Johann-Christian Pielow

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Johann-Christian Pielow (* 11. Juli 1957 in Göttingen) ist ein deutscher Rechtswissenschaftler.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johann-Christian Pielow studierte Rechtswissenschaften an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, der Universität Lausanne sowie der London School of Economics and Political Science (LSE). Nach seiner ersten Staatsprüfung im Jahre 1983 und einem Referendariat absolvierte er 1987 seine zweite Staatsprüfung. Anschließend war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Öffentliches Recht und Verwaltungslehre der Universität zu Köln bei Klaus Stern, 1988 wechselte er Lehrstuhl für Öffentliches Recht von Peter Tettinger. 1992 wurde er mit der Arbeit Autonomía local in Spanien und kommunale Selbstverwaltung in Deutschland: eine rechtsvergleichende Untersuchung mit Blick auf Grundstrukturen und aktuelle Probleme an der juristischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum zum Dr. iur. promoviert. Nach Tätigkeiten am Institut für Berg- und Energierecht der Ruhr-Universität Bochum habilitierte er sich 1998 mit der Schrift Grundstrukturen der öffentlichen Versorgung - Vorgaben des europäischen sowie des französischen und des deutschen Rechts unter besonderer Berücksichtigung der Elektrizitätswirtschaft; er erhielt die venia legendi für Öffentliches Recht und Europarecht.

Nach Lehrstuhlvertretungen an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, der Ludwig-Maximilians-Universität München, der Technischen Universität Dresden und der Universitäten Köln und Bochum erhielt er 2004 einen Ruf auf die Professur Recht der Wirtschaft an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der RUB Bochum.

Seit 2003 ist Pielow zudem Geschäftsführender Direktor des Instituts für Berg- und Energierecht der Ruhr-Universität. Seit 2003 ist er Mitglied des Direktoriums des Instituts für Europäische Wirtschaft (IEW).

Er ist seit 1977 Mitglied der katholischen Studentenverbindung KDStV Winfridia (Breslau) Münster im CV.

Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pielow befasst sich in seinen Forschungsarbeiten mit dem deutschen und europäische Wirtschaftsverfassungs- und Wirtschaftsverwaltungsrecht, insbesondere dem Thema der Daseinsvorsorge und der Energieversorgung. Er hat zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen publiziert und ist Redakteur bei dem Fachmagazin Recht der Energiewirtschaft. Er ist unter anderem Mitglied der Europäischen Akademie in Bad Neuenahr-Ahrweiler.

Pielow ist Initiator des Netzwerkes International Energy Law, dem Universitäten in Almería, Bologna, Dundee, Graz, Kopenhagen, Krakau, Madrid, Oslo, Prag, Rom und Tilburg angehören. Ziel ist der Austausch zu energiewirtschaftlichen Themen über die Grenzen Deutschlands hinaus.[1]

Er ist Teilnehmer des Forschungsprojektes Unbundling of Energy Companies - UNECOM, einer Untersuchung zum Wettbewerb im Europäischen Energiemarkt.[2]

Im September 2019 gehörte er zu den etwa 100 Staatsrechtslehrern, die sich mit dem offenen Aufruf zum Wahlrecht Verkleinert den Bundestag! an den Deutschen Bundestag wandten.[3]

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Autonomía local in Spanien und kommunale Selbstverwaltung in Deutschland. Vahlen, München 1993, ISBN 3-8006-1732-3.
  • mit Peter J. Tettinger: Der Sachzeitwert als der nach wie vor maßgebliche Übernahmepreis beim Versorgerwechsel. Boorberg 1995, ISBN 3-928684-13-2.
  • mit Francisco de Borja López-Jurado Escribano: Deutsch-spanische Beiträge zum Energierecht : Strommarktliberalisierung - erneuerbare Energien - "öffentliches Eigentum" an Bodenschätzen. Bochum 1999, ISBN 3-928684-20-5.
  • Grundstrukturen öffentlicher Versorgung. Mohr Siebeck, Tübingen 2001, ISBN 3-16-147174-1.
  • Grundsatzfragen der Energiemarktregulierung. Boorberg 2005, ISBN 3-415-03535-2.
  • Das neue Energiewirtschaftsgesetz im Dialog von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Boorberg 2006, ISBN 3-415-03783-5.
  • Auslegungsfragen zur Einführung der Anreizregulierung nach § 21a EnWG unter Berücksichtigung der Bundesnetzagentur vom 30. Juni 2006. Boorberg 2007, ISBN 3-928684-28-0.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kooperation mit der "Goldenen Stadt": RUB-Institut begrüßt neuen Partner im "International Energy Law"-Programm, Informationsdienst Wissenschaft, 7. Februar 2006
  2. Unbundling of Energy Companies - UNECOM, Innovations-Report, 30. Oktober 2007
  3. Aufruf zum Wahlrecht: "Verkleinert den Bundestag", Offener Brief vom 20. September 2019 in Die Welt.