Jenseits der Mauer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Film
Titel Jenseits der Mauer
Produktionsland Deutschland
Originalsprache deutsch
Erscheinungsjahr 2009
Länge 90 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Friedemann Fromm
Drehbuch Holger Karsten Schmidt
Produktion Susanne Ottersbach
Regina Ziegler
Musik Stefan Mertin
Kamera Hanno Lentz
Schnitt Eva Schnare
Besetzung

1 Person tritt in Handlung unter zwei Namen auf, siehe Handlung

Jenseits der Mauer ist ein deutscher Fernsehfilm, der 2009 vom WDR und NDR produziert wurde. Der Großteil des Films spielt im Jahre 1989, kurz vor der Maueröffnung der DDR.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im September 1974 versuchen Ulrich und Heike Molitor am Grenzübergang Helmstedt-Marienborn mit gefälschten Personalausweisen in die Bundesrepublik Deutschland auszureisen, wobei sie ihre beiden Kinder Klaus und Miriam im Kofferraum ihres Fahrzeugs versteckt haben. Als ein Grenzer misstrauisch wird, versucht das Ehepaar erfolglos, gewaltsam von dem Kontrollgelände zu entkommen. Das Ehepaar wird zu sechs Jahren Haft verurteilt; alternativ steht die Möglichkeit offen, in die Bundesrepublik auszureisen, die Tochter Miriam jedoch als Adoptivkind zurückzulassen. Die Familie entscheidet sich für diese Möglichkeit. Unter dem Namen Rebecca wird das Baby von Frank und Susanne Pramann in Leipzig adoptiert.

Im Februar 1989 lernt Rebecca auf einer öffentlichen Feier die beiden Jungen Nils und Victor kennen. Victor ist bei den Grenztruppen beschäftigt, was seine Erfahrungen mit der Mauer empfindlich geprägt hat.

Inzwischen versuchen die leiblichen Eltern Rebeccas, sie per Post zu kontaktieren, die Stasibeamte Brigitte Schröder fängt jedoch alle Briefe an sie ab, bis sie selbst die Zwänge und Ungerechtigkeiten der DDR erkennt und sich in einem Brief Rebeccas Eltern offenbart.

So erfährt Rebecca von ihren leiblichen Eltern, die jedoch aufgrund ihrer Flucht aus der DDR 1974 dort nicht einreisen dürfen. Der Sohn Klaus jedoch kann legal einreisen. Mithilfe des Schreibens von Brigitte Schröder findet er Rebecca in Leipzig. Inspiriert von Klaus’ Besuch möchte Rebecca mit ihrem Freund Victor die Grenze zur Bundesrepublik überwinden. Dieser lehnt zunächst ab. Am selben Abend gibt Günter Schabowski den Mauerfall bekannt, doch zu diesem Zeitpunkt jedoch sind Rebecca und Victor schon aufgebrochen. Im Fernsehen erkennt Klaus Molitor Rebecca, wie sie in den Volksmassen den Grenzübergang Bornholmer Straße überquert. Er und seine Eltern machen sich sofort auf, um sie in West-Berlin zu begrüßen. Nun können sich auch ihre leiblichen Eltern mit den Adoptionseltern treffen. Offen bleibt, bei welchen Eltern – und somit auch, in welchem Staat – Rebecca bleibt.

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„(Fernseh-)Drama und emotionale Familiengeschichte, die streckenweise zu glatt und austauschbar ein Stück deutsch-deutscher Geschichte aufarbeitet, insgesamt aber doch recht intensiv und ohne moralische Empörung vom verbrecherischen Charakter der sozialistischen Aktendeckel-Diktatur auf deutschem Boden erzählt.“

Eindrücke der Darsteller[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Das emotionale Gefängnis, in das das Ehepaar Molitor durch den Verlust der Tochter gerät, das quälende Schuldgefühl nachzuvollziehen, empfand ich als spannende schauspielerische Aufgabe. Außerdem gefiel mir, dass dieses Ensemble-Stück Zeitgeschichte anhand verschiedenster Schicksale erzählt.“

Katja Flint[3]

„Wir haben so viele verändernde und einschneidende Erlebnisse in der deutschen Geschichte, die bis heute nachwirken und verarbeitet werden – die wollen und müssen erzählt sein.“

Herbert Knaup[4]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Freigabebescheinigung für Jenseits der Mauer. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Juli 2009 (PDF; Prüf­nummer: 119 017 V).
  2. Jenseits der Mauer. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 30. August 2023.
  3. Interview mit Katja Flint über den Film auf der Internetpräsenz der ARD (Memento vom 1. Oktober 2009 im Internet Archive)
  4. Interview mit Herbert Knaup über den Film auf der Internetpräsenz der ARD (Memento vom 26. September 2009 im Internet Archive)