Jakowlew Jak-9

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Jakowlew Jak-9
Jakowlew Jak-9
Typ Jagdflugzeug
Entwurfsland

Sowjetunion 1923 Sowjetunion

Hersteller OKB Jakowlew
Erstflug 1942
Indienststellung 1942
Produktionszeit

1942 bis 1948

Stückzahl 16.769

Die Jakowlew Jak-9 (russisch Яковлев Як-9) ist ein Jagdflugzeug aus sowjetischer Produktion. Es wurde während des Zweiten Weltkrieges entwickelt und in hoher Stückzahl bis in die Nachkriegszeit hergestellt. Der NATO-Codename des einmotorigen Tiefdeckers lautete Frank.

Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Erstflug erfolgte im Sommer 1942 als Nachfolger der Jakowlew Jak-1[1] und Produktionsvariante der Jakowlew Jak-7DI mit dem V12-Motor Klimow M-105PF. Die Truppeneinführung erfolgte im Oktober 1942. Von dieser Basisversion wurden in den Werken GAS-153 und GAS-166 459 Maschinen produziert. Als Triebwerk kam entweder das WK-105PF oder das WK-105PF 2 zum Einsatz. Der erste Einsatz erfolgte im Dezember 1942 bei Stalingrad.

Im November 1942 wurde eine Jak-7 zur weiteren Leistungssteigerung modifiziert. Sie erhielt die Bezeichnung Jak-9/M-106. Verbesserungen betrafen die Cockpithaube, das nun vollständig einziehbare Heckrad und die Aerodynamik. Das Triebwerk M-106 erwies sich jedoch als nicht ausgereift.

Während des Zweiten Weltkrieges wurden 14 unterschiedliche Modellvarianten in Großserie produziert. Für Ausbildungszwecke wurde die zweisitzige Jak-9UTI entwickelt, die mit einem verlängerten Rumpf, einer geteilten Kabine und einer Doppelsteuerung ausgestattet war. Neben dem Einsatz zu Schulungszwecken wurde die Jak-9UTI auch für Kurierflüge verwendet. Dazu kam noch eine Anzahl Versuchsausführungen. Während des Krieges wurden 14.514 Exemplare gebaut.[2]

In den Nachkriegsjahren wurden weitere 2.245 Maschinen produziert, davon 801 Serienmaschinen der Nachkriegsausführung Jak-9P, die von Januar 1948 bis Dezember 1948 ausgeliefert wurden. Sie kamen unter anderem in Albanien, China, Ungarn, Jugoslawien, Nordkorea und Polen zum Einsatz.

Einsatz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Jak-9 war das am meisten verwendete Jagdflugzeug der sowjetischen Luftstreitkräfte im Zweiten Weltkrieg. Sie wurde als Begleit-, Abfang- und Langstreckenjäger, Jagdbomber und Schlachtflugzeug zur Panzerbekämpfung eingesetzt. Ihr Einsatz trug dazu bei, die Luftüberlegenheit gegenüber der deutschen Luftwaffe zu erringen. Im Koreakrieg schoss eine Jak-9 der nordkoreanischen Streitkräfte am 12. Juli 1950 über Seoul erstmals eine B-29 ab.

Nutzer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Freie Französische Luftwaffe: Normandie-Njemen
Luftstreitkräfte der Sowjetunion
  • Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien
Volksbefreiungsarmee: 16 Jak-9T, 40 Jak-9P, 47 Jak-9D/M und 68 Jak-9U[3]

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dreiseitenansicht der Jak-9P
Kenngröße Jak-9U Jak-9P Jak-9PD
Spannweite 9,77 m 9,74 m
Länge 8,55 m
Höhe 2,44 m 3,19 m k. A.
Flügelfläche 17,25 m² 17,15 m²
Leermasse 2.575 kg 2.716 kg 2.600 kg
Startmasse normal 3.098 kg 3.393 kg k. A.
Triebwerk ein V12-Kolbenmotor Klimow WK-107A ein V12-Kolbenmotor Klimow WK-105PD
Leistung 1.173 kW (1.595 PS)[4] 1.182 kW (1.607 PS) k. A.
Höchstgeschwindigkeit 700 km/h in 5.000 m Höhe 673 km/h in 5.700 m Höhe 610 km/h
Steigzeit 4,1 min auf 5.000 m Höhe[4] 5,8 min auf 5.000 m Höhe ?
Gipfelhöhe 11.900 m 12.060 m 14.500 m
Reichweite 870 km 935 km 550 km
Bewaffnung eine 20-mm-MK SchWAK
zwei 12,7-mm-MG UBS
zwei 100-kg-Bomben extern
eine 20-mm-MK SchWAK
zwei 12,7-mm-MG UBS
ein 12,7-mm-MG UBS
ein 7,62-mm-MG SchKAS

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Jakowlew Jak-9 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. vgl. Olaf Groehler: Geschichte des Luftkriegs 1910 bis 1980. Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1981, S. 346.
  2. lt. Olaf Groehler: Geschichte des Luftkriegs 1910 bis 1980. Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1981, S. 346 wurden während des Krieges 17.000 Stück gebaut.
  3. Bojan Dimitrijevic: Yugoslav Air Force 1942–1992. Belgrad 2006.
  4. a b Fliegerrevue 6/1986, S. 191.