Intercity (Belgien)

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IC A (heute: IC 01) in Eupen, 2007
Intercity Ostende–Köln in Köln Hbf, Juni 2000
IC 35 Amsterdam – Brussel Zuid in Amsterdam C, 2015
Triebwagen Gattung Bmx M7-Wagen, 2020

Der Intercity (Kurzform: IC) in Belgien ist eine international verwendete Zuggattung.

In Belgien betreibt die NMBS/SNCB ein dichtes Netz von Intercity-Zügen überwiegend im Stundentakt. Der Intercity wurde in Belgien im Jahr 1984 eingeführt.[1] Neben den innerbelgischen Verbindungen existieren auch grenzüberschreitende IC-Züge nach Frankreich, Luxemburg und in die Niederlande. Bis 2002 existierte auch eine IC-Verbindung von Ostende über Aachen nach Köln,[2] an deren Stelle die Fernverkehrszüge Thalys und ICE International getreten sind.[3] Der Zweckverband Nahverkehr Rheinland (NVR) plante, der derzeit in Welkenraedt endende IC 12 aus Kortrijk bis nach Aachen Hauptbahnhof verkehren zu lassen. Die Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens (DG) wünschte eine Verlängerung bis zum Bahnhof Eupen, um so einen 30-Minuten-Takt zu erreichen.[4] Beide Vorhaben wurden jedoch bisher nicht umgesetzt.[5]

Als am 14. Dezember 2014 die Zuggattung InterRegio eingestellt wurde, wurden die Interregio-Linien auf die Gattungen L und IC verteilt, sodass sich die Anzahl der IC-Linien von 18 auf 36 erhöhte. Zu diesem Anlass wurden außerdem die vorherigen Buchstaben durch Ziffern ersetzt, so wurde aus der Linie IC A bspw. die IC 01.

Die Qualität, Durchschnittsgeschwindigkeit und Halteabstände der belgischen IC-Züge entspricht den niederländischen IC-Zügen. Anders als in Deutschland muss für die Nutzung des Intercitys in Belgien kein Zuschlag entrichtet werden: Eine Fahrt auf derselben Strecke kostet im IC nicht mehr als in einem Regionalzug.

Fahrzeuge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Einführung des Intercitys in Belgien waren die Triebzüge der Reihe AM 80 dessen Aushängeschild. Sie wurden jedoch, auch aufgrund fehlender Klimatisierung, mittlerweile auf vielen Strecken durch die Triebzüge der Reihe AM 96 ersetzt.[1] Außerdem kommen lokbespannte Wendezüge mit I11-Wagen und zweistöckigen M6-Wagen und M7-Wagen zum Einsatz. Als Lokomotiven werden dabei vor allem Maschinen der Reihe 13, der Reihe 18/19, der Reihe 21 und der Reihe 27 eingesetzt.

Aktuelles Liniennetz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit dem Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2014 werden folgende Linien befahren: Dabei ist zu beachten, dass einige IC-Linien am Wochenende nicht oder einen geringfügig anderen Linienweg fahren.

Linie Zuglauf
IC 01 Eupen – Verviers – Lüttich – Löwen – Brüssel – Ostende
IC 02 Ostende – Brügge – Gent – Sint-Niklaas – Antwerpen
IC 03 Genk – Landen – Löwen – Brüssel – Gent – Knokke / Blankenberge
IC 04 Antwerpen – Gent – Kortrijk – Lille
IC 05 Charleroi – Nivelles – Brüssel – Mechelen – Antwerpen
IC 06 Tournai – Ath – Enghien/Edingen – Brüssel – Flughafen Brüssel
IC 06A Flughafen Brüssel – Brüssel – 's Gravenbrakel – Mons
IC 07 Charleroi – Nivelles – Brüssel – Mechelen – Antwerpen
IC 08 Antwerpen – Mechelen – Flughafen Brüssel – Löwen – Hasselt
IC 09 Antwerpen – Lier – Heist-op-den-Berg – Aarschot – Löwen
IC 10 Antwerpen – Lier – Herentals – Mol – Hasselt
IC 11 Binche – La Louvière – 's Gravenbrakel – Brüssel – Mechelen – Turnhout
IC 12 Kortrijk – Gent – Brüssel – Löwen – Lüttich – Verviers – Welkenraedt
IC 13 Kortrijk – Zottegem – Burst – Denderleeuw – Schaerbeek 
IC 14 Quièvrain – Mons – 's Gravenbrakel – Brüssel – Löwen – Lüttich
IC 15 Antwerpen – Noorderkempen
IC 16-34 Brüssel – Namur – Aarlen – Luxemburg
IC 17 Schaerbeek – Brüssel-Luxemburg Bf. – Ottignies – Namur – Dinant
IC 18 Brüssel – Brüssel-Luxemburg Bf. – Ottignies – Namur – Huy – Lüttich – Lüttich-Palais
IC 19 Lille – Tournai – Mons – Charleroi – Namur
IC 20 Gent – Aalst – Brüssel – Aarschot – Hasselt – Tongern
IC 21 Gent – Dendermonde – Mechelen – Löwen
IC 22 Brüssel – Mechelen – Antwerpen – Essen
IC 23 Ostende – Brügge – Kortrijk – Zottegem – Brüssel – Flughafen Brüssel
IC 23A Flughafen Brüssel – Brüssel – Gent – Brügge
IC 24 Charleroi – Walcourt – Couvin
IC 25 Mons – La Louvière – Charleroi – Namur – Lüttich – Lüttich-Palais
IC 26 Kortrijk – Tournai – Ath – Enghien/Edingen – Brüssel – Dendermonde – Lokeren – Sint-Niklaas
IC 27 Charleroi – Namur – Brüssel-Luxemburg Bf.
IC 28 Antwerpen – Sint-Niklaas – Lokeren – Gent
IC 29 De Panne – Gent – Aalst – Brüssel – Flughafen Brüssel – Löwen – Landen
IC 30 Turnhout – Herentals – Lier – Antwerpen
IC 31 Brüssel – Mechelen – Antwerpen
IC 32 Brügge – Lichtervelde – Kortrijk
IC 33 Lüttich – Gouvy – Luxemburg
IC 35 Brüssel – Flughafen Brüssel – Antwerpen – Den Haag – Amsterdam

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Automotrices AM 80 auf belrail.be (französisch), abgerufen am 6. Juni 2014.
  2. Klaus Ecker, Torsten Berndt: 1000 Lokomotiven: Geschichte – Klassiker – Technik, Naumann & Göbel Verlagsgesellschaft, Köln 2004, ISBN 3-625-10541-1, S. 19–27.
  3. Kursbuchstrecke 37 Aachen - Liège auf vonderruhren.de, abgerufen am 6. Juni 2014.
  4. Neues Gesicht und höhere Zugfrequenz für den Eupener Bahnhof geplant. In: brf.be. Abgerufen am 6. Februar 2019.
  5. NVR SPNV-Nahverkehrsplan 2016. (PDF) In: wir-go-rheinland.de. März 2016, S. 7–3 (59), abgerufen am 2. Februar 2023 (jetzt auf der Webseite des Nachfolgeverbandes).