Jean-Baptiste Botul

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Der angebliche Philosoph Jean-Baptiste Botul ist eine fiktive Figur, die von dem Journalisten Frédéric Pagès von der satirischen französischen Wochenzeitung Le Canard enchaîné 1995 erdacht wurde. Pagès gründete zudem L’association des amis de Jean-Baptiste Botul, abgekürzt A2JB („Vereinigung der Freunde Jean Baptiste Botuls“), erdachte eine ausgefeilte Biografie für seine Phantasiegestalt und vergibt jährlich einen „Prix Botul“ für Werke, in denen Botul erwähnt ist. Pagès veröffentlichte zudem etliche (angebliche) Werke von Jean-Baptiste Botul.

Fiktive Biografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Angeblich wurde Jean-Baptiste Botul 1898 im Dorf Lairière im Departement Aude geboren, wo er am 15. August 1947 auch starb. Er hinterließ kein schriftliches Werk: seine Ausführungen sind nur mündlich überliefert. Angeblich hatte er Affären mit Marthe Richard, Marie Bonaparte, Simone de Beauvoir und Lou Andreas-Salomé. Auf seinen häufigen Reisen soll er Zapata, Pancho Villa, Henri Désiré Landru, Stefan Zweig, André Malraux, Jean Cocteau, Jean Giraudoux und François Le Lionnais getroffen haben[1].

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2010 fiel der französische Philosoph Bernard-Henri Lévy auf diesen Fake herein und zitierte in ernsthafter Absicht Werke Botuls für seine Angriffe auf Immanuel Kant.[2]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Werke wurden von Pagès unter dem Namen „Jean-Baptiste Botul“ veröffentlicht:

Bisher vergebene Botul-Preise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Jacques Roubaud, Botulisme et Oulipisme, La Bibliothèque oulipienne, 2009.
  2. Philosophische Irrungen und Wirrungen, Artikel der taz vom 11. Februar 2010 zum Botul-Fake