Jobst Schöne

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Jobst Schöne D.D. (* 20. Oktober 1931 in Naumburg (Saale); † 22. September 2021[1]) war ein Bischof der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grabstätte auf dem Friedhof Zehlendorf

Nach seinem Schulbesuch von 1940 bis 1952 studierte er evangelische Theologie an den kirchlichen Hochschulen und Universitäten in Bethel, Tübingen, Oberursel und Münster. 1957/58 war er Assistent am Ökumenischen Institut Münster, worauf sein Lehrvikariat bis 1960 in Berlin folgte. Am 30. November 1959 wurde er als Pfarrer ordiniert.

Seine erste Pfarrstelle führte ihn nach Köln, danach wirkte er von 1962 bis 1985 als Pfarrer an der St.-Marien-Kirche (Berlin-Zehlendorf) und der Heilig-Geist-Kirche (Berlin-Spandau). In die Berliner Zeit fiel seine Heirat mit Ingrid Germar und 1968 die Promotion zum Doktor der Theologie in Münster. 1978 verlieh das Concordia Theological Seminary der Lutheran Church – Missouri Synod in Fort Wayne (Indiana/USA) ihm die Ehrendoktorwürde. Von 1972 bis 1985 hatte er das Superintendentenamt für Berlin-West inne. Am 3. November 1985 wurde Schöne zum Bischof der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche gewählt und in der Evangelisch-Lutherischen Kirche Zum Heiligen Kreuz in Berlin-Wilmersdorf eingeführt. Am 30. November 1996 wurde er emeritiert und lebte zuletzt mit seiner Gattin wieder in Berlin. Schöne war Mitglied der Evangelisch-Lutherischen Gebetsbruderschaft.

Er ist der Bruder des Germanisten Albrecht Schöne. Seine letzte Ruhestätte erhielt Jobst Schöne auf dem Friedhof Zehlendorf.

Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schöne befasste sich vor allem mit der Feier und dem Verständnis der lutherischen Messliturgie und des Altarsakraments in der SELK. In seiner Amtszeit wurde 1987 das Evangelisch-Lutherische Kirchengesangbuch (ELKG) und 1997 die Evangelisch-Lutherische Kirchenagende für die Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche (SELK) eingeführt. Ebenso fand in seiner Zeit als Bischof die Vereinigung der SELK mit der Evangelisch-lutherischen (altlutherischen) Kirche der DDR im Jahr 1991 statt. In den 1990er-Jahren verteidigte Schöne die ablehnende Haltung seiner Kirche zur Frauenordination. Hermann Schreiber bezeichnet ihn in einem Essay als seelsorgenden Freund Axel Springers, den Schöne 1978 mit Friede Riewerts traute und 1985 auf dem Evangelischen Kirchhof Berlin-Nikolassee beerdigte.

Veröffentlichungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Herausgeber[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jürgen Diestelmann/Wolfgang Schillhahn (Hrsg.): Einträchtig lehren. Festschrift für Bischof Dr. Jobst Schöne D. D. Groß Oesingen 1997.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Literatur von und über Jobst Schöne im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Jobst Schöne: Die Synode in der lutherischen Kirche – Versuch einer Problemanzeige. (pdf, 190 kB) In: Unter einem Christus sein und streiten: Festschrift für Friedrich Wilhelm Hopf. Hrsg. von Jobst Schöne, Volker Stolle. Erlangen, 1980, S. 145–157;.
  • Jobst Schöne: Was bewegt die EKD? Ein „ökumenisches“ Projekt blieb (fast) auf der Strecke. In: gemeindenetzwerk.de. 11. Dezember 2012;.
  • Hermann Schreiber: Andere Gesetze. (pdf, 81 kB) In: axelspringer.de. S. 101–106, archiviert vom Original am 4. März 2016;.
  • Gottfried Martens: Goldenes Ordinationsjubiläum von Bischof Dr. Jobst Schöne. In: selk-neukoelln.de. 2009, archiviert vom Original am 17. Februar 2013;.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. SELK-Altbischof Schöne kurz vor 90. Geburtstag gestorben. Nachruf auf idea.de, 23. September 2021. Abgerufen am 23. September 2021.