Jörg Albrecht (Autor)

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Jörg Albrecht führt beim "Kölner Kongress 2017" sein "Textkonzert" auf

Jörg Albrecht (* 21. August 1981 in Bonn) ist ein deutscher Autor. Er lebt in Münster.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jörg Albrecht studierte Komparatistik, Neuere Deutsche Literatur, Geschichte und Theaterwissenschaft in Bochum und Wien. 2006 schloss er sein Studium mit einer Magisterarbeit über Rolf Dieter Brinkmann ab, 2011 wurde er über „Poetiken des Abbruchs“ promoviert. Gemeinsam mit dem Musiker Matthias Grübel inszeniert er als Duo phonofix Hörspiele und multimediale Literaturperformances.

Im Dezember 2017 wurde Jörg Albrecht mit Wirkung vom 1. Februar 2018 zum „Gründungsdirektor und Künstlerischen Leiter“ auf Burg Hülshoff ernannt.[1] Unter seiner Leitung soll die Burg Hülshoff ein „Museums-, Lern-, Residenz- und multifunktionaler Veranstaltungsort“ werden.[2] Am 6. Februar 2018 war er Studiogast in der WDR Lokalzeit Münsterland.[3]

Albrecht ist zudem Mitglied des Theaterkollektivs copy & waste. Er war Mitglied des PEN-Zentrum Deutschland und gehörte im Juni 2022 zu den Gründungsmitgliedern des PEN Berlin.[4]

Im Mai 2014 war Albrecht während eines Gastaufenthalts bei der Buchmesse Abu Dhabi vier Tage wegen Spionageverdachts inhaftiert.[5][6][7]

Literarische Arbeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2006 erschien Albrechts Roman Drei Herzen, der von drei Generationen und deren medialer Wahrnehmung erzählt: einer Großeltern-Generation als Edelweiß-Pfadfinder, einer Eltern-Generation als 68er und einer Generation der späten 1990er. Die einzigen im Roman genannten Markennamen sind die Namen von Kameras und Fotoapparaten. Albrechts literarische Arbeiten sperren sich gegen traditionelle Rezeptionsanforderungen wie Einheit der Handlung und Figuren oder feststehende Motive und erinnern damit an Verfahren, wie sie die zeitgenössischen Schriftsteller Rainald Goetz, Thomas Meinecke oder Andreas Neumeister entwickelten. Nach dem Roman Sternstaub, Goldfunk, Silberstreif (2008) kündigte Albrecht für 2012 ein Buch über 'Werwölfe und Kreativwirtschaft' an.
Er ist Mitbegründer der Autor*innenallianz nazisundgoldmund.net (Blog seit 2016 online) die sich versteht als „ein vielköpfiges poetologisches Monstrum, das die Entwicklungen und Aktionen der Europäischen Rechten und ihrer internationalen Allianzen kritisch beobachtet.“[8]

Theaterarbeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach verschiedenen Werkstattaufführungen und Eigenproduktionen wurde 2010 Albrechts Stück Harry Lime lebt! Und das in diesem Licht! im Wiener Schauspielhauses (Regie: Jan-Christoph Gockel) aufgeführt. Das Drama lehnt sich an die Figur Harry Lime aus Carol Reeds Der dritte Mann (1949) an.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Romane[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Theaterstücke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wir Kinder vom Hauptbahnhof [Lehrter Bahnhof] 2007, Werkstattaufführung des Maxim Gorki Theaters Berlin
  • Immer Verschwinden 2009, Werkstattaufführung des Maxim Gorki Theaters Berlin
  • Lass mich dein Leben leben 2009, Uraufführung im Werkraum der Münchner Kammerspiele
  • Berlin Ernstreuterplatz 2009, Produktion von copy & waste, Uraufführung im Studio des Maxim Gorki Theaters Berlin
  • Tri Tri Tripli – Trans Europa Exzess 1 2009, Produktion von copy & waste, Uraufführung im Raum 33 Basel
  • Die Versteigerung von No. 36 2009, Produktion von copy & waste, Uraufführung im WestGermany Berlin
  • Harry Lime lebt! Und das in diesem Licht! 2010, Uraufführung im Heimatkino des Wiener Schauspielhauses
  • You’re not the same, Batman! 2014, Uraufführung beim Steierischen Herbst, Graz

Hörspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Libretto[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Blutanfall // Bildpunkte, in: 13. open mike. Internationaler Wettbewerb junger deutschsprachiger Literatur – Anthologie, 2005
  • In der aztekischen Kamera [Nicht nachmachen bitte], Essay zu Andreas Neumeister, in: EDIT Nr. 39, 2006
  • Sommer, hochauflösend, in: Shake Your Tree Magazine Nr. 2, 2006
  • Nasenbluten [Polaroid 1000 Mix], in: BELLA triste Nr. 7, 2003
  • in den Kopfhörern Innenlinsencut, in: BELLA triste Nr. 15, 2006
  • Beitrag über Improvisation, in: BELLA triste Nr. 24, 2009

Stipendien / Förderpreise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Websites von Jörg Albrecht
Porträt
Texte

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Andreas Rossmann: Erbe der Droste. Jörg Albrecht auf Burg Hülshoff. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 27. Dezember 2017, S. 13.
  2. Pressemitteilung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, 15. Dezember 2017.
  3. https://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/lokalzeit-muensterland/video-lokalzeit-muensterland-1566.html
  4. Mitgründer:innen. Archiviert vom Original am 18. Juli 2022; abgerufen am 23. Juni 2022.
  5. http://www.nachtkritik.de/index.php?option=com_content&view=article&id=9512&catid=126&Itemid=100089
  6. Jan Scheper: Autor wird in Abu Dhabi festgehalten: Eingesperrt im Emirat. In: taz.de. 12. Mai 2014, abgerufen am 30. Januar 2024.
  7. Lukas Bärfuss: Habeas Corpus. In: Die Literarische Welt, 31. Mai 2014, S. 1.
  8. Über uns — Nazis & Goldmund. Abgerufen am 13. Juli 2017.
  9. BR Hörspiel Pool - Albrecht, Moon Tele Vision
  10. BR Hörspiel Pool - Albrecht, Hell of Fame (Memento vom 7. Januar 2017 im Internet Archive)
  11. BR Hörspiel Pool - Albrecht, Green Screen Teen
  12. BR Hörspiel Pool - Albrecht, Beyond the Rainbow