J. Farrell MacDonald

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J. Farrell MacDonald (* 6. Juni 1875 in Waterbury, Connecticut; † 2. August 1952 in Hollywood, Kalifornien) war ein amerikanischer Film- und Theaterschauspieler und Stummfilmregisseur. Zwischen 1911 und 1951 spielte der Charakterdarsteller in rund 325 Filmen, darunter alleine 25 Produktionen unter der Regie von John Ford. Außerdem betätigte sich MacDonald bei über 50 Stummfilmen zwischen 1912 und 1917 selbst als Regisseur.

Leben und Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

MacDonald (rechts) neben Frank Mayo auf einer Lobbykarte zu John Fords Film Hitchin' Post (1920)

J. Farrell MacDonald begann seine Karriere als Sänger bei Minstrel Shows, trotz eines Abschlusses an der Yale University. Nachdem er über Jahre mit Theatertruppen durch die Vereinigten Staaten gereist war, absolvierte er seinen ersten Filmauftritt 1911 bei der Produktionsfirma IMPC von Filmpionier Carl Laemmle. Nachdem er als Schauspieler in zahlreichen Filmen gearbeitet hatte, wurden ihm ab 1912 auch selbst Regiearbeiten zugetragen. So fungierte er zwischen 1912 und 1917 als Regisseur von über 50 Filmen, darunter einige recht aufwendige Produktionen ihrer Zeit. L. Frank Baum ließ MacDonald sein Buch Der Zauberer von Oz in gleich mehreren Teilen verfilmen. Harold Lloyd und Hal Roach bekamen durch MacDonald erste Schauspiel- und Statistenrollen, als sie beide noch völlig unbekannt waren. Später, als Roach sein eigenes Filmstudio mit Lloyd als seinem Hauptstar begründet hatte, holten sie MacDonald zeitweise als Regisseur hinzu. Parallel zu seinen Regiearbeiten war MacDonald jedoch weiterhin in Filmen als Schauspieler aufgetreten, und 1918 zählte er zu den beliebtesten Charakterdarstellern in Hollywood. Er beendete seine Laufbahn als Regisseur, um ausschließlich als Schauspieler zu arbeiten.

1919 drehte er seinen ersten Film mit John Ford namens A Fight for Love, und noch im selben Jahr drehten sie drei weitere Filme zusammen. Insgesamt sollten Ford und MacDonald im Lauf der Jahrzehnte ganze 25 Filme miteinander drehen. In den 1920er-Jahren hatte MacDonald unter anderem Auftritte in Fords Western Das eiserne Pferd und Drei rauhe Gesellen. Der deutsche Regisseur Friedrich Wilhelm Murnau setzte ihn in der Rolle des freundlichen Fotografen in seinem bis heute von Filmkritikern vielbeachteten, ersten US-Film Sonnenaufgang – Lied von zwei Menschen ein. Mit dem Beginn der Tonfilmzeit blieb MacDonald ein vielbeschäftigter und bekannter Schauspieler, jedoch wurden seine Rollen zunehmend kleiner. Oftmals spielte er väterlich oder streng erscheinende Arbeiter, Polizisten, Militärs oder Richter; häufig in Western oder Kriminalfilmen. In den 1930er- und 1940er-Jahren wurde er unter anderem von Frank Capra, Hal Roach, John Ford und Preston Sturges in ihren Filmen eingesetzt. Ab etwa 1940 wurde MacDonald für seine kleinen Rollen immer häufiger nicht im Abspann erwähnt, darunter in seinem Auftritt als erzürnter Mann, gegen dessen Baum James Stewart in Ist das Leben nicht schön? fährt. Eine seiner letzten größeren Rollen hatte er 1946 als Wirt in John Fords Faustrecht der Prärie. Zuletzt hatte er auch einige Fernsehauftritte. Er arbeitete bis zu seinem Tod als Schauspieler.

Zeitweise war MacDonald auch als Schauspiellehrer an der University of Southern California tätig. Mit der Schauspielerin Edith Bostwick (1882–1943) war er bis zu ihrem Tod 1943 verheiratet gewesen. Sie hatten eine Tochter. MacDonald verstarb 1952 im Alter von 77 Jahren und liegt im Chapel of the Pines Crematory in Los Angeles begraben.

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Regisseur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1913: Rory o' the Rogs
  • 1914: Samson
  • 1914: The Patchwork Girl of Oz
  • 1914: The Magic Cloak of Oz
  • 1914: His Majesty, the Scarecrow of Oz
  • 1914: The Last Egyptian
  • 1915: Lonesome Luke, Social Gangster
  • 1917: Over the Fence

Als Schauspieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: J. Farrell MacDonald – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien