Isigny-sur-Mer

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Isigny-sur-Mer
Isigny-sur-Mer (Frankreich)
Isigny-sur-Mer (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Normandie
Département (Nr.) Calvados (14)
Arrondissement Bayeux
Kanton Trévières
Gemeindeverband Isigny-Omaha Intercom
Koordinaten 49° 19′ N, 1° 6′ WKoordinaten: 49° 19′ N, 1° 6′ W
Höhe 0–64 m
Fläche 61,44 km²
Einwohner 3.570 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 58 Einw./km²
Postleitzahl 14230
INSEE-Code
Website https://www.isigny-sur-mer.fr/

Kirche Saint-Georges

Isigny-sur-Mer ist eine französische Gemeinde mit 3.570 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2021) im Département Calvados in der Region Normandie. Sie gehört zum Arrondissement Bayeux und zum Kanton Trévières. Die Einwohner nennen sich Isignais. Der Ort ist für das Caramel d'Isigny bekannt.

Sie entstand mit Wirkung vom 1. Januar 2017 als Commune nouvelle durch die Fusion der früher selbstständigen Gemeinden Castilly, Neuilly-la-Forêt, Les Oubeaux, Vouilly und Isigny-sur-Mer, wo sich der Verwaltungssitz befindet. Der Name der neuen Gemeinde ist mit dem des nunmehrigen Ortsteiles (Commune déléguée) identisch.

Gliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsteil ehemaliger
INSEE-Code
Fläche (km²) Einwohnerzahl zum
1. Januar 2021[1]
Castilly 14142 12,20 .0287
Isigny-sur-Mer (Verwaltungssitz)00 14342 17,44 2.488
Neuilly-la-Forêt 14462 21,20 .0429
Les Oubeaux 14481 04,27 .0220
Vouilly 14763 06,33 .0146

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort Isigny-sur-Mer liegt rund 25 Kilometer nördlich von Saint-Lô, im Regionalen Naturpark Marais du Cotentin et du Bessin, an der Grenze zum benachbarten Département Manche, an der Baie des Veys.

An der westlichen Gemeindegrenze verläuft der Fluss Vire, an der nördlichen sein rechter Nebenfluss Aure. Die beiden treffen knapp nordwestlich des Ortes aufeinander und streben danach als kanalisierter Fluss dem Ärmelkanal zu. Isigny-sur-Mer hat im Gegensatz zu seinem Namen keinen unmittelbaren Landanteil am Küstenverlauf. Lediglich die kanalartig ausgebaute Mündung der Vire ermöglicht eine Verbindung mit dem Meer.

Fluss Aure in Isigny-sur-Mer. Die Portes à flot öffnen bei Ebbe und schließen bei Flut

Toponymie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Isigny bedeutet Eigentum von Iso, wobei Iso ein romanischer Name ist, und -acus eine sich auf das Eigentum beziehende lateinische Nachsilbe ist.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Geschichte Isignys wurde von der Entwicklung der Milchindustrie am Anfang des 19. Jahrhunderts geprägt. Der Hafen spielte eine große Rolle: Holz aus dem Norden wurde eingeführt, Butter wurde ausgeführt, genauso wie Kohle aus dem Bergbau um Le Molay-Littry. Außerdem war die Fischerei noch bis zum Ende der 1970er Jahre sehr wichtig.

Die Milchproduktion war auch der Ursprung der Karamell-Herstellung in Isigny. Die örtliche Produktion erreichte in den 1930er Jahren Mengen von bis zu 5 Tonnen jährlich und liegt heute bei rund 1,5 Tonnen. Bekannt wurden vor allem Galliot und Dupont-d'Isigny sowie die nach dem Wegzug von Dupont-d'Isigny nach Carentan ab 1994 neu gegründete Firma Caramel d'Isigny.[3]

1924 wurde Isigny aufgrund seiner Nähe zum Meer amtlich in Isigny-sur-Mer umbenannt. Es wurde während des Zweiten Weltkrieges am 8. Juni 1944 zu mehr als 60 % zerstört. Die Gemeinde lag zwischen den amerikanischen Landungsstränden Utah Beach und Omaha Beach. Isigny-sur-Mer wurde am 8. Juli 1944[4] von der deutschen Besatzung befreit.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr (Census) 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2008 2011 2013 2016
Einwohner 3107 3258 3175 3082 3018 2920 2755 2761 2798 2707 3656
Quelle: Cassini und INSEE

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kirche Saint-Georges aus dem 13. Jahrhundert
  • Das Rathaus befindet sich in einem Schloss aus dem 18. Jahrhundert, im Stil Louis XVI.
  • Kapelle Saint-Roch, erbaut im 16. Jahrhundert

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Isigny-sur-Mer ist bekannt für seine Milchprodukte, die durch das AOC-Zeichen Isigny-Sainte-Mère geschützt sind.

Seit dem 20. Jahrhundert werden auch Austern in der Bucht von Les Veys gezüchtet.

Partnergemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Isigny-sur-Mer ist durch Partnerschaften verbunden mit:

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ein normannischer Ritter d’Isigny, der mit Wilhelm dem Eroberer nach England zog und sich dort ansiedelte.
  • Die Ahnen von Walt Disney[3] – mit der Zeit ist aus d’Isigny der Name „Disney“ geworden.
  • Louis Énault (1824–1900), Journalist und Schriftsteller.
  • Maurice Le Boucher (1882–1964), Komponist, Organist und Musikpädagoge.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Isigny-sur-Mer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. aktuelle Einwohnerzahlen gemäß INSEE
  2. René Lepelley: Dictionnaire étymologique des noms de communes de Normandie. Presses universitaires de Caen, ISBN 2-905461-80-2.
  3. a b Philippe Gloaguen, et al.: Le Routard – Le guide de la visite d'entreprise. Nr. 79/0425/0. Hachette Livre, Vanves 2016, ISBN 978-2-01-323703-1, S. 169 f.
  4. Redaktion: Opération « Overlord ». In: Michel Lefevre, Gaïdz Minassian, Yann Plougastel (Hrsg.): Résistants : Missak Manouchian et sa compagne Mélinée entrent au Panthéon. Historiens et descendants racontent l’engagement des combattants étrangers (= Le Monde, Hors-série). Paris 2024, ISBN 978-2-36804-160-4, S. 68 f. (Karte).