J. Michael Riva

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John Michael Riva (* 28. Juni 1948 in New York City; † 7. Juni 2012 in New Orleans) war ein US-amerikanischer Filmarchitekt. Riva war ein Sohn des Broadway-Bühnenbildners William Riva und der Schauspielerin Maria Riva und somit Enkel Marlene Dietrichs. Er wuchs in England auf.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rivas Interesse für den Film, geweckt durch seine Eltern, führte ihn recht bald zur Cinémathèque française nach Paris, wo er zeitweise jobbte. Anschließend betrieb Riva einige Semester Filmstudien an der UCLA in Los Angeles, die er aber vorzeitig abbrach. In den frühen 1970er-Jahren verdiente er sich sein erstes Geld mit Entwürfen für Theateraufführungen und als Designer für Werbesessions. Er und seine Frau Wendy Riva hatten zwei Söhne Daniel und Adam. Er brachte zwei Söhne aus erster Ehe mit, John Michael (Mikey) Riva Jr. und den adoptierten Sohn Jean-Paul Riva.[1]

Mitte der 1970er-Jahre begann Riva für den Kinofilm zu entwerfen. Seine frühen Filmbauten beschränkten sich auf Exploitationfilme vom Schlage Ilsa – Haremswächterin des Ölscheichs, doch konnte Riva bereits gegen Ende des Jahrzehnts über den Kontakt zu Robert Redford erstmals A-Produktionen szenenbildnerisch betreuen. Für Redford lieferte er 1979 auch die Entwürfe zu dessen Regiedebüt Eine ganz normale Familie.

Seitdem war John Michael Riva ein gefragter Designer für routinierte Hollywoodunterhaltung wie Richard Donners Lethal-Weapon-Filme, das hochkarätig besetzte Militärgerichtsdrama Eine Frage der Ehre, das Afrika-Abenteuer Congo, die beiden 2000 und 2002 gedrehten Drei-Engel-für-Charlie-Actionfilme sowie Teil drei und vier der Spider-Man-Reihe. Für die Bauten zu Steven Spielbergs Melodram Die Farbe Lila erhielt Riva 1986 eine Oscarnominierung. 1988 arbeitete er zusammen mit seiner Mutter bei Bill Murrays Dickens-Parodie Die Geister, die ich rief … mit.

Riva starb am 7. Juni 2012 an den Folgen eines Schlaganfalls, den er bei den Dreharbeiten zu Quentin Tarantinos Film Django Unchained erlitten hatte.[2][3][4]

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 6: N – R. Mary Nolan – Meg Ryan. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 559.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dickey, Josh L.; Sneider, Jeff (7. Juni 2012). "'Django' prod'n designer Riva dies at 63". Variety. Abgerufen am 8. Juni 2012.
  2. Film-Architekt John Michael Riva mit 63 Jahren gestorben. Der Standard, 9. Juni 2012, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 11. Juni 2012.@1@2Vorlage:Toter Link/www.derstandard.at (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. ‘Django Unchained’ Production Designer J. Michael Riva Dead At 63. ScreenCrush.com, 8. Juni 2012, abgerufen am 11. Juni 2012.
  4. Production Designer J. Michael Riva Died After a Stroke, indiewire.com, 8. Juni 2012