Internationale Filmfestspiele Berlin 2008

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Offizielles Berlinale-Plakat 2008

Die 58. Internationalen Filmfestspiele Berlin 2008 (Berlinale) fanden vom 7. bis 17. Februar 2008 statt.

Die Berlinale wurde mit Martin Scorseses Dokumentarfilm Shine a Light eröffnet. Der Film dokumentiert zwei Konzerte der Rolling Stones im Oktober/November 2006 in New York City.[1] Als Abschlussfilm wurde Michel Gondrys Be Kind Rewind aufgeführt.

Das Festival erreichte auch in diesem Jahr einen neuen Besucherrekord. Es waren mehr als 20.000 Besucher des Festivals akkreditiert. Die Akkreditierten kamen aus 125 Ländern, darunter 4.200 Journalisten. Von den 430.000 Kinobesuchern kauften sich 230.000 Besucher ein Ticket. Neben den Rolling Stones kamen Stars wie Madonna und der indische Megastar Shah Rukh Khan zur Berlinale, um die Weltpremieren ihrer Filme zu feiern.[2]

Wettbewerb[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 10. Dezember 2007 wurden die ersten acht Filme bekannt gegeben, die im offiziellen Wettbewerb gezeigt werden.[3] Weitere neun Filme wurden am 9. Januar 2008 angekündigt.[4] Am 18. Januar wurde das Wettbewerbsprogramm komplettiert.[5]

Im offiziellen Wettbewerb wurden folgende Filme gezeigt:

Filmtitel Regisseur Produktionsland Darsteller (Auswahl)
Ballast Lance Hammer USA Michael J. Smith, Jim Myron Ross, Tarra Riggs
Black Ice Petri Kotwica Finnland, Deutschland Outi Mäenpää, Ria Kataja, Martti Suosala, Ville Virtanen
Elegy oder die Kunst zu lieben Isabel Coixet USA Penélope Cruz, Ben Kingsley, Dennis Hopper
Feuerherz Luigi Falorni Deutschland und Österreich Letekidan Micael
Gardens of the Night Damian Harris Vereinigtes Königreich und USA Tom Arnold, Kevin Zegers, John Malkovich
Happy-Go-Lucky Mike Leigh Vereinigtes Königreich Sally Hawkins, Alexis Zegerman, Eddie Marsan, Samuel Roukin
Julia Erick Zonca Frankreich Tilda Swinton, Kate del Castillo, Aidan Gould, Saul Rubinek
Kabei Yōji Yamada Japan Sayuri Yoshinaga, Mitsugoro Bando, Tadanobu Asano
Kirschblüten – Hanami Doris Dörrie Deutschland Hannelore Elsner, Elmar Wepper
Lady Jane Robert Guédiguian Frankreich Ariane Ascaride, Gérard Meylan, Frédérique Bonnal
Lake Tahoe Fernando Eimbcke Mexiko Diego Cataño, Héctor Herrera, Daniela Valentine
Das Lied der Sperlinge Majid Majidi Iran Reza Najie, Maryam Akbari, Kamran Dehghan, Hossein Aghazi
Nacht und Tag Hong Sang-soo Südkorea Kim Youngho, Park Eunhye, Hwang Soojung
Rastlos Amos Kollek Israel, Deutschland, Kanada, Frankreich, Belgien Moshe Ivgy, Ran Danker, Karen Young, Phyllis Sommerville
So viele Jahre liebe ich dich Philippe Claudel Frankreich, Deutschland Kristin Scott Thomas, Elsa Zylberstein, Serge Hazanavicius, Laurent Grevill
Sparrow Johnnie To Hongkong und China Simon Yam Tat Wah, Kelly Lin Hsi Lei, Gordon Lam Ka Tung, Lam Suet
Standard Operating Procedure Errol Morris USA Joshua Feinman, Merry Grissom, Shaun Russell
Stilles Chaos Antonello Grimaldi Italien Nanni Moretti, Isabella Ferrari, Alessandro Gassmann, Valeria Golino
There Will Be Blood Paul Thomas Anderson USA Daniel Day-Lewis, Paul Dano, Ciarán Hinds
Tropa de Elite José Padilha Brasilien Wagner Moura, Caio Junqueira, André Ramiro
Zuo You Wang Xiaoshuai China Liu Weiwei, Zhang Jiayu, Yu Nan

Außer Konkurrenz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

The Rolling Stones, Martin Scorsese (2. v. l.) und Dieter Kosslick (r.) vor der Premiere von Shine a Light

Innerhalb des Wettbewerbs wurden folgende Filme außerhalb der Konkurrenz gezeigt:

Internationale Jury[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Präsident der internationalen Jury war der griechisch-französische Regisseur Constantin Costa-Gavras, der 1990 einen Goldenen Bären auf der Berlinale gewann. Ihm zur Seite standen die Schauspielerinnen Diane Kruger (Deutschland) und Shu Qi (Taiwan), der deutsche Szenenbildner Uli Hanisch, der oscarprämierte US-amerikanische Filmeditor und Tongestalter Walter Murch, und der russische Filmproduzent Alexander Rodnjanski.[6] Die dänische Regisseurin Susanne Bier und die französische Schauspielerin Sandrine Bonnaire sagten ihre Teilnahme kurz vor Beginn der Filmfestspiele ab.[7]

Preisträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Goldener Bär: Tropa de Elite von José Padilha

Silberne Bären

Alfred-Bauer-Preis: Lake Tahoe von Fernando Eimbcke

Berlinale Shorts (Kurzfilmwettbewerb)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Kurzfilmwettbewerb der Berlinale liefen 29 Filme, davon 11 im Wettbewerb.

Internationale Kurzfilmjury[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Mitglieder der internationalen Kurzfilmjury waren Marc Barbé (Frankreich), Ada Solomon (Rumänien) und Laura Tonke (Deutschland).

Preisträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sektion Panorama[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zoo Palast, Panorama-Premierenkino

In der Sektion Panorama wurden in diesem Jahr 50 Filme vorgestellt, davon 18 Dokumentarfilme. Eröffnungsfilm des Hauptprogramms war die russische Produktion Rusalka von Anna Melikyan. „Panorama Special“ eröffnete mit dem Film Lemon Tree von Eran Riklis mit Hiam Abbass in der Hauptrolle. Innerhalb der Sektion stellte Madonna ihren ersten Film Filth and Wisdom als Regisseurin vor. Der von Fatih Akin produzierte Film Chiko war ebenfalls Bestandteil des Panoramaprogramms.

Sektion Generation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Sektion Generation besteht aus den Teilen Kplus (Kinderfilme) und 14plus (Jugendfilme ab 14 Jahren). In beiden Teilen wurden als Preise Gläserne Bären, jeweils für den besten Spielfilm und den besten Kurzfilm, von einer Kinder- bzw. Jugendjury vergeben.

  • Gläserner Bär Generation 14plus:
  • Gläserner Bär Kplus:

Retrospektive[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Retrospektive widmete sich dem Werk Luis Buñuels. Mit einer umfassenden Werkschau seiner Filme und einer Veranstaltungsreihe mit Vorträgen wurde der spanische Regisseur geehrt.

Hommage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hommage der 58. Berlinale wurde dem italienischen Regisseur Francesco Rosi gewidmet. Am 14. Februar 2008 wurde er für sein Lebenswerk mit dem Goldenen Ehrenbären ausgezeichnet.

Perspektive Deutsches Kino[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Perspektive Deutsches Kino will nach Angaben der Veranstalter neugierig machen auf aktuelle Trends und Entwicklungen im deutschen Kino. Ausgewählt werden jeweils etwa zwölf Filme des aktuellen Jahrgangs. Der Preis Dialogue en perspective wurde von einer deutsch-französischen Jury verliehen. 2008 wurde er an den Beitrag Drifter vergeben, eine lobende Erwähnung ging an Lostage. Sektionsleiter war Alfred Holighaus.[8]

Die Beiträge im Jahr 2008:

Filmtitel Regisseur Darsteller (Auswahl)
Berlin – 1. Mai Sven Taddicken, Jakob Ziemnicki, Ludwig & Glaser Benjamin Höppner, Jacob Matschenz
Die Besucherin Lola Randl Sylvana Krappatsch, Samuel Finzi, André Jung
Die Dinge zwischen uns Iris Janssen Daniela Wutte, Christoph Jacobi, Antje Widdra
Die Helden aus der Nachbarschaft Jovan Arsenić Marc Zwinz, Nina Hoger, Christopher Buchholz
Drifter Sebastian Heidinger
Football Undercover David Assmann, Nayad Ajafi
In deiner Haut Pola Schirin Beck Kim Schnitzer, Margrit Sartorius
Jesus liebt Dich Lilian Franck, Michaela Kirst, Robert Cibis, Matthias Luthardt
Lea Steffi Niederzoll Alma Leiberg, Martin Kiefer
Lostage Bettina Eberhard Ulrike Schwab, Till Firit, Klaus Heindl, Stefan Lampadius und Heiner Stadelmann
Love, Peace & Beatbox Volker Meyer-Dabisch Mando, Wetlipz, Chlorophil
Robin Hanno Olderdissen Mateo Wansing Lorrio, Franziska Jünger
Teenage Angst Thomas Stuber Franz Dinda, Niklas Kohrt, Janusz Kocaj

Berlinale-Talent-Campus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Berlinale-Talent-Campus für Nachwuchs-Filmemacher fand vom 9. bis 14. Februar unter dem Titel Screening Emotions – Cinemas Finest Asset statt.

Europäischer Shooting Star 2008[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alljährlich rücken auf der Berlinale durch die Verleihung des „Shooting Stars“ junge europäische Schauspieler in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. In diesem Jahr erhielten auf der Berlinale folgenden Künstler diesen Preis: Joel Basman (Schweiz), Nicolas Cazalé (Frankreich), Stine Fischer Christensen (Dänemark), Elio Germano (Italien), Maryam Hassouni (Niederlande), Hannah Herzsprung (Deutschland), Marko Igonda (Slowakei), Anamaria Marinca (Rumänien) und Zsolt Nagy (Ungarn).

Ehrenpreise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Goldener Ehrenbär

Berlinale Kamera

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Internationale Filmfestspiele Berlin 2008 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Archivlink (Memento des Originals vom 19. Januar 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.berlinale.de
  2. http://www.berlinale.de/de/presse/pressemitteilungen/alle/Alle-Detail_4376.html#4376
  3. Pressemitteilung: Erste Filme für den Wettbewerb bestätigt (10. Dezember 2007).
  4. Archivlink (Memento des Originals vom 19. Januar 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.berlinale.de
  5. http://www.berlinale.de/de/presse/pressemitteilungen/alle/Alle-Detail_4121.html
  6. Pressemitteilung: Die Internationale Jury der Berlinale 2008 (Memento des Originals vom 30. Januar 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.berlinale.de (29. Dezember 2008).
  7. Festival-Jury: Berlinale startet mit Absagen bei spiegel.de (7. Februar 2008).
  8. Berlinale. Sektion „Perspektive Deutsches Kino“. (Memento des Originals vom 29. Januar 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.berlinale.de