Land, in dem sie auch danach noch regelmäßig erfolgreich waren. Bis 1996 veröffentlichten sie weiter Singles, aber kein weiteres Album mehr. Danach lief das Projekt aus, zudem Saunderson mit The Reese Project, E-Dancer und anderen schon seit Beginn der 1990er auch andere Projekte und andere musikalische Ausrichtungen vorantrieb. Außerdem gab Sängerin Grey dem Familienleben den Vorzug, so dass es kaum noch Auftritte gab.

Nach 1996 gab es noch gelegentliche Veröffentlichungen unter dem Namen Inner City und Neuauflagen der beiden größten Hits Good Life und Big Fun, die noch Beachtung fanden, aber danach war die Zeit der Band vorbei. Es gab Versuche, das Projekt anlässlich des 25- bzw. 30-jährigen Jubiläums wiederzubeleben, daraus resultierten aber keine weiteren Erfolge.[5][6]

Bei Liveauftritten waren Kevin White als Bassist und Tommy Munnell alias Tommy Onyx als Keyboarder Teil des Projekts.[6] Auch Kevins Ehefrau Ann Saunderson war an Produktion und Komposition beteiligt.

Am 17. Juli 2020 erschien nach 28 Jahren das vierte Studioalbum We All Move Together.

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Studioalben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[7][4]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
1989 Paradise / Big Fun DE21
(12 Wo.)DE
CH18
(4 Wo.)CH
UK3
Platin
Platin

(30 Wo.)UK
US162
(4 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Mai 1989
in US als Big Fun
1990 Fire
Erstveröffentlichung: 1990
1992 Praise UK52
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Juni 1992
2020 We All Move Together
Erstveröffentlichung: 17. Juli 2020

Remixalben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[7]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
1990 Paradise Remixed UK17
(6 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Januar 1990
1993 Testament ’93 UK33
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Mai 1993

Kompilationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel Anmerkungen
2003 Good Life – The Best of Inner City Erstveröffentlichung: 27. Mai 2003
2012 Big Fun – Big Hits! The Collection Erstveröffentlichung: 16. April 2012

Singles[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[7][4]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
1988 Big Fun
Paradise
DE5
(19 Wo.)DE
AT15
(12 Wo.)AT
CH4
(12 Wo.)CH
UK8
(14 Wo.)UK
Autoren: K. Saunderson, J. P. Pennington, A. L. Forest, S. V. Jackson
Erstveröffentlichung: August 1988
Good Life
Paradise
DE2
(17 Wo.)DE
AT12
(10 Wo.)AT
CH5
(9 Wo.)CH
UK4
Silber
Silber

(12 Wo.)UK
US73
(11 Wo.)US
Autoren: K. Saunderson, S. V. Jackson, R. D. Holman
Erstveröffentlichung: November 1988
1989 Ain’t Nobody Better
Paradise
DE21
(17 Wo.)DE
CH9
(11 Wo.)CH
UK10
(7 Wo.)UK
Autoren: K. Saunderson, S. V. Jackson
Erstveröffentlichung: April 1989
Do You Love What You Feel
Paradise
UK16
(7 Wo.)UK
Autoren: K. Saunderson, S. V. Jackson
Erstveröffentlichung: Juli 1989
Whatcha Gonna Do with My Lovin’
Big Fun
UK12
(9 Wo.)UK
US76
(6 Wo.)US
Autoren: J. Mtume, R. Lucas
Erstveröffentlichung: November 1989
1990 That Man (He’s All Mine)
Fire
UK42
(4 Wo.)UK
Autoren: K. Saunderson, S. V. Jackson
Erstveröffentlichung: Oktober 1990
1991 Till We Meet Again
Fire
UK47
(4 Wo.)UK
Autoren: K. Saunderson, S. V. Jackson
Erstveröffentlichung: Februar 1991
Let It Reign
Praise
UK51
(2 Wo.)UK
Autoren: K. Saunderson, A. Saunderson, C. Peat, M. Archer, S. V. Jackson
Erstveröffentlichung: November 1991
1992 Hallelujah ’92
Praise
UK22
(4 Wo.)UK
Autoren: K. Saunderson, D. McCoy, T. Munnell
Erstveröffentlichung: März 1992
Pennies from Heaven
Praise
UK24
(4 Wo.)UK
Autoren: K. Saunderson, A. Saunderson, S. V. Jackson, V. Whitehead
Erstveröffentlichung: Juni 1992
Praise
Praise
UK59
(2 Wo.)UK
Autoren: K. Saunderson, A. Saunderson, S. V. Jackson, V. Whitehead
Erstveröffentlichung: September 1992
1993 Back Together Again
Big Fun – Big Hits! The Collection
UK49
(1 Wo.)UK
Autoren: J. Mtume, R. Lucas
Erstveröffentlichung: August 1993
1994 Do Ya
Big Fun – Big Hits! The Collection
UK44
(2 Wo.)UK
Autoren: K. Saunderson, S. V. Jackson
Erstveröffentlichung: Januar 1994
Share My Life
Big Fun – Big Hits! The Collection
UK62
(2 Wo.)UK
Autoren: K. Saunderson, A. Saunderson, S. V. Jackson
Erstveröffentlichung: Juli 1994
1995 Ahnonghay
Big Fun – Big Hits! The Collection
UK97
(1 Wo.)UK
Autoren: K. Saunderson
Erstveröffentlichung: Februar 1996
1996 Your Love
Big Fun – Big Hits! The Collection
UK28
(2 Wo.)UK
Autoren: K. Saunderson, A. Saunderson, N. Howard, T. Howard
Erstveröffentlichung: Februar 1996
Do Me Right
Big Fun – Big Hits! The Collection
UK47
(2 Wo.)UK
Autoren: K. Saunderson, A. Saunderson, S. V. Jackson
Erstveröffentlichung: September 1996
1999 Good Life (Buena Vida)
Big Fun – Big Hits! The Collection
UK10
(6 Wo.)UK
Autoren: K. Saunderson, A. Saunderson, S. V. Jackson, R. D. Holman
Erstveröffentlichung: Februar 1999
2001 Good Love
UK81
(1 Wo.)UK
Autoren: K. Saunderson, A. Saunderson
Erstveröffentlichung: Mai 2001
2003 Big Fun (Remix)
UK86
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Oktober 2003

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kevin Saunderson: „Ich hatte keine Ahnung, was Rassismus war!“ (Interview), Alexis Waltz, Groove, 14. November 2017
  2. Kevin Saunderson, Inner City and the inside story of ‘Big Fun’, Kevin Saunderson, Fact, 2. September 2014
  3. Game Changer: Inner City ’Good Life’, Andrew Whitehurst, DJ Mag, 4. Februar 2014
  4. a b c d Auszeichnungen für Musikverkäufe: UK
  5. Kevin Saunderson Revives Inner City: ‘We Were Ahead of Our Time’, Gary Graff, Billboard, 7. Juni 2012
  6. a b It's 30 years of big fun as Kevin Saunderson marks Inner City anniversary, Brian McCollum, Detroit Free Press, 24. Mai 2018
  7. a b c Chartquellen: DE AT CH UK US

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]