János Scheffler

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Johann Scheffler
Seliger Märtyrer Johann Scheffler, Fotografie aus Magyar Kurír
Märtyrer
Geburt 29. Oktober 1887, Kálmánd, Komitat Sathmar (heute in Rumänien)
Tod 6. Dezember 1952 in Jilava (Rumänien)
Seligsprechung 3. Juli 2011 durch Kardinal Angelo Amato
Heiligsprechung
Märtyrer 3. Juli 2011 durch Papst Benedikt XVI.
Begräbnisstätte Jilava, bei Bukarest
Gedenktag 6. Dezember
Attribute Palmzweig
Patronate Verfolgten, Bischöfe; Rumänien, Ungarn, Deutschland, Österreich, Schweiz

„„Alles in Christus erneuern““
Heilige Papst Pius X.[1]

János Scheffler (* 29. Oktober 1887 in Kálmánd, Komitat Sathmar, Österreich-Ungarn; † 6. Dezember 1952 in Jilava, Rumänien) war römisch-katholischer Bischof von Satu Mare und Oradea Mare. Am 3. November 2011 wurde er seliggesprochen.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

János Scheffler entstammte ärmlichen Verhältnissen, besuchte das Gymnasium in Satu Mare, studierte Theologie an der Theologischen Fakultät der Universität Budapest und wurde am 6. Juli 1906 zum Priester geweiht. Er studierte in Rom ab 1910, wo er am Priesterkolleg Santa Maria dell’Anima lebte.[2] Er promovierte in kanonischem Recht. Er unterrichtete Philosophie und Theologie 1923 am Priesterseminar in Satu Mare, 1926 am Priesterseminar Oradea und ab 1940 kanonisches Recht an der Universität in Cluj.

Am 26. März 1942 ernannte ihn Papst Pius XII. zum Bischof von Satu Mare. Die Bischofsweihe empfing er am 17. Mai 1942 durch den Erzbischof von Esztergom, Jusztinián György Kardinal Serédi OSB; Mitkonsekratoren waren der Bischof von Csanád, Gyula Glattfelder und der Bischof von Košice, István Madarász. Am 9. April 1948 wurde er nach einer erneuten Zusammenlegung der beiden Bistümer auch zum Bischof von Oradea Mare ernannt.[3][4][5]

Am 23. Mai 1950 wurde János Scheffler verhaftet und im Franziskanerkloster unter Hausarrest gestellt. Am 10. März 1952 wurde er in das Gefängnis Jilava bei Bukarest verbracht und dort gefoltert. Er starb am 6. Dezember 1952 und wurde anonym beerdigt. Der genaue Platz wurde vom orthodoxen Pfarrer des Gefängnisses vermerkt und er zeigte ihn einem katholischen Priester, der die irdischen Überreste heimlich ausgrub.[6] Sie wurden in der Krypta der Kathedrale von Satu Mare beigesetzt; am 17. Juni 2011 verbrachte man sie in einen Seitenaltar der Kathedralkirche.

Würdigung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1999 wurde Johannes Scheffler als Glaubenszeuge in das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts aufgenommen.

Seligsprechung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sel. János Scheffler

Am 3. Juli 2011 wurde er auf dem Hauptplatz in Satu Mare in Anwesenheit von Kardinal Angelo Amato, dem Präfekten der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse, im Auftrag von Papst Benedikt XVI. seliggesprochen. Hauptzelebrant war Kardinal Péter Erdő.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Helmut Moll (Hrsg. im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz), Zeugen für Christus. Das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts, Paderborn u. a. 1999, 7. überarbeitete und aktualisierte Auflage 2019, ISBN 978-3-506-78012-6, Bd. II, S. 1198–1199.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Papst Pius X., Apostolisches Rundschreiben gleichzeitig seine Antrittsenzyklika: E supremi apostolatus vom 4. Oktober 1903: Omnia restaurare in Christo
  2. Joseph Lenzenweger: Sancta Maria de Anima. Herder, Wien-Rom 1959, S. 167.
  3. Annuario Pontificio, Jahr 1951
  4. Le Petit Episcopologe, Issue 113 b/c2
  5. Revue des Ordinations Épiscopales, Ausgabe 1942, Nr. 22
  6. Seligsprechung des Bischofs János Scheffler Großes kirchliches Ereignis in Sathmar in Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien, vom 27. Juni 2011, aufgerufen am 26. März 2015
VorgängerAmtNachfolger
István FiedlerBischof von Oradea Mare und Satu Mare
1948–1952
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Tibor BoromiszaBischof von Satu Mare
1942–1948
Pál Reizer