Jan Spitzer

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Jan Spitzer (* 16. Mai 1947 in Sangerhausen; † 4. November 2022 in Berlin)[1] war ein deutscher Schauspieler, Hörspielsprecher, Synchronsprecher und Sänger.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausbildung, Film und Theater[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seine schauspielerische Ausbildung erhielt Spitzer zwischen 1965 und 1968 an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin. Schon als Schauspielstudent spielte er die Hauptrolle in dem 1967/68 produzierten Film Abschied, einer Verfilmung des gleichnamigen Romans von Johannes R. Becher. Spitzer beschrieb seine Rolle als „Aussteiger-Typ“, wozu er mit seinen für die damalige Zeit relativ langen Haaren prädestiniert gewesen sei.[2]

Spitzer war in den 1970er- und 1980er-Jahren mit Haupt- und Nebenrollen im Kino der DDR präsent. 1980 übernahm er an der Seite von Janina Hartwig unter der Regie von Wolfgang Hübner in dem DEFA-Märchenfilm Gevatter Tod die männliche Hauptrolle des dreizehnten Bauernsohns Jörg. Bereits drei Jahre zuvor hatte er in einem weiteren Märchenfilm, Der Hasenhüter, eine Hauptrolle innegehabt. Im Fernsehen war er mehrfach im Polizeiruf 110 zu sehen und spielte Friedrich Engels in der Fernsehserie Marx und Engels – Stationen ihres Lebens (1978–1980). Nach der Wende stand Spitzer deutlich seltener vor der Kamera, zuletzt 2012 in der Fernsehserie Klinik am Alex.

Spitzer war auch als Theaterschauspieler tätig. So hatte er Engagements an Schauspielstätten in Altenburg, Halle, Schwerin, am Deutschen Theater Berlin sowie am Volkstheater München und dem Berliner Ensemble.

Synchronarbeiten und Musik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der ersten Hälfte der 1970er-Jahre betätigte sich Spitzer als Sänger.[3] Im Jahr 1970 erschien seine Single „Wer bist du?“[4][5] bei dem Plattenlabel AMIGA. 1974 sang er im Duett mit Beate Barwandt das Lied „So halte mich“, das auf dem Sampler Du (Liebeslieder unserer Zeit) veröffentlicht wurde.

Bereits in der DDR hatte Spitzer erstmals als Synchronsprecher gearbeitet.[2] Ab den 1990er-Jahren arbeitete er vorwiegend als Synchronsprecher und lieh unter anderem James Remar, Chris Cooper, Jon Voight, Ted Levine, Danny Trejo, Joaquim de Almeida, Brad Garrett und Alan Arkin seine Stimme. Er sprach auch bei Zeichentrickserien, unter anderem die Labormaus Brain, außerdem Splinter in Teenage Mutant Ninja Turtles und Dr. Drakken in Kim Possible. Von 2009 bis 2011 war Spitzer als Sprecher bei den Störtebeker-Festspielen auf der Insel Rügen tätig.

Am 9. November 2022 gab Jan Spitzers Sprecheragentur den Tod des Schauspielers am 4. November 2022 im Alter von 75 Jahren bekannt.[6]

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Synchronrollen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

J. K. Simmons

Chris Cooper

Maurice LaMarche

Ted Levine

Robert Foxworth

Ron Perlman

Danny Trejo

Lee Arenberg

Flemming Quist Møller

Corey Burton

John DiMaggio

Filme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Serien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Videospiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hörspiele (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Agentur zur Stimme
  2. a b Jan Spitzer – Synchronsprecher persönlich. Abgerufen am 10. November 2022.
  3. Jan Spitzer. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 10. November 2022.
  4. Spitzer, Jan – Deutsche Mugge. In: www.deutsche-mugge.de. Abgerufen am 30. Juli 2016.
  5. Video in: Schlager einer grossen Stadt: Dresden. DDR 1969/70, siehe z. B. 1:42:11/1:50:40@youtube.com, abgerufen am 21. April 2023.
  6. DDR-Star Jan Spitzer ist tot. 10. November 2022, abgerufen am 10. November 2022.