Isenbruch

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Gemeinde Selfkant
Koordinaten: 51° 2′ N, 5° 53′ OKoordinaten: 51° 2′ 29″ N, 5° 52′ 48″ O
Höhe: [1] 39 (33–39) m
Einwohner: 308 (30. Jun. 2016)[2]
Postleitzahl: 52538
Vorwahl: 02456
Karte der Gemeinde Selfkant
Karte der Gemeinde Selfkant
Karte von Isenbruch
Isenbruch auf der Urkatasterkarte von 1846
Wegekreuz an der Kirche

Isenbruch (Limburgs Isebrook) ist eine Ortschaft der Gemeinde Selfkant im äußersten Westen des Kreises Heinsberg im Bundesland Nordrhein-Westfalen. Isenbruch ist der westlichste Ort Deutschlands.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort, der sich im Selfkant 17 km südwestlich von Heinsberg direkt an der niederländischen Grenze befindet, liegt zwischen den niederländischen Städten Susteren im Norden und Sittard im Süden. Westlich unmittelbar benachbart ist der niederländische Ort Nieuwstadt. Direkt östlich bzw. südlich befinden sich Havert, Millen und Schalbruch, drei weitere Ortsteile von Selfkant.

Westlichste Festlandsstelle Deutschlands[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Etwa 1,4 km nordwestlich von Isenbruch befindet sich die westlichste Landesstelle Deutschlands: Diese liegt an der Kreisstraße K 1 direkt nördlich von Haus Groevenkamp (51° 3′ 4″ N, 5° 51′ 58,7″ O). Wegen dieser Gegebenheit ist die Gemeinde Selfkant Mitglied im Zipfelbund.[3]

Gewässer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Isenbruch gehört über den Saeffeler Bach zum Einzugsgebiet des in die Maas mündenden Rodebachs (GEWKZ 281822).[4]

Nachbarorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Echt-Susteren (NL) Heide (NL) Schalbruch
Nieuwstadt (NL) Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Havert
Limbricht (NL) Millen Tüddern

Siedlungsform[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Isenbruch ist ein mehrzeilig bebautes Straßendorf.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsname[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 14. Jahrhundert Ysenbruic
  • 1512 Ysenbroeck
  • 1533 ingen Isenbroich
  • 1595 Isenbroich
  • 1662 Isenbruch
  • 1846 Isenbruch

Ortsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Isenbrucher Mühle

Isenbruch gehörte zum Jülicher Amt Millen. Im 14. Jahrhundert besaß Heinrich von Höngen (Hoynghen) Land bei Isenbruch als Heinsberger Lehen. In der Nähe des Ortes befand sich 1512 eine Mühle im landesherrlichen Besitz. Es dürfte sich um die im ältesten Heinsberger Lehensregister erwähnte Mühle des Gerhard von Schaesberg handeln. Im Ort war das Gericht und das Kirchspiel Havert ansässig. Bereits 1533 bestand eine kleine Kapelle. Isenbruch hatte 1828 insgesamt 320 Einwohner und gehörte zur Gemeinde Havert und zum Amt Selfkant.

Vom 23. April 1949 bis zum 31. Juli 1963 stand der Selfkant und damit auch Isenbruch unter niederländischer Auftragsverwaltung. Am 1. August 1963 erfolgte nach Zahlung von 280 Millionen D-Mark die Rückführung.[5]

Mit dem Gesetz zur Neugliederung von Gemeinden des Selfkantkreises Geilenkirchen-Heinsberg vom 24. Juni 1969[6] wurden zum 1. Juli 1969 die Gemeinden Havert, Hillensberg, Höngen, Millen, Süsterseel, Tüddern, Wehr (Amt Selfkant) und die Gemeinde Saeffelen (Amt Waldfeucht) zur neuen amtsfreien Gemeinde Selfkant zusammengeschlossen.

Kirchengeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Große Kapelle

Die römisch-katholische Pfarre St. Gertrud Havert war mit Isenbruch, Lind, Schalbruch und Stein eine eigenständige Kirchengemeinde. Das genaue Baujahr der Kapelle Maria Unbefleckte Empfängnis ist nicht genau bekannt. 1521 ist der Altar eingeweiht worden. 1582 bediente sie Peter Perarius. Im 18. Jahrhundert wurde die Kapelle renoviert und umgebaut. Nach der Beseitigung der Kriegsschäden erfolgte 1986 eine grundlegende Restaurierung.

Im Zuge der Pfarrgemeindereformen im Bistum Aachen wurde die ehemals eigenständige katholische Pfarrgemeinde St. Gertrud in die Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) St. Servatius Selfkant eingegliedert.[7]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemäß § 3 (1) der Hauptsatzung der Gemeinde Selfkant ist das Gemeindegebiet in Ortschaften eingeteilt. Isenbruch ist eine Ortschaft und wird nach § 3 (2) von einem Ortsvorsteher in der Gemeindevertretung vertreten. Ortsvorsteher der Ortschaft Isenbruch ist Karl Busch. (Stand 2021[8])

Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Im Juni 2013 lebten in Isenbruch 325 Personen.
  • Der Ort hat Anschluss an das Radverkehrsnetz NRW.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kapelle Maria Unbefleckte Empfängnis an der Engelbertstraße, als Denkmal Nr. 8
  • Ehrenmal für die gefallenen und vermissten Soldaten an der Kirche
  • Westlichster Punkt in Deutschland
  • Gut Schaesberg ist ein historisches Landgut

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Freiwillige Feuerwehr Selfkant, Löscheinheit Havert-Schalbruch
  • St. Martini Schützenbruderschaft Isenbruch
  • Trommler- und Pfeiferkorps St. Martini Isenbruch

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Autobahnanbindung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

BAB Streckenabschnitt Anschlussstelle Entfernung
A46 Heinsberg – Düsseldorf AS Heinsberg 15 km
A44 Aachen – Mönchengladbach AS Aldenhoven 30 km
A4 Aachen – Köln AS Weisweiler 40 km

Bahnanbindung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ab Bahnhof Susteren (ca. 2 km Entfernung)

Linie Linienverlauf
S 2 Roermond – Sittard – Maastricht – Maastricht Randwyck

Ab Bahnhof Geilenkirchen (ca. 15 km Entfernung)

Linie Linienbezeichnung Linienverlauf
RE 4 Wupper-Express Aachen – Mönchengladbach – Düsseldorf – Dortmund
RB 33 Rhein-Niers-Bahn Aachen – Mönchengladbach – Krefeld – Duisburg
RB 20 Euregiobahn Aachen – Geilenkirchen
(nur in der Hauptverkehrszeit)

Busanbindung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im öffentlichen Personennahverkehr bedient die WestVerkehr Isenbruch mit den AVV-Buslinien 436, 438 und 475.

Linie Verlauf
436 Heinsberg Busbf – Selsten – (Hontem – (Waldfeucht –) Bocket –) Abzw. Nachbarheid – Breberen – Saeffelen – Heilder – Höngen (→ Stein → Havert → Schalbruch → Isenbruch → Millen → Tüddern)
438 Saeffelen – Kleinwehrhagen – Großwehrhagen – Höngen – Stein – Havert – Millen-Bruch – Isenbruch – Schalbruch
475 (Oberbruch – Unterbruch) / Heinsberg Agentur für Arbeit – Heinsberg Busbf – Lieck –Kirchhoven – Vinn – Haaren – Obspringen – Brüggelchen – Waldfeucht – Bocket – Abzw. Nachbarheid – Breberen – Saeffelen – Heilder – Höngen – (Stein – Havert – Schalbruch – Isenbruch – Millen –) Tüddern

Landwirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Landwirtschaft in Isenbruch ist, bedingt durch das Bruchland und die Bachgründe, von Weidewirtschaft geprägt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Handbuch des Bistums Aachen. 3. Auflage. Kühlen, Mönchengladbach 1994, ISBN 3-87448-172-7, S. 684–686.
  • Leo Gillessen: Die Ortschaften des Kreises Heinsberg. ISBN 3-925620-13-3, S. 249.
  • Leo Gillessen: Zur Ortsnamen- und Siedlungskunde des südlichen Selfkantkreises. In: Heimatkalender. 1971, S. 41–50.
  • Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinzen. Nicolaische Buchhandlung, Berlin/Stettin 1830 (Digitalisat).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Isenbruch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Deutsche Grundkarte 1:5000
  2. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 1. Juli 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.selfkant.de
  3. Zipfelbund (Oberstdorf, Sylt, Selfkant, Görlitz). In: zipfelbund.de. Abgerufen am 13. Juli 2019.
  4. lanuv.nrw.de
  5. Aachener Zeitung: Selfkant: 1. August ist ein markanter Tag für den Selfkant. 4. Februar 2013, abgerufen am 19. September 2022.
  6. SGV Inhalt : Gesetz zur Neugliederung von Gemeinden des Selfkantkreises Geilenkirchen-Heinsberg | RECHT.NRW.DE. Abgerufen am 19. September 2022.
  7. St. Gertrud, Havert (Memento vom 3. Juli 2011 im Internet Archive)
  8. Vier neue Ortsvorsteher im Selfkant. Abgerufen am 13. Februar 2021.