Insheim

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Wappen Deutschlandkarte
Insheim
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Insheim hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 9′ N, 8° 9′ OKoordinaten: 49° 9′ N, 8° 9′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Südliche Weinstraße
Verbandsgemeinde: Herxheim
Höhe: 143 m ü. NHN
Fläche: 8 km2
Einwohner: 2179 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 272 Einwohner je km2
Postleitzahl: 76865
Vorwahl: 06341
Kfz-Kennzeichen: SÜW
Gemeindeschlüssel: 07 3 37 044
Adresse der Verbandsverwaltung: Obere Hauptstraße 2
76863 Herxheim
Website: www.insheim.de
Ortsbürgermeister: Martin Baumstark (CDU)
Lage der Ortsgemeinde Insheim im Landkreis Südliche Weinstraße
KarteKirrweiler (Pfalz)Kirrweiler (Pfalz)Kirrweiler (Pfalz)MaikammerSankt Martin (Pfalz)Herxheim bei Landau/PfalzHerxheimweyherRohrbach (Pfalz)InsheimBornheim (Pfalz)Essingen (Pfalz)Hochstadt (Pfalz)Offenbach an der QueichBilligheim-IngenheimBirkweilerBirkweilerBöchingenBöchingenBöchingenEschbach (Pfalz)FrankweilerFrankweilerGöcklingenHeuchelheim-KlingenIlbesheim bei Landau in der PfalzIlbesheim bei Landau in der PfalzImpflingenKnöringenLeinsweilerRanschbachSiebeldingenSiebeldingenWalsheimWalsheimWalsheimBad BergzabernBarbelrothBirkenhördtBöllenbornDierbachDörrenbachGleiszellen-GleishorbachHergersweilerKapellen-DrusweilerKapsweyerKlingenmünsterNiederhorbachNiederotterbachOberhausen (bei Bad Bergzabern)OberotterbachOberschlettenbachPleisweiler-OberhofenSchweigen-RechtenbachSchweighofenSteinfeld (Pfalz)VorderweidenthalAlbersweilerAlbersweilerAnnweiler am TrifelsAnnweiler am TrifelsDernbach (Pfalz)EußerthalGossersweiler-SteinMünchweiler am KlingbachRamberg (Pfalz)RinnthalSilz (Pfalz)VölkersweilerWaldhambach (Pfalz)WaldrohrbachWernersbergAltdorf (Pfalz)Altdorf (Pfalz)Altdorf (Pfalz)Böbingen (Pfalz)Böbingen (Pfalz)Böbingen (Pfalz)BurrweilerBurrweilerEdenkobenEdenkobenEdesheimEdesheimEdesheimEdesheimFlemlingenFlemlingenFlemlingenFreimersheim (Pfalz)GleisweilerGleisweilerGommersheimGommersheimGommersheimGroßfischlingenHainfeld (Pfalz)Hainfeld (Pfalz)Hainfeld (Pfalz)KleinfischlingenRhodt unter RietburgRhodt unter RietburgRoschbachRoschbachVenningenVenningenVenningenWeyher in der PfalzWeyher in der PfalzLandau in der PfalzLandau in der PfalzLandau in der PfalzLandkreis GermersheimRhein-Pfalz-KreisLandkreis Bad DürkheimNeustadt an der WeinstraßeLandkreis Bad DürkheimLandkreis KaiserslauternLandkreis SüdwestpfalzFrankreich
Karte
Insheim kath. Kirche

Insheim (pfälz. Isem) ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Südliche Weinstraße in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Herxheim an.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Insheim liegt in der Südpfalz. Nachbargemeinden sind – im Uhrzeigersinn – Landau in der Pfalz, Herxheim bei Landau/Pfalz, Erlenbach bei Kandel, Steinweiler, Rohrbach (Pfalz) und Impflingen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Baggerarbeiten für eine Baustraße im Baugebiet Ober den Baumgärten kamen am 24. April 2012 zwei menschliche Skelette zum Vorschein. Bei der Besichtigung der Fundstelle wurden insgesamt zehn Gräber festgestellt. Da es sich, der Knochenstruktur zufolge, um sehr alte Knochen handeln dürfte, wurde die Generaldirektion Kulturelles Erbe, Speyer unterrichtet, dessen verantwortlicher Grabungsleiter vor Ort feststellte, dass gerade ein frühmittelalterliches Gräberfeld aus dem 7. Jahrhundert entdeckt worden war.[2] Bereits zuvor hatten Ausgrabungen, die zwischen den Jahren 2000 und 2002 durchgeführt wurden, eine Besiedelung in der Gemarkung Insheim bereits vor der ersten urkundlichen Erwähnung bestätigt.

Diese erfolgte im Jahr 782 durch eine Ackerschenkung an das Kloster Lorsch. Dort ist von Ansilheim die Rede, was so viel bedeutet wie „Ansiedlung“. Eines der ältesten befestigten Häuser war das Zehnthaus (zurzeit in Privatbesitz). Später im 13. Jahrhundert war der Ort im Besitz des Klosters Klingenmünster.

Nach dem Friedensschluss von Luneville am 9. Februar 1801 zwischen Frankreich und Österreich wurde der Ort Frankreich zugeschlagen. Erst 1816 kommt es dann zum Königreich Bayern.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(Stand: 31. Dezember 2019)

Die Bevölkerung verteilt sich wie folgt:

Kriterium Einwohneranzahl
Gesamte Einwohnerzahl 2.219
Männlich 1082
Weiblich 1137

Bodennutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kriterium Prozent der gesamten Fläche
Gesamte Fläche 100 %
Landwirtschaftlichsfläche 60,7 %
Waldfläche 20,1 %
Wasserfläche 0,6 %
Siedlungs- und Verkehrsfläche 18,6 %

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat in Insheim besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[3]

Wahl SPD CDU GRÜNE FWG Gesamt
2019 3 4 3 6 16 Sitze
2014 3 6 2 5 16 Sitze
2009 3 6 2 5 16 Sitze
2004 3 6 1 6 16 Sitze

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Martin Baumstark (CDU) wurde 2014 Ortsbürgermeister von Insheim.[4] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 55,44 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[5] Sein Vorgänger Max Bergdoll hatte das Amt 40 Jahre ausgeübt.[6]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bedeutung des Insheimer Wappens ist ungeklärt. Eine mögliche Deutung durch Historiker ist nicht die Symbolisierung eines Sterns, sondern eines Wagenrades. Dieses symbolisiert in der Heraldik den Handel, der in Insheim dank der günstigen Lage stark ausgeprägt war.

Sehenswürdigkeiten und Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rathaus Insheim
  • Zeppelinplatz mit Zeppelinbrunnen – Der Platz wurde im Jahr 2000 errichtet. Vorher diente das bis dahin unbebauten Grundstück als Abstellfläche. Heute ist der Zeppelinplatz Festplatz für die Veranstaltungen im Dorf, wie beispielsweise der Weihnachtsmarkt. Der Platz wurde zudem von der Bevölkerung als Kommunikationstreff angenommen.
  • Rathaus – Das Insheimer Rathaus wurde 2003–2005 renoviert und beherbergt nun neben Ratssaal und Bürgermeisterbüro auch einen Multi-Raum, der für Gesellschaften bis zu 30 Personen gebucht werden kann. Auch das Dachgeschoss und der denkmalgeschützte Dachboden mit der Insheimer Glocke wurde instand gesetzt.
  • Kirchen – Die großzügig ausgestatteten Kirchen liegen im Ortskern. Der Kirchhof mit Gräbern aus dem frühen 19. Jahrhundert befindet sich bei der evangelischen Kirche. Auf dem Gelände der katholischen Kirche befindet sich das etwa 50 Personen fassende Gemeindeheim.

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Insheim

Naturdenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Insheimer Wald – Der Insheimer Wald, bestehend aus 80 Hektar Mischwald, war bis 2000 noch der Schauplatz des alljährlichen Maifests, damals noch vom örtlichen Pfälzerwaldverein veranstaltet. Seit der Fertigstellung des Zeppelinplatzes wird dies dort unter der Leitung des Kulturvereins vollzogen.
  • Fischweiher – Der Fischweiher, der sich im etwas abgelegenen Flurstück „Am Roten Graben“ befindet, besteht neben dem eigentlichen Fischweiher, also einem kleineren See, auch noch aus dem gleichnamigen angrenzenden Wald.

Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kulturverein ist Träger mehrerer Aktivitäten:

  • Faschingsumzug. Der Faschingsumzug, der in der Regel am Sonntag vor Rosenmontag durchgeführt wird, startet an der katholischen Kirche und endet am Sportplatz. Anschließend werden Preise für die besten bzw. einfallsreichsten Fastnachter verteilt. Mit einer Auszeichnungsfeier wird das närrische Treiben abgerundet.
  • Weinfest. Das Weinfest Insheims ist, ebenso wie die Weingüter, bis weit über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt. Neben einem Vergnügungsbetrieb stehen die Weingüter Besuchern offen.
  • Weihnachtsmarkt auf dem Zeppelinplatz.

Bildung und Erziehung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine katholische Kindertagesstätte und die Grundschule Insheim bilden die Bildungseinrichtungen.

Sport- und Freizeitstätten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Tennisplatz
  • (Rasen-)Fußballplatz
  • Abenteuerspielplatz
  • Bolzplatz
  • Spielplatz in der Gartenstraße
  • Spielplatz in den Baumäckern
  • Multifunktionsgelände
  • Bouleplatz

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geothermiebohrung in Insheim

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Insheimer Wirtschaft zeichnet sich vor allem durch die große Anzahl von Weingütern, aber auch durch Industrie aus. Vor Ort existiert die Einzellage Schäfergarten (209,3 ha)[7] mit den Sublagen Im hinteren Kitzelgrund[8], Im Kreuz[9] und In der Hölle[10]. Alle Lagen gehören zur Großlage Herrlich im Weinanbaugebiet Pfalz.[11]

(Stand: 2003; dennoch aktuell)

Kriterium Stück
Landwirtschaftliche Betriebe 20
Weingüter (Definition: Betriebe mit 0,3 ha und mehr bestockter Rebfläche) 18

Seit Juni 2008 liefen Bohrungen für ein Geothermie-Projekt in Insheim. Das Geothermiekraftwerk Insheim sollte ursprünglich 2011 in Betrieb gehen.[12] Nachdem die Kreisverwaltung Südliche Weinstraße Anfang 2012 die Genehmigung für den Bau des Kraftwerks erteilt hatte,[13] wurde es von September 2011 bis Oktober 2012 fertiggestellt. Nach weiteren Vorbereitungsmaßnahmen wurde das Kraftwerk am 13. November 2012 in Betrieb genommen und soll 4,8 Megawatt leisten.[14][15]

Medizinische Versorgung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Insheim gibt es zwei Arztpraxen, eine für Allgemeinmedizin und eine für Zahnmedizin.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde ist mit einer Buslinie nach Herxheim und einen Bahnhof an der Bahnstrecke Neustadt–Wissembourg, der die Gemeinde mit den Hauptbahnhöfen Landau in der Pfalz, Neustadt an der Weinstraße und Karlsruhe verbindet, an den Personennahverkehr angebunden.

Ehrenbürger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Max Bergdoll, Altbürgermeister[6]

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der lokale Spitzname „Isemer Stecher“ kommt aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg, als die Rivalität der Gemeinden untereinander noch groß war und nahezu jeder Ort einen solchen Spitznamen hatte. Einige haben die Zeit bis heute „überlebt“.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Insheim – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Fränkischer Friedhof unter dem Insheimer Neubaugebiet. Abgerufen am 5. Januar 2020.
  3. [1]
  4. Martin Baumstark: Vorwort. In: Heimatbrief 2014, S. 3. Ortsgemeinde Insheim, abgerufen am 18. April 2020.
  5. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Herxheim, Verbandsgemeinde, vierte Ergebniszeile. Abgerufen am 18. April 2020.
  6. a b Gerhard Sommer: Mit Herz und Verstand. Altbürgermeister Max Bergdoll zum Ehrenbürger ernannt – Urgestein mit Ecken und Kanten. Die Rheinpfalz, 07. August 2014 (Memento vom 5. November 2018 im Internet Archive)
  7. Insheimer Schäfergarten - Eintrag auf Weinlagen-Info.de, abgerufen am 3. März 2024
  8. Insheimer Im hinteren Kitzelgrund - Eintrag auf Weinlagen-Info.de, abgerufen am 3. März 2024.
  9. Insheimer Im Kreuz - Eintrag auf Weinlagen-Info.de, abgerufen am 3. März 2024.
  10. Insheimer In der Hölle - Eintrag auf Weinlagen-Info.de, abgerufen am 3. März 2024.
  11. Weinlagen in Rheinland-Pfalz - Stand Herbst 2020. Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, abgerufen am 6. August 2021. (PDF, 0,7 MB)
  12. hotrock.de: Neues Geothermieprojekt in Rülzheim, 29. Juni 2009, Abruf am 15. Dezember 2011
  13. Geothermie: Genehmigung für Kraftwerk Insheim. In: Arbeitskreis Energie des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Landesverband Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Energie-Info. Band 1, 2012 (bund-rlp.de [PDF]).
  14. pfalzwerke.de: Geothermie-Kraftwerk in Insheim bereitet Betriebsphase vor (Memento vom 14. Januar 2013 im Internet Archive), Pressemeldung, 4. Oktober 2012, abgerufen am 31. Oktober 2012
  15. Pfalzwerke: Geothermie-Kraftwerk in Insheim offiziell in Betrieb genommen. Pressemitteilung. 13. November 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. Januar 2013; abgerufen am 9. Dezember 2012.