Israelische Marine

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Israelische Marine
חיל הים הישראלי
Israeli Sea Corps (ISC)


Flagge der Israelischen Marine
Aufstellung 17. März 1948
Staat Israel Israel
Streitkräfte Israelische Verteidigungsstreitkräfte
Typ Teilstreitkraft (Marine)
Stärke 9.000 (2020)[1]
Hauptquartier Tel Aviv
Leitung
Kommandeur Konteradmiral (Aluf) David Salama
Insignien
Seekriegsflagge
Kommandantenwimpel

Die Israelische Marine (hebräisch חֵיל הַיָּם הַיִּשְׂרְאֵלִי Cheil haJam haJisrəʾelī, deutsch ‚das Israelische Korps der See‘, englisch Israeli Sea Corps, abgekürzt ISC) ist die Seestreitmacht der Verteidigungsstreitkräfte des Staates Israel.

Auftrag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Marine Israels sichert die territoriale Integrität zur See und stellt die Marinekomponente der israelischen Verteidigungsstreitkräfte in den Haupteinsatzgebieten Mittelmeer im Westen und im Golf von Aqaba im Süden.

Siehe auch: allgemeiner Auftrag der israelischen Verteidigungsstreitkräfte

Organisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Struktur der Israelischen Marine (englisch)

Das Flottenoberkommando der israelischen Marine befindet sich in Tel Aviv, die Marineakademie in Haifa.

Die Marine besteht aus:

Ausrüstung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das offizielle Präfix israelischer Schiffsnamen lautet INS (Israeli Naval Ship).

Korvetten und Schnellboote[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schiffsklasse Herkunft Foto Schiffe Anmerkungen
Korvetten
Sa’ar-6 Deutschland Deutschland INS Magen
INS Oz
INS Atzmaut
INS Nitzachon
Sa’ar-5 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten INS Eilat
INS Lahav
INS Hanit
FK-Schnellboote
Saʿar-4.5 Israel Israel INS Romach
INS Keshet
INS Hetz
INS Kidon
INS Tarshish
INS Yaffo
INS Herev
INS Sufa
Die Kidon,Tarshish und Yaffo wurden Mitte der 1970er Jahre als Einheiten der Saʿar-4-Klasse gebaut und in den 1990er Jahren aufgerüstet.

U-Boote[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schiffsklasse Herkunft Foto Schiffe Anmerkungen
Dolphin I Deutschland Deutschland INS Dolphin (Bild)
INS Leviathan
INS Tekuma
Dieselelektrischer Antrieb,
die Boote der Klasse gelten als nuklearwaffenfähig.[2]
Dolphin II Deutschland Deutschland INS Tanin
INS Rahav (Bild)
INS Drakon
Brennstoffzellen-Antrieb,
Indienststellung der Drakon für 2025 geplant.

Patrouillenboote[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schiffsklasse Herkunft Foto Schiffe Anmerkungen
Super Dvora Mk.III Israel Israel 13 Einheiten
Super Dvora Mk.II Israel Israel 4 Einheiten
Shaldag Israel Israel
Dvora Israel Israel 9 Einheiten
Defender Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Protector USV Israel Israel Unbemanntes Marinepatrouillenboot
Silver Marlin Israel Israel Unbemanntes Marinepatrouillenboot

Unterstützungsschiffe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schiffsklasse Herkunft Foto Schiffe Anmerkungen
Stollergrund Deutschland Deutschland INS Bat Yam
INS Bat Galim
Ehemalige Erprobungsboote der deutschen Marine

Hubschrauber[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es werden fünf Hubschrauber des Typs AS. 565MA Atalef[3] in der 193. Schwadron durch die Marine genutzt. Diese sind Teil der Luftwaffe, da sie von deren Personal geflogen, gewartet und in ihrer Kommandostruktur integriert sind.

Rüstungsvorhaben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Größtes Rüstungsprojekt der Israelischen Marine ist momentan das U-Boot INS Drakon, ehemals INS Dakar, als sechste Einheit und drittes Boot des zweiten Bauloses der Dolphin-Klasse. Drei weitere Boote eines dritten Bauloses sollen zu einem späteren Zeitpunkt die Boote des ersten Baulos ablösen, die dann Dakar-Klasse heißen wird.[4][5]

Einsätze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe Tabelle der Einsätze im Artikel über die israelischen Streitkräfte.

Besondere Ereignisse waren:

  • Am 3. Januar 2002 wurde die Karine A, ein palästinensisches Waffenschiff, in internationalen Gewässern des Roten Meers beschlagnahmt. Mit dem Schiff sollten über 50 t Waffen und Sprengstoff in den Gazastreifen geschmuggelt werden.
  • Im Juli 2006, während des Libanonkrieges, wurde die INS Hanit durch eine von der Hisbollah abgefeuerte Rakete getroffen. Dabei starben vier Seeleute. Das Schiff konnte jedoch selbständig israelische Gewässer erreichen.[6]
  • Im November 2009 wurde das der deutschen Reederei Gerd Bartels gehörende Motorschiff Francop auf dem Weg nach Zypern von einem Spezialkommando der Marine geentert und zum Anlaufen eines israelischen Hafens gebracht. An Bord befanden sich etwa 300 Tonnen versteckter Waffen (siehe Francop-Zwischenfall).[7][8]
  • Am 31. Mai 2010 enterte die israelische Marine in internationalen Gewässern sechs mit Hilfsgütern für den Gazastreifen beladene Schiffe, die die Blockade des Gazastreifens durchbrechen wollten (Ship-to-Gaza-Zwischenfall).
  • Am 15. März 2011 wurde das von der deutschen Peter Döhle Schiffahrts-KG bereederte Containerschiff Victoria rund 200 Kilometer vor der israelischen Küste aufgebracht und nach Aschdod umgeleitet, wo man unter anderen Mörsergranaten und sechs Seezielflugkörper des iranischen Typs Nasr in den Containern fand. Die Rüstungsgüter sollten vermutlich über Ägypten in den Gazastreifen geschmuggelt werden (siehe Victoria-Zwischenfall).

Liste der Befehlshaber[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ram Rothberg, Kommandeur der israelischen Marine von 2011 bis 2016
Nr. Name Beginn der Amtszeit Ende der Amtszeit
21. Aluf David Salama 12. September 2021 -
20. Aluf Eli Scharvit 27. September 2016 12. September 2021
19. Aluf Ram Rothberg 6. Oktober 2011 27. September 2016
18. Aluf Eli Marom 8. Oktober 2007 6. Oktober 2011
17. Aluf David Ben Ba'aschat 23. September 2004 8. Oktober 2007
16. Aluf Jedidja Ja’ari 2. Januar 2000 23. September 2004
15. Aluf Alex Tal 1. Januar 1996 2. Januar 2000
14. Aluf Ami Ajalon 7. Juli 1992 1. Januar 1996
13. Aluf Micha Ram 1. Februar 1989 7. Juli 1992
12. Aluf Avraham Ben-Shoshan 31. Januar 1985 1. Februar 1989
11. Aluf Ze'ev Almog 12. Januar 1979 31. Januar 1985
10. Aluf Michael Barkai 23. September 1976 12. Januar 1979
09. Aluf Benjamin Telem 1. September 1972 23. September 1976
08. Aluf Avraham Botzer 1. September 1968 1. September 1972
07. Aluf Schlomo Arel 1. Januar 1966 1. September 1968
06. Aluf Johai Ben-Nun 1. März 1960 1. Januar 1966
05. Aluf Shmuel Tankus 1. Juli 1954 1. Januar 1960
04. Aluf Mordechai Limon 14. Dezember 1951 1. Juli 1954
03. Aluf Schlomo Schamir 16. Mai 1949 14. Dezember 1950
02. Aluf Paul Shulman 1949 1949
01. Gerschon Zak 1948 1949
Quelle: Jewish Virtual Library[9]

Dienstgrade und Dienstgradabzeichen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Offiziere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dienstgradgruppe Flaggoffiziere Stabsoffiziere Subalternoffiziere
Abzeichen









Dienstgrad רב-אלוף
(Rav-Aluf)1
אלוף
(Aluf)
תת-אלוף
(Tat-Aluf)
אלוף משנה
(Aluf-Mishne)
סגן אלוף
(Sgan-Aluf)
רב סרן
(Rav-Seren)
סרן
(Seren)
סגן
(Segen)
סגן-משנה
(Segen-Mishne)
Dienstgrad
(Bundeswehr)
Vizeadmiral Konteradmiral Flottillenadmiral Kapitän zur See Fregattenkapitän Korvettenkapitän Kapitänleutnant Oberleutnant zur See Leutnant zur See
NATO-Rangcode OF-8 OF-7 OF-6 OF-5 OF-4 OF-3 OF-2 OF-1
1 Der Chef des Generalstabs (hebräisch רמטכ״ל – Ramatkal) hat als einziger den Rang Rav-Aluf.

Unteroffiziere und Mannschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dienstgradgruppe Unteroffiziere Mannschaften
Abzeichen
kein Abzeichen
Dienstgrad רב נגד
(Rav-Nagad)
רב סמל בכיר
(Rav-Samal Bachir)
רב סמל מתקדם
(Rav-Samal Mitkadem)
רב סמל ראשון
(Rav-Samal Rischon)
רב סמל
(Rav-Samal)
סמל ראשון
(Samal Rischon)
סמל
(Samal)
רב טוראי
(Rav-Tua’i)
טוראי ראשון
(Turaʾi Rischon)
טוראי
(Tura’i)
Dienstgrad
(Bundeswehr)
Oberstabsbootsmann Stabsbootsmann Hauptbootsmann Oberbootsmann/
Bootsmann
Obermaat/
Maat
Oberstabsgefreiter/
Stabsgefreiter
Hauptgefreiter/
Obergefreiter
Gefreiter Matrose
NATO-Rangcode OR-9 OR-8 OR-7 OR-6 OR-5 OR-4 OR-3 OR-2 OR-1

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: israelische Marine – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. https://www.cia.gov/the-world-factbook/countries/israel/#military-and-security. Abgerufen am 14. Mai 2021 (englisch).
  2. Israels Generalstaatsanwalt ermittelt zum Kauf deutscher U-Boote. In: Spiegel Online. kry/dpa/AFP, 23. November 2016, abgerufen am 15. Februar 2019.
  3. Craig Hoyle: World Air Force 2019. (PDF) Flight International, 8. Dezember 2018, abgerufen am 15. Februar 2019 (englisch).
  4. Israel changes name of sixth Dolphin submarine. In: navaltoday.com. 11. Januar 2019, abgerufen am 15. Februar 2019 (englisch).
  5. Germany approves sale of new submarines to Israel: report. In: navaltoday.com. 23. Oktober 2017, abgerufen am 15. Februar 2019 (englisch).
  6. naval-technology.com
  7. Waffenlieferung: Hisbollah und Iran wollen mit Schmuggel-Schiff nichts zu tun haben. In: Spiegel Online. 5. November 2009, abgerufen am 9. November 2009.
  8. Peter Münch und Paul Anton Krüger: Waffenlieferung: Mit 3000 Raketen durch das Rote Meer. In: Süddeutsche Zeitung. 6. November 2009, archiviert vom Original am 8. November 2009; abgerufen am 9. November 2009.
  9. Israeli Navy: Navy Commanders-in-Chief. In: JewishVirtualLibrary.org. Abgerufen am 15. Februar 2019 (englisch).