Internationale Filmfestspiele Berlin 1954

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Internationalen Filmfestspiele Berlin 1954 fanden vom 18. Juni bis 29. Juni 1954 statt.

Zusammenfassung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Richard Widmark, Jean Marais, Curd Jürgens, Vittorio de Sica, Sophia Loren und Gina Lollobrigida waren die großen Stars, die die Berlinale in noch nicht dagewesener Zahl besuchten. Wieder wurden die Bären vom Publikum vergeben, wobei Schauspielerfilme das Rennen machten. Erneut blieben einige heute hochgeachtete Filme ohne Preis: Die wunderbare Macht (Magnificent Obsession) von Douglas Sirk und Akira Kurosawas Einmal wirklich leben (Ikiru) gehörten dazu, wobei Kurosawa wenigstens einen der Sonderpreise des Senats von Berlin gewann.

Auch 1954 wurde im Vorfeld der Berlinale über Etatkürzungen debattiert, wieder war es nur der aufopfernden Arbeit des Festivalleiters Alfred Bauer zu verdanken, dass die Berlinale ein einigermaßen solides Budget hatte. Nicht unwesentlich für die bemerkenswert vage politische und also finanzielle Absicherung des Festivals war zweifellos, dass eine allzu offensichtliche Beteiligung des Bundes den neutralen Status Berlins verletzt und politische Irritationen auf höchster Ebene zur Folge gehabt hätte.

Wettbewerb[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Siegerfilm ist orange unterlegt.

Filmtitel Originaltitel Regisseur Produktionsland Darsteller (Auswahl)
Der Abtrünnige Le défroqué Léo Joannon Frankreich René Blancard, Guy Decomble, Jacques Fabbri
Brot, Liebe und Fantasie Pane, amore e fantasia Luigi Comencini Italien Vittorio De Sica, Gina Lollobrigida, Marisa Merlini
Einmal wirklich leben Ikiru Akira Kurosawa Japan Takashi Shimura, Shinichi Himori, Haruo Tanaka
Gefangen in der Tiefe La grande speranza Duilio Coletti Italien Lois Maxwell, Renato Baldini, Carlo Bellini
Goldenes Zeitalter – Altflämische Kunst Een gouden eeuw-de kunst der Vlaamse primitieven Paul Haesaerts Belgien Dokumentarfilm
Das große Abenteuer Det stora äventyret Arne Sucksdorff Schweden Gunnar Sjöberg, Anders Nohrborg, Kjell Sucksdorff
Der Herr im Haus bin ich Hobsons's Choice David Lean Großbritannien Charles Laughton, John Mills, Brenda de Banzie
Rummelplatz der Liebe Kurt Neumann Deutschland Eva Bartok, Curd Jürgens, Bernhard Wicki
Sinhá Moça – Aufstand der Sklaven Sinhá Moça Tom Payne, Oswaldo Sampaio Brasilien Anselmo Duarte, Eliane Lage, Ruth de Souza
Die wunderbare Macht Magnificent Obsession Douglas Sirk USA Jane Wyman, Rock Hudson, Barbara Rush
Die Wüste lebt The Living Desert James Algar USA Dokumentarfilm

Preisträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Goldener Bär

Silberner Bär

  • Brot, Liebe und Fantasie (Pane, amore e fantasia)

Bronzener Bär

  • Der Abtrünnige (Le défroqué)

Große Goldene Plakette

Große Silberne Plakette

  • Das große Abenteuer (Det stora äventyret)

Große Bronzene Plakette

  • Goldenes Zeitalter – Altflämische Kunst (Een gouden eeuw-de kunst der Vlaamse primitieven)

Sonderpreis des Senats von Berlin

  • Walt Disney „für seine langandauernde Unterstützung des Festivals mit den besten Filmen seiner Produktion“.
  • Einmal wirklich leben (Ikiru)
  • Gefangen in der Tiefe (La grande speranza)
  • Sinhá Moça – Aufstand der Sklaven (Sinhá Moça)

OCIC-Preis

  • Gefangen in der Tiefe (La grande speranza)
  • Besondere Erwähnung: Der Abtrünnige (Le défroqué)
  • Besondere Erwähnung: Das große Abenteuer (Det stora äventyret)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wolfgang Jacobsen: 50 Jahre Berlinale – Internationale Filmfestspiele 1951–2000

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]