Iwan Abadschiew

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Iwan Nikolow Abadschiew (bulgarisch Иван Николов Абаджиев, engl. Transkription Ivan Nikolov Abadzhiev; * 12. Februar 1932 in Nowi Pasar; † 24. März 2017 in Köln, Deutschland)[1] war ein bulgarischer Gewichtheber und Trainer.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laufbahn als Gewichtheber[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Iwan Abadschiew begann mit 21 Jahren 1953 mit dem Gewichtheben. Er kam schnell voran und erreichte bereits bei den Weltmeisterschaften 1955 in München ein sehr gutes Ergebnis im Leichtgewicht (damals bis 67,5 kg Körpergewicht). Bei den Weltmeisterschaften 1957 in Teheran wurde er Vizeweltmeister im Leichtgewicht. Dies war sein größter internationaler Erfolg als aktiver Gewichtheber. Nach den Olympischen Spielen 1960 in Rom beendete er seine Gewichtheberlaufbahn.

Laufbahn als Trainer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn begann Iwan Abadschiew eine Ausbildung zum Trainer. Er war von 1968 bis 1989 und von 1997 bis 2000 Cheftrainer des bulgarischen Gewichtheber-Verbandes. Als solcher war er außerordentlich erfolgreich und führte die bulgarischen Gewichtheber binnen weniger Jahre an die Weltspitze.

Trainingsphilosophie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Abadschiew vertritt einen extremen Standpunkt bezüglich des Trainings seiner Athleten. Er ist der Auffassung, dass die Hilfsübungen, wie zum Beispiel jegliche Art von Zügen oder Abwandlungen der Wettkampfdisziplinen, keinerlei Nutzen für die Weiterentwicklung des Athleten bringen. Darum beschränkt Abadschiew das Training auf die zwei Wettkampfdisziplinen Reißen und Stoßen und die Kniebeuge vorne zum Kraftaufbau.

Dopingproblematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Zeit, als Abadschiew dafür die Verantwortung trug, wurden mehrere Gewichtheber wegen Dopings disqualifiziert; darunter Walentin Christow und Blagoj Blagojew, disqualifiziert als Olympiasieger bzw. Silbermedaillengewinner 1976 in Montreal, sowie Mitko Grablew und Angel Gentschew, disqualifiziert als Olympiasieger 1988 in Seoul.

Auch in der Folgezeit wurden immer wieder bulgarische Olympiasieger, Welt- und Europameister des Dopings überführt (Sewdalin Mintschew, Sewdalin Marinow, Iwan Iwanow, Isabela Dragnewa, Milena Trendafilowa) oder es wurden ihnen andere Betrugsformen wie die Abgabe von Fremdurin bei Dopingkontrollen nachgewiesen (Slatan Wanew, Georgi Markow, Galabin Bojewski), wobei der vielfache Weltmeister und Olympiasieger Bojewski sogar zweimal als Dopingsünder entlarvt und für acht Jahre gesperrt wurde. Aus diesem Grund sind die Erfolge Abadschiews als Trainer differenziert zu betrachten.

Internationale Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, Le = Leichtgewicht, Mi = Mittelgewicht)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Mike Graber: Ivan Abadjiev, Legendary Weightlifting Coach, Passes Away at 85. In: barbend.com. 25. März 2017, abgerufen am 25. März 2017 (englisch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]