Jörg Ernesti

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Jörg Ernesti (2020)
Ernesti (2020)

Jörg Ernesti (* 8. September 1966 in Paderborn) ist ein deutscher Kirchenhistoriker.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jörg Ernesti studierte von 1986 bis 1992 Philosophie und Katholische Theologie an der Theologischen Fakultät Paderborn, der Universität Wien und der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom. 1993 wurde er dort zum Priester geweiht. 1994 schloss er das Studium in Rom mit dem Lizenziat ab.

1997 wurde er mit einer Arbeit über Kaiser Theodosius I. an der Gregoriana promoviert, anschließend war er als Seelsorger und Gymnasiallehrer tätig. 2003 habilitierte er sich an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz für das Fach Kirchengeschichte mit einer Schrift über Ferdinand von Fürstenberg; für diese Arbeit wurde er 2004 mit dem Ignaz-Theodor-Liborius-Meyer-Preis ausgezeichnet. Danach war er als Privatdozent am Mainzer Lehrstuhl für Mittlere und Neue Kirchengeschichte tätig. 2007 wurde Ernesti in Ökumenischer Theologie an der Theologischen Fakultät Paderborn mit einer Dissertation zum Thema Ökumene im Dritten Reich ein zweites Mal promoviert.

Jörg Ernesti war von 2007 bis 2013 ordentlicher Professor für Kirchengeschichte und Patrologie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Brixen. Von 2007 bis 2011 war er im Nebenamt Pfarradministrator von St. Andrä und Afers, 2012/13 Seelsorger in Mittewald und Franzensfeste. Seit dem 1. Oktober 2013 ist Ernesti Professor für Kirchengeschichte, unter besonderer Berücksichtigung der Mittleren und Neuen Kirchengeschichte, an der Theologischen Fakultät der Universität Augsburg. Seit Oktober 2019 ist er Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Augsburg. Daneben wirkt er als Dozent für Kirchengeschichte und Patrologie in Brixen.

Ernestis Forschungsschwerpunkt ist seit 2010 die neuere Papstgeschichte. Zu diesem Themenfeld hat er drei Papstbiographien sowie zahlreiche Artikel in Zeitungen und Zeitschriften vorgelegt.

Ernesti ist Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste.

Schriften (Monographien)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Princeps christianus und Kaiser aller Römer: Theodosius der Große im Lichte zeitgenössischer Quellen (= Paderborner theologische Studien. Bd. 25). Schöningh, Paderborn/München/Wien/Zürich 1998 (2. Auflage), ISBN 3-506-76275-3 (Dissertation, Päpstliche Universität Gregoriana, 1997).
  • Ferdinand von Fürstenberg (1626–1683): Geistiges Profil eines barocken Fürstbischofs (= Studien und Quellen zur westfälischen Geschichte. Bd. 51). Bonifatius, Paderborn 2004, ISBN 3-89710-282-X (Habilitationsschrift, Universität Mainz, 2003).
  • Ökumene im Dritten Reich (= Konfessionskundliche und kontroverstheologische Studien. Bd. 77). Bonifatius, Paderborn 2007, ISBN 978-3-89710-367-2 (Dissertation, Theologische Fakultät Paderborn, 2007).
  • Kleine Geschichte der Ökumene. Herder, Freiburg/Basel/Wien 2007, ISBN 978-3-451-29654-3.
  • Konfessionskunde kompakt: Die christlichen Kirchen in Geschichte und Gegenwart. Herder, Freiburg/Basel/Wien 2009, ISBN 978-3-451-30307-4.
  • Breve storia dell’Ecumenismo: Dal Cristianesimo diviso alle chiese in dialogo. EDB, Bologna 2010, ISBN 978-8-810-40125-5.
  • Paul VI.: Der vergessene Papst. Herder, Freiburg im Breisgau/Basel/Wien 2012, ISBN 978-3-451-30703-4.
  • Le Chiese cristiane. Evoluzione ed identità, storica. Mailand, Edizioni Paoline 2012, ISBN 978-8-831-54152-7.
  • Paul VI.: Die Biographie. Herder, Freiburg/Basel/Wien 2015 (3. Auflage), ISBN 978-3-451-35703-9.
  • Benedikt XV. Papst zwischen den Fronten. Herder, Freiburg im Breisgau/Basel/Wien 2016, ISBN 978-3-451-31015-7.
  • Leo XIII. – Papst und Staatsmann. Herder, Freiburg i. Br./Basel/Wien 2019 (3. Auflage), ISBN 978-3-451-38460-8.
  • (mit Kay Ehling) Glänzende Propaganda. Kirchengeschichte auf Papstmedaillen. Herder, Freiburg i. Br./Basel/Wien 2019, ISBN 978-3451376986
  • Deutsche Spuren in Rom – Spaziergänge durch die Ewige Stadt. Herder, Freiburg i. Br./Basel/Wien 2020 (2. Auflage), ISBN 978-3-451-38799-9
  • Friedensmacht – Die vatikanische Außenpolitik seit 1870. Herder, Freiburg i. Br./Basel/Wien 2022, ISBN 978-3-451-39199-6

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]