Joe Mafela

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Joe „Sdumo“ Mafela (* 1942 in Sibasa, Transvaal; † 18. März 2017 in Johannesburg) war ein südafrikanischer Schauspieler, Autor, Filmproduzent, Filmregisseur, Sänger und Unternehmer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Joe Mafela wurde 1942 in Sibasa, Transvaal, Südafrika, geboren und wuchs in Kliptown und White City Jabavu in Soweto auf. Seine Familie blieb bis 1990 im Tshiawelo Township, einer Gegend, die unter der Apartheid für Venda eingerichtet wurde. Er fing mit 22 Jahren an, in Filmen zu spielen. Seine erste Rolle war als Journalist im Spielfilm Real News. Er wurde Mitglied des südafrikanischen Filmstudios SA Films und arbeitete in den folgenden 20 Jahren als Filmproduzent, Filmregisseur sowie als Schauspieler. Er war Vertreter der Mehrvölkertanzgruppen Mzumba, Sangoma, und Gold Reef Dancers, die in Filmen und auf der Bühne in vier Kontinenten auftraten.[1] 1975 stellte Mafela Peter Pleasure dar, eine der Hauptrollen in U’Deliwe, der erste südafrikanische Spielfilm mit ausschließlich schwarzer Rollenbesetzung. Er arbeitete mit Peter R. Hunt – dem Regisseur des James-Bond-Films Im Geheimdienst Ihrer Majestät – zusammen an dem Spielfilm Brüll den Teufel an.[2]

Seit dem Anfang des südafrikanischen Fernsehens 1976 arbeitete Mafela fast ununterbrochen in diesem Medium. 1986 wurde er in der isiZulusprachigen Serienkomödie Sgudi ’Snaysi (Verballhornung von „Is good, is nice“) in der Rolle des arbeitslosen Untermieters S’dumo besetzt. Der Erfolg von Sgudi ’Snaysi mit 78 Folgen auf SABC führte dazu, dass er weitere Serienrollen bekam, wovon viele von Mafelas eigener Filmgesellschaft, Penguin Films, produziert wurden. Mafela wurde später auch in der Werbeindustrie als Creative Director für Black Communications (Werbung mit schwarzen Zielgruppen) bei der Agentur BBDO Südafrika und seit 1992 als Vorstandsmitglied von Sharrer Advertising in Johannesburg tätig.[3]

Mafela entwarf und spielte die Hauptrolle in den frühen Chicken Licken Werbespots und schrieb 1986 den Jingle des Unternehmens („It’s Good, Good, Good, It’s Good It’s Nice“).[4][5][6]

1996 veröffentlichte Gallo Records das Musikalbum Shebeleza Fela, worauf sich der Schlager Shebeleza (Congo Mama) befand.[7] Der Song war ein großer Erfolg und wurde Titelsong der Fußball-Afrikameisterschaft 1996. Seitdem veröffentlichte Mafela mehrere Musikalben auf isiZulu.

Mafela wurde „das Gesicht der südafrikanischen Unterhaltung“ genannt sowie auch „Südafrikas Bill Cosby“.[8] Noch 2011 spielte er die Hauptrolle im Thriller Retribution. Trotzdem beklagte Mafela 2012, dass es immer schwieriger werde, Rollen zu bekommen, und dass ihm gesagt wurde, dass er „alt und kalt“ geworden sei.

Tod[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 18. März 2017 starb er bei einem Zusammenstoß zweier Autos im Norden von Johannesburg. Er hinterließ seine Frau und vier Kinder[9] und wurde auf dem West Park Cemetery in Johannesburg beerdigt.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mafela wurde 2004 mit einem speziellen Duku Duku Award für seine Dienste der südafrikanische Filmindustrie gegenüber ausgezeichnet.[10] 2005 bekam er den Theatre Management of South Africa Lifetime Achievement Award.[11]

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1964: Zulu
  • 1971: Tokoloshe
  • 1976: Brüll den Teufel an (Shout at the Devil)
  • 1975: U’Deliwe
  • 1976: Fluchtpunkt Angola (Escape from Angola)
  • 1979: Spiel der Geier (A Game for Vultures)
  • 1984: Stoney: The One and Only
  • 1986–1992: Sgudi ’Snaysi (Fernsehserie, 78 Episoden)
  • 1988: Freedom Fighters – Söldner für die Freiheit (Mercenary Fighters)
  • 1989: Red Scorpion
  • 1993: Khululeka (Fernsehfilm)
  • 1998: Going Up! (Fernsehserie, eine Episode)
  • 2000: Madam and Eve (Fernsehserie, eine Episode)
  • 2004: Fela’s TV (Fernsehserie)
  • 2011: Retribution

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Shebeleza Felas (1995)
  • The Fort E No. 4 (2007)[12]
  • Greatest Moments (2015)[13]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Joe Mafela. In: Moonyeenn Lee Associates. Archiviert vom Original am 27. Juli 2012; abgerufen am 24. August 2014 (englisch).
  2. Joe “Sdumo” Mafela. In: Sahistory.org.za. South African History Online, 16. Februar 2011, abgerufen am 19. März 2017 (englisch).
  3. Theresa Smith: Acting veteran keeps the passion alive. In: IOL. 28. Juli 2011, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 22. März 2017 (englisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.iol.co.za (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  4. Chana Boucher: Entrepreneur Profiles – Chicken Licken: George Sombonos. 4. September 2012, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 20. August 2014 (englisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.entrepreneurmag.co.za (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  5. The cast: Joe Mafela. In: Mail & Guardian. 11. August 2011, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 23. August 2014 (englisch).@1@2Vorlage:Toter Link/mg.co.za (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  6. Juliet Pitman: Entrepreneur Profiles – Chicken Licken: George Sombonos. 11. November 2009, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 20. August 2014 (englisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.entrepreneurmag.co.za (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  7. Shebeleza Felas. In: amazon.com. März 2017, archiviert vom Original am 17. Januar 2014; abgerufen am 22. März 2017 (englisch).
  8. Joe Mafela Profile – Photos, Wallpapers, Videos, News, Movies, Joe Mafela Songs, Pics. In: in.com. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. Januar 2014; abgerufen am 19. März 2017 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.in.com
  9. Kgomotso Modise: Joe Mafela’s family confirm actor was killed in car accident. In: Primedia Broadcasting. Abgerufen am 19. März 2017 (englisch).
  10. 2004 Duku Duku Awards. Veteran actor Joe Mafela received a special award for his work in the industry. (SABC1) (Image 10 of 10). In: News24. 5. Oktober 2004, abgerufen am 22. März 2017 (englisch).
  11. Naledi Theatre Awards. In: tmsa.org.za. Theatre Managements of South Africa, 13. Februar 2005, archiviert vom Original am 29. September 2007; abgerufen am 22. März 2017 (englisch).
  12. The Fort E No. 4. In: amazon.com. März 2017, archiviert vom Original am 16. Januar 2014; abgerufen am 22. März 2017 (englisch).
  13. Greatest Moments Of by Joe Mafela. In: spotify.com. 26. Januar 2015, abgerufen am 19. März 2017 (englisch).