Jazzkantine

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Jazzkantine

Jazzkantine auf dem Jazzfestival St. Ingbert (2012)
Allgemeine Informationen
Herkunft Braunschweig, Deutschland
Genre(s) Jazz-Rap
Gründung 1994[1]
Website jazzkantine.de
Gründungsmitglieder
Christian Eitner
Matthias Lanzer
Ole Sander (bis 1998)
Aktuelle Besetzung
Bass
Christian Eitner
Air-Knee
Gitarre
Tom Bennecke
Rap
Cappuccino
Andy Lindner (seit 2010)
Rap
Tachiles
Christian Winninghoff
Saxophon
Heiner Schmitz (seit 2010)
Stephan Grawe (seit 2016)
Ehemalige Mitglieder
Rap
Aleksey (1994–2000)
Schlagzeug
Dirk Erchinger (1994–2010)
Rhodes
Jan-Heie Erchinger (1994–2010)
Gunter Hampel (1994–2001)
Trompete
Bernhard Steinmetz († 2. April 1999)
Saxophon
York (bis 2010)
Keyboard, Rhodes
Simon Grey (2008–2015)
Saxophon
George Bishop († 13. Oktober 2005)

Die Jazzkantine ist eine Jazz-Rap-Band aus Braunschweig. Sie wurde 1994,[1] inspiriert u. a. durch das Band-Projekt Jazzmatazz,[2] von Ole Sander, Matthias Lanzer und Christian Eitner gegründet.[3] Der Musikstil der Jazzkantine ist eine Synthese der Stilelemente von Jazz, Funk und Rap.[4] Die Band arbeitete bisher mit so unterschiedlichen Künstlern wie Smudo, Götz Alsmann und Bands wie Such a Surge zusammen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1994 bekamen die Band mit ihrem Jazzkantine betitelten Erstlingswerk einen Vertrag beim Plattenlabel BMG Hamburg und einen Einstieg in die Charts. 1996 erhielt die Band dafür den deutschen Musikpreis Echo in der Kategorie Beste Jazzproduktion;[5] die Gruppe erhielt weiterhin den German Jazz Award und das Goldene Ohr. Für das Album "Hell´s Kitchen" war die Band ebenfalls für einen Echo nominiert.

Seit 1994 spielte die Band mehr als 2000 Konzerte in Deutschland, Österreich und der Schweiz, unter anderem auf dem Montreux Jazz Festival. Am 6. April 2002 fand im Rahmen der Veranstaltungsreihe „hr3@night“ in den Kasseler Messehallen ein Konzert zusammen mit der hr-Bigband (Leitung: Jörg Achim Keller) statt. Mit den Projekten Tanzzkantine, Braunschweich, Braunschweich!, Ölper 12 Pöints, Ölper 12 Pöints – Die zweite Staffel, Ölper 12 Pöints – Die dritte Staffel, Unser Eintracht, DaDaDa und Hyper Hyper wurden sechs erfolgreiche Co-Produktionen mit dem Staatstheater Braunschweig abgewickelt.[2][6] 2008 erschien die CD Hell’s Kitchen, auf der die Band Hardrocksongs im Jazzkantine-Sound neu interpretiert (unter anderem mit den Gastsängern Xavier Naidoo, Max Mutzke, Tom Gaebel und Pat Appleton von DePhazz). Das Album erreichte zunächst Platz eins der iTunes-Jazzcharts und später im Juli 2008 auch Platz eins der offiziellen deutschen Jazzcharts.[7]

Seit April 2011 tritt die Rhythmus-Gruppe der Jazzkantine im Schauspiel Fleisch ist mein Gemüse als „Tiffanys“ im Staatstheater Braunschweig auf.

Ein weiteres Projekt der Jazzkantine ist die Blauhausband. Vier- bis fünfmal im Jahr jammt diese Band im Kleinen Haus des Braunschweiger Staatstheaters. Neben Mitgliedern der Jazzkantine (Stammformation: Christian Eitner, Tom Bennecke, Andy Lindner, Christian Winninghoff, Heiner Schmitz) werden Gastmusiker eingeladen, unter anderem bislang Roger Cicero, Dr. Ring-Ding, Sam Leigh-Brown (Frank Popp Ensemble) und Tom Gaebel.

Im Dezember 2011 hatte eine weitere Theaterproduktion unter Beteiligung der Jazzkantine Premiere: Die Braunschweiger Weihnachtsgeschichte. Gemeinsam mit dem langjährigen Weggefährten Peter Schanz (Autor und Regisseur) präsentierte die Band ein Krippenspiel in einem historischen Spiegelzelt auf dem Braunschweiger Martinikirchplatz.

Im März 2012 veröffentlichte die Jazzkantine ein neues Album bei Universal Music mit dem Titel Jazzkantine spielt Volkslieder.[2] Erstmals interpretiert die Band klassische deutsche Volkslieder in neuem Stil, und vermischt sie mit Einflüssen aus Hip-Hop, Reggae und Soul in typischem Jazzkantinen-Gewand. Wie schon auf den vergangenen Alben, bedient sich dabei die Band der Hilfe von namhaften Gästen, wie Pat Appleton von DePhazz oder Sam Leigh-Brown vom Frank Popp Ensemble. Von August bis September 2012 folgte die dritte Ölperstaffel mit Ö 3.0 – das Ölperium kehrt zurück.[8]

Mitte September 2013 erschien das Album Ultrahocherhitzt, auf dem die Band zu ihren Wurzeln zurückgekehrt ist.[2] Als Gastmusiker zu hören sind Joo Kraus (tp) und Nils Wogram (tb) sowie die Sängerin Nora Becker. Im Oktober 2014 veranstaltete die Band zum 20. Geburtstag der Jazzkantine ein Konzert in Zusammenarbeit mit der NDR Bigband im Staatstheater Braunschweig.[9] Gleichzeitig wurde das Album Ohne Stecker in Zusammenarbeit mit der NDR Bigband veröffentlicht. Als Gäste wirkten u. a. Smudo, Aleksey und Segnore Rossi mit. Im September 2016 erschien das zwölfte Studio-Album mit Old´s Cool der Jazzkantine, ein weiteres Konzeptalbum: Jazzkantine begab sich auf eine Zeitreise zurück in die Achtziger und beleuchtet die Anfänge des Hip-Hop. Dabei kommt es zu Wiederbegegnungen mit Grandmaster Flash & The Furious Five, Eric B. & Rakim, EPMD, Public Enemy, NWA, Tone-Loc, Afrika Bambaataa und den Jungle Brothers. Im Spiel mit Beats und Scratches wurden Sounds und Samples collagiert und so Oldschool-Klassiker im brodelnden Sud einer Jam-Session aus Jazz, Funk und Rap neu interpretiert. Dazu meint Bandleader Christian Eitner: „Es war ein großer Spaß, in den alten Plattenkisten rumzustöbern - bei 1990 haben wir einen Cut gemacht. Herausgekommen ist ein Mix aus unseren Lieblingstracks, aber auch aus Songs, die harmonisch bzw. rhythmisch reizvoll erschienen, um sie in ein neues Gewand zu hüllen.“

In ihrem Album Mit Pauken und Trompeten vom August 2019 erzählt der Song Eine Ehre die 25-jährige Jazzkantine-Story – komprimiert in 4:15 Minuten. Im Oktober 2022 erschien das Album Discotheque.[10]

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Studioalben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[11][12]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH
1994 Jazzkantine DE62
Gold (German Jazz Award)
Gold (German Jazz Award)

(17 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: November 1994
1995 Heiß & Fettig DE38
Gold (German Jazz Award)
Gold (German Jazz Award)

(10 Wo.)DE
CH25
(20 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: Oktober 1995
1996 Frisch gepresst & Live DE90
(4 Wo.)DE
CH32
(4 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: September 1996
1998 Geheimrezept DE18
(11 Wo.)DE
AT41
(3 Wo.)AT
CH19
(12 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: Februar 1998
2000 In Formation DE54
(6 Wo.)DE
CH80
(5 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: März 2000
2002 Futter für die Seele DE68
(3 Wo.)DE
CH62
(2 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: August 2002
mit hr-Bigband
2008 Hell’s Kitchen DE23
(7 Wo.)DE
AT73
(1 Wo.)AT
Erstveröffentlichung: Juli 2008
2019 Mit Pauken und Trompeten DE62
(1 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 23. August 2019
2022 Discotheque
Erstveröffentlichung: 7. Oktober 2022

Weitere Alben

  • 2003: Unbegrenzt haltbar
  • 2012: Jazzkantine spielt Volkslieder
  • 2013: Ultrahocherhitzt
  • 2014: Ohne Stecker (zusammen mit der NDR Bigband)
  • 2016: Old’s’Cool
  • 2022: Discotheque[13]


Nebenprojekte

  • 2000: The Remix Album
  • 2001: Die Jazzkantine tanzzt! (als Tanzzkantine) – Die CD zum Musical
  • 2004: Braunschweich, Braunschweich!Die CD zum Musical
  • 2004: Best of Jazzkantine
  • 2009: Unser Eintracht – Die CD zum Musical

Singles[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[11]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH
1998 Kein Bock
Geheimrezept
DE96
(2 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: Februar 1998

Weitere Singles

  • 1994: Respekt
  • 1995: Ich bin ein Träumer (zusammen mit Such a Surge)
  • 1995: 55555
  • 1995: Es ist Jazz
  • 1996: Boogaloo (Coverdesign Vorderseite: Tom Jütz)
  • 1998: Krankenhaus
  • 1998: Alles nur Chemie
  • 2000: Ich würd die Welt gern verändern
  • 2000: Zeitalter
  • 2002: Chaos 2001
  • 2008: Highway to Hell
  • 2012: Im Frühtau zu Berge

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Biografie | Jazzkantine. 8. September 2013, abgerufen am 12. Juni 2023.
  2. a b c d Jazzkantine – laut.de – Band. Abgerufen am 12. Juni 2023.
  3. Biografie | Jazzkantine. 15. Juni 2023, abgerufen am 15. Juni 2023.
  4. Jazzkantine – Jazz meets Rap made in Braunschweig. Abgerufen am 12. Juni 2023 (deutsch).
  5. Ulrich Fügener: Band des Monats. Jazzkantine. (Memento vom 29. November 2014 im Internet Archive). In: Goethe-Institut, April 2009.
  6. Ölper ist ein Stadtteil von Braunschweig. Mit dem Musikprojekt wird der Eurovision Song Contest auf groteske Art auf Braunschweiger Verhältnisse übertragen.
  7. Universal Music Group: Jazzkantine – Biografie. universal-music.de, abgerufen am 10. Mai 2020.
  8. Ö 3.0 – das Ölperium kehrt zurück (Memento vom 11. März 2016 im Internet Archive)
  9. Braunschweig: Jazzkantine meets NDR Bigband. (Memento vom 24. Dezember 2014 im Internet Archive) In: ndr.de.
  10. Discotheque – Jazzkantine. Abgerufen am 23. Februar 2023 (deutsch).
  11. a b Chartquellen: DE AT CH
  12. Auszeichnungen für Musikverkäufe: DE
  13. Jazzkantine – Discotheque. Abgerufen am 16. März 2024.