Jean-Claude Andruet

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Jean-Claude Andruet 1973
Jean-Claude Andruet im Fiat 131 Abarth Rally bei der Rallye Monte Carlo 1977

Jean-Claude Andruet (* 13. August 1940 in Montreuil) ist ein ehemaliger französischer Rallyefahrer und Rundstrecken-Pilot. Andruets Sohn war der Schachspieler Gilles Andruet (1958–1995).

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jean-Claude Andruet war in den 1960er- und 1970er-Jahren regelmäßig bei Rallyes und Sportwagenrennen am Start. Auch beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans war der Franzose über Jahre dabei und dort unter anderem als Werksfahrer für Renault Alpine und Lancia aktiv. Seine beste Platzierung bei diesem Langstreckenrennen war der fünfte Gesamtrang 1981, den er gemeinsam mit Landsmann Claude Ballot-Léna auf einem Ferrari 512 BB von Charles Pozzi erzielte.

Seine größten Erfolge gelangen ihm aber als Rallyefahrer. 1973 gewann er mit Beifahrerin „Biche“ (das Pseudonym der Französin Michèle Espinosi-Petit) auf einer Alpine A110 die Rallye Monte Carlo. Ein Jahr später gewann das Duo auf einem Lancia Stratos HF die Korsika-Rallye. Seinen dritten Rallye-WM-Sieg sicherte er sich 1977 bei der Rallye San Remo. 1970 war Andruet Gesamtsieger der Rallye-Europameisterschaft.

Andruet gewann auch dreimal – 1972, 1981 und 1982 – die Gesamtwertung der Tour de France für Automobile.

Sein Sohn war der Schachspieler Gilles Andruet, der 1995 unter ungeklärten Umständen zu Tode kam.

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Le-Mans-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1967 FrankreichFrankreich Société Automobiles Alpine Alpine A210 FrankreichFrankreich Robert Bouharde Ausfall Unfall
1968 FrankreichFrankreich Société Automobiles Alpine Alpine A210 FrankreichFrankreich Jean-Pierre Nicolas Rang 12 und Klassensieg
1969 FrankreichFrankreich Société Automobiles Alpine Alpine A220 FrankreichFrankreich Henri Grandsire Ausfall überhitzter Zylinder
1970 FrankreichFrankreich Ecurie Intersports SA Ligier JS1 FrankreichFrankreich Guy Ligier Ausfall Zündverteiler
1971 FrankreichFrankreich Christian Poirot Porsche 910 FrankreichFrankreich Christian Poirot Ausfall Unfall
1972 FrankreichFrankreich Charles Pozzi Ferrari 365 GTB4 FrankreichFrankreich Claude Ballot-Léna Rang 5 und Klassensieg
1973 Belgien Ecurie Francorchamps Ferrari 365 GTB4 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Richard Bond Rang 20
1974 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten North American Racing Team Ferrari 312P ItalienItalien Teodoro Zeccoli Rang 9
1975 Belgien Ecurie Francorchamps Ferrari 365 GTB4 Belgien Teddy Pilette Belgien Hughes de Fierlant Rang 12
1976 FrankreichFrankreich ASA Cachia Porsche Carrera RSR FrankreichFrankreich Thierry Sabine FrankreichFrankreich Philippe Dagoreau Rang 13
1978 FrankreichFrankreich Pozzi Thompson JMS Ferrari 512 BB ItalienItalien Spartaco Dini Ausfall Motorschaden
1979 FrankreichFrankreich Charles Pozzi Ferrari 512 BB ItalienItalien Spartaco Dini Ausfall Motorschaden
1980 FrankreichFrankreich JMS Racing Charles Pozzi Ferrari 512 BB FrankreichFrankreich Claude Ballot-Léna Ausfall Motorschaden
1981 FrankreichFrankreich Charles Pozzi Ferrari 512 BB LM FrankreichFrankreich Claude Ballot-Léna FrankreichFrankreich Hervé Regout Rang 5 und Klassensieg
1982 FrankreichFrankreich Charles Pozzi Ferrari 512 BB FrankreichFrankreich Claude Ballot-Léna Ausfall Motorschaden
1983 ItalienItalien Martini Racing Lancia LC2 ItalienItalien Paolo Barilla ItalienItalien Alessandro Nannini Ausfall Motorschaden
1985 FrankreichFrankreich WM Peugeot WM P83B Schweiz Claude Haldi FrankreichFrankreich Roger Dorchy Ausfall Unfall
1988 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Chamberlain Engineering Spice Fiero S88C FrankreichFrankreich Claude Ballot-Léna FrankreichFrankreich Jean-Louis Ricci Ausfall Motorschaden
1989 FrankreichFrankreich Courage Compétition Cougar C20B FrankreichFrankreich Philippe Farjon JapanJapan Shunji Kasuya Rang 14 und Klassensieg

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17
1967 Alpine Alpine A110
Alpine A210
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MON Belgien SPA Italien TAR Deutschland NÜR Frankreich LEM Deutschland HOK Italien MUG Vereinigtes Konigreich BRH Italien CCE Osterreich ZEL Schweiz OVI Deutschland NÜR
DNF DNF
1968 Alpine Alpine A210 Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigtes Konigreich BRH Italien MON Italien TAR Deutschland NÜR Belgien SPA Vereinigte Staaten WAT Osterreich ZEL Frankreich LEM
14
1969 Alpine Alpine A220 Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigtes Konigreich BRH Italien MON Italien TAR Belgien SPA Deutschland NÜR Frankreich LEM Vereinigte Staaten WAT Osterreich ZEL
21 DNF
1970 Ligier Ligier JS1 Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigtes Konigreich BRH Italien MON Italien TAR Belgien SPA Deutschland NÜR Frankreich LEM Vereinigte Staaten WAT Osterreich ZEL
DNF
1971 Christian Poirot Porsche 910 Argentinien BUA Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigtes Konigreich BRH Italien MON Belgien SPA Italien TAR Deutschland NÜR Frankreich LEM Osterreich ZEL Vereinigte Staaten WAT
DNF
1972 Charles Pozzi Ferrari 365 GTB/4 Argentinien BUA Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigtes Konigreich BRH Italien MON Belgien SPA Italien TAR Deutschland NÜR Frankreich LEM Osterreich ZEL Vereinigte Staaten WAT
5
1973 NART
Lancia
Ecurie Francorchamps
Ferrari 365 GTB/4
Lancia Stratos
Vereinigte Staaten DAY Italien VAL Frankreich DIJ Italien MON Belgien SPA Italien TAR Deutschland NÜR Frankreich LEM Osterreich ZEL Vereinigte Staaten WAT
DNF 2 20
1974 NART Ferrari 312P Italien MON Belgien SPA Deutschland NÜR Italien IMO Frankreich LEM Osterreich ZEL Vereinigte Staaten WAT Frankreich LEC Vereinigtes Konigreich BRH Sudafrika 1961 KYA
9
1975 Ecurie Buchet Porsche Carrera RSR Vereinigte Staaten DAY Italien MUG Frankreich DIJ Italien MON Belgien SPA Italien PER Deutschland NÜR Osterreich ZEL Vereinigte Staaten WAT
5
1978 Charles Pozzi Ferrari 512 BB Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MUG Vereinigte Staaten TAL Frankreich DIJ Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Italien MIS Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten WAT Italien VAL Vereinigte Staaten ROD
DNF
1979 JMS Racing
Charles Pozzi
Juma
Ferrari 512 BB
BMW 520
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MUG Vereinigte Staaten TAL Frankreich DIJ Vereinigte Staaten RIV Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Italien PER Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten WAT Belgien SPA Vereinigtes Konigreich BRH Vereinigte Staaten ROA Italien VAL El Salvador ELS
53 DNF 2
1980 JMS Racing Ferrari 512 BB Vereinigte Staaten DAY Vereinigtes Konigreich BRH Vereinigte Staaten SEB Italien MUG Italien MON Vereinigte Staaten RIV Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten WAT Belgien SPA Kanada MOS Vereinigte Staaten ROA Italien VAL Frankreich DIJ
DNF
1981 Charles Pozzi Ferrari 512 BB Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MUG Italien MON Vereinigte Staaten RIV Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Italien PER Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten WAT Belgien SPA Kanada MOS Vereinigte Staaten ROA Vereinigtes Konigreich BRH
5
1982 Charles Pozzi Ferrari 512 BB Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Belgien SPA Italien MUG Japan FUJ Vereinigtes Konigreich BRH
DNF
1983 Lancia Lancia LC2 Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Belgien SPA Japan FUJ Sudafrika KYA
DNF
1985 Welter Racing WM P83 Italien MUG Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Frankreich LEM Deutschland HOK Kanada MOS Belgien SPA Vereinigtes Konigreich BRH Japan FUJ Malaysia SEL
DNF
1988 Chamberlain Engineering Spice Fiero S88C Spanien JER Spanien JAR Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Frankreich LEM Tschechien BRÜ Vereinigtes Konigreich BRH Deutschland NÜR Belgien SPA Japan FUJ Australien SAN
DNF

WRC-Siege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Rallye Co-Pilot Auto
1973 Monaco Rallye Monte Carlo FrankreichFrankreich Michèle Espinosi-Petit "Biche" Alpine-Renault A110 1800
1974 FrankreichFrankreich Rallye Korsika FrankreichFrankreich Michèle Espinosi-Petit "Biche" Lancia Stratos
1977 ItalienItalien Rallye Sanremo FrankreichFrankreich Christian Delferrier Fiat 131 Abarth Rally

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Christian Moity, Jean-Marc Teissèdre, Alain Bienvenu: 24 heures du Mans, 1923–1992. Éditions d’Art, Besançon 1992, ISBN 2-909-413-06-3.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Jean-Claude Andruet – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien