Jason Isaacs

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Jason Isaacs (2011)

Jason Michael Isaacs (* 6. Juni 1963 in Liverpool, England) ist ein britischer Schauspieler.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jason Isaacs stammt aus einer aschkenasischen Familie jüdischen Glaubens mit Wurzeln in Osteuropa. Er hat zwei ältere und einen jüngeren Bruder. Die ersten Jahre wuchs er in einem vom jüdischen Glauben geprägten Umfeld in Liverpool auf. Als er elf war, zog die Familie in den Nordwesten Londons, wo er eine speziell auf Jungen ausgerichtete Schule besuchte. In den 1970er und 1980er Jahren waren Isaacs und andere Briten jüdischen Glaubens verstärkt antisemitischen Anfeindungen von Rechtsextremen der British National Front ausgesetzt. Seine Eltern emigrierten später nach Israel.

Nach eigenen Aussagen gefiel Isaacs seine Kindheit nicht besonders, was sich mitunter auch später auf die Auswahl seiner Rollen ausgewirkt haben soll. Von 1982 bis 1985 studierte er Rechtswissenschaften an der University of Bristol. Während seiner Studienzeit wurde sein Interesse an der Schauspielerei geweckt und Isaacs begann, sich mit der Zeit immer mehr in der örtlichen Drama-Gruppe zu engagieren. In Folge leitete er die Inszenierungen diverser Bühnenstücke, in denen er auch selbst als Darsteller mitwirkte. Nach seinem Abschluss in Bristol, besuchte er von 1985 bis 1988 anschließend die Central School of Speech and Drama in London, um sein Hobby zum Beruf machen zu können.

Isaacs war seit 1988 mit der BBC-Dokumentarfilmerin Emma Hewitt liiert. Das Paar ist seit 2001 verheiratet und hat mittlerweile zwei Töchter.

Laufbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seine erste kleine Rolle hatte Isaacs in dem Film Das lange Elend von 1989. Anschließend war er über einen längeren Zeitraum für die britische Fernsehserie Capital City engagiert und wirkte auch in diversen anderen britischen Fernsehserien mit. 1996 übernahm Isaacs eine Nebenrolle in dem Fantasyfilm Dragonheart und wirkte somit erstmals in einer Hollywood-Produktion mit. 1997 folgte eine Rolle in dem Science-Fiction-Film Event Horizon – Am Rande des Universums, der kommerziell jedoch nur wenig erfolgreich war. Ein Jahr später war er in Michael Bays Blockbuster Armageddon – Das jüngste Gericht in der Rolle eines NASA-Wissenschaftlers zu sehen.

Einen weiteren Schub erfuhr Isaacs Karriere, als er im Jahr 2000 in Roland Emmerichs historischem Kriegsfilm Der Patriot den Part des Gegenspielers von Hauptdarsteller Mel Gibson übernehmen konnte. Die Rolle des sadistischen Colonel Tavington, für die ursprünglich Kevin Spacey vorgesehen war, blieb dem Publikum als einer der wohl brutalsten Filmschurken im Gedächtnis.[1] Im Jahr 2001 spielte Isaacs neben Keanu Reeves eine Rolle in dem Liebesdrama Sweet November und wurde außerdem von Ridley Scott für die Rolle eines US-Army-Captains in dessen Kriegsfilm Black Hawk Down besetzt.

Ab 2002 konnte Isaacs mit dem Part des Lucius Malfoy eine seiner bekanntesten Filmrollen übernehmen, die er in Harry Potter und die Kammer des Schreckens sowie in sämtlichen folgenden Teilen der Filmreihe verkörperte. 2003 trat Isaacs, der durch sein Mitwirken in Harry Potter nun auch einem jüngeren Publikum bekannt geworden war, in einer gleichnamigen Neuverfilmung von Peter Pan in der Rolle des Captain Hook auf. 2006 spielte Isaacs in der BBC-Miniserie Die Schattenmacht – The State Within die Hauptrolle, für die er eine Golden-Globe-Award-Nominierung erhielt. In der US-amerikanischen Serie Brotherhood übernahm er im selben Jahr (neben Jason Clarke) ebenfalls eine der Hauptrollen.

2012 verkörperte Isaacs die Hauptrolle des Michael Britten in der US-amerikanischen Fernsehserie Awake. Da die Einschaltquoten für den Sender NBC allerdings nicht zufriedenstellend waren, wurde die Produktion die Serie nach nur einer Staffel eingestellt. 2015 übernahm Isaacs die Hauptrolle eines FBI-Agenten in der Thrillerserie Dig, welche es allerdings (ebenfalls aufgrund schlechter Einschaltquoten) auf nur zehn Folgen schaffte. Seit 2017 spielt er die Rolle des Captain Lorca in der Science-Fiction-Serie Star Trek: Discovery, für die er 2018 einen Empire Award in der Kategorie „Bester Schauspieler in einer Fernsehserie“ erhielt. Ebenfalls 2017 war Isaacs in Armando Iannuccis von den Filmkritikern sehr gelobten schwarzen Komödie The Death of Stalin in der Rolle des Georgi Schukow zu sehen.

Als Theaterdarsteller war er bereits 1992 tätig und trat in mehreren Bühnenstücken im Londoner Royal National Theatre auf, in welchen er stets einen homosexuellen, jüdischen Charakter verkörperte. Seit 2007 wirkte er wieder verstärkt in der Theaterbranche mit und spielte zusammen mit Komiker Lee Evans in einem Theaterstück namens The Dumb Waiter in den Trafalgar Studios in London mit. Neben seiner Arbeit als Schauspieler, ist Isaacs zudem auch als langjähriger Synchronsprecher aktiv und lieh diversen Figuren in verschiedenen animierten Produktionen und Videospielen seine Stimme. Nennenswert sind hier vor allem seine Sprecherrollen in den Fernsehserien Avatar – Der Herr der Elemente, Star Wars Rebels und Robot Chicken sowie in den Filmen Cars 2 (2011) und Scooby! Voll verwedelt (2020).

Synchronstimme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Isaacs (2005)

Im deutschsprachigen Raum wurde mehrere Male seine Stimme durch Hubertus Bengsch, Tom Vogt sowie durch Wolfgang Müller (vor allem in den Harry-Potter-Filmen) synchronisiert.[2]

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Filme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fernsehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1988: This is David Lander (Fernsehserie)
  • 1989–1990: Capital City (Fernsehserie)
  • 1990: TECX (Fernsehserie)
  • 1991: Eye Contact
  • 1991: Ashenden (Miniserie)
  • 1992: Civvies (Fernsehserie)
  • 1992: Taggart (Fernsehserie)
  • 1992: Inspektor Morse, Mordkommission Oxford (Inspector Morse; Fernsehserie, 1 Folge)
  • 1993: Highlander (Fernsehserie, Episode 1x18 Zirkusluft)
  • 1995: A Relative Stranger
  • 1995: Boon (Fernsehserie)
  • 1995: Dangerous Lady (Miniserie)
  • 1995: E wie Ecstasy (Loved Up)
  • 1997: The Fix
  • 1998: The Last Don II (Miniserie)
  • 2000: The Sight
  • 2004: The West Wing – Im Zentrum der Macht (The West Wing, Fernsehserie, 3 Folgen)
  • 2006: Scars
  • 2006: Die Schattenmacht – The State Within (The State Within, Miniserie)
  • 2006–2008: Brotherhood (Fernsehserie)
  • 2008: The Curse of Steptoe
  • 2008: Entourage (Fernsehserie, Folge 5x07)
  • 2010: Pleading Guilty
  • 2011–2013: Case Histories (Fernsehserie, 9 Folgen)
  • 2012: Awake (Fernsehserie, 13 Folgen)
  • 2014: Rosemary’s Baby (2-teilige Miniserie)
  • 2014: Dig (Fernsehserie)
  • 2016–2019: The OA (Fernsehserie, 13 Folgen)
  • 2017–2018: Star Trek: Discovery (Fernsehserie, 11 Folgen)
  • 2021: Sex Education (Fernsehserie, 3 Folgen)
  • 2021: The Great (1 Folge)
  • seit 2022: Good Sam (Fernsehserie)

Synchronsprecher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Jason Isaacs – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Jason Isaacs (Biografie). Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. Februar 2012; abgerufen am 16. Oktober 2021 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/uk.movies.yahoo.com
  2. Jason Isaacs. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 2. März 2017.
  3. Yves Jeanrenaud: Gaming Review: The Last Worker für Nintendo Switch im Test vorab. 1. April 2023, abgerufen am 3. April 2023 (deutsch).