Johann Auer (Theologe)

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Johann Baptist Auer (* 15. Mai 1910 in Steinweg; † 17. März 1989 in Regensburg) war ein deutscher römisch-katholischer Theologe und Professor für Dogmatik und Dogmengeschichte an den Universitäten Bonn und Regensburg.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johann Auer war der Sohn des Brauereibesitzers Wilhelm Auer (1872–1945). Nach dem Studium der Philosophie und Theologie wurde Johann Auer 1936 zunächst an der Ludwig-Maximilians-Universität München zum Dr. phil. promoviert. Im selben Jahr wurde er in Regensburg zum Priester geweiht. Nach einer kurzen Tätigkeit als Kaplan in der Seelsorge setzte er seine wissenschaftliche Ausbildung fort und wurde 1940 an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster zum Dr. theol. promoviert. 1947 folgte die Habilitation an der Münchner Universität und die Ernennung zum Privatdozenten für die Fächer Dogmatik und Fundamentaltheologie.

1948 wurde er außerordentlicher Professor an der Philosophisch-theologischen Hochschule Freising und 1950 ordentlicher Professor an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn. Zu seinen Schülern in Bonn zählte Lucio Gera, der Lehrer von Jorge Bergoglio.[1]

1968 folgte Auer einem Ruf an die Katholisch-Theologische Fakultät der neu gegründeten Universität Regensburg, an der er bis zu seiner Emeritierung 1978 lehrte. In zwei theologischen Gutachten übte er scharfe Kritik an den Inhalten des Engelwerkes, dessen Lehren er auf eine paranoide Schizophrenie zurückführte.[2]

Nachlass[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der umfangreiche schriftlicher Nachlass von Johann Auer befindet sich im Bischöflichen Zentralarchiv Regensburg.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die menschliche Willensfreiheit bei Thomas von Aquin und Johannes Duns Scotus, München 1938 (philosophische Dissertation).
  • Die Entwicklung der Gnadenlehre in der Hochscholastik, Bd. 1: Das Wesen der Gnade, Freiburg 1942 (theologische Dissertation).
  • Die Entwicklung der Gnadenlehre in der Hochscholastik, Bd. 2: Das Wirken der Gnade, Freiburg 1951 (Habilitationsschrift).
  • Das Evangelium der Gnade. Die neue Heilsordnung durch die Gnade Christi in seiner Kirche (Kleine Katholische Dogmatik, Bd. 5), Regensburg 1970; 3., durchgesehene und ergänzte Aufl. 1980.
  • Allgemeine Sakramentenlehre und das Mysterium der Eucharistie (Kleine Katholische Dogmatik, Bd. 6), Regensburg 1971; 3., durchgesehene und ergänzte Aufl. 1980.
  • Die Sakramente der Kirche (Kleine Katholische Dogmatik, Bd. 7), Regensburg 1972; 2., durchgesehene und ergänzte Aufl. 1979.
  • Gott, der Eine und Dreieine (Kleine Katholische Dogmatik, Bd. 2), Regensburg 1972; 2. Aufl. Regensburg 1978.
  • Die Welt – Gottes Schöpfung (Kleine Katholische Dogmatik, Bd. 3), Regensburg 1975; 2., durchgesehene und ergänzte Aufl., Regensburg 1983.
  • Person. Ein Schlüssel zum christlichen Mysterium, Regensburg 1979.
  • Die Kirche – das allgemeine Heilssakrament (Kleine Katholische Dogmatik, Bd. 8), Regensburg 1983.
  • „Siehe, ich mache alles neu.“ Der Glaube an die Vollendung der Welt, Regensburg 1984.
  • Jesus Christus – Gottes und Mariä „Sohn“ (Kleine Katholische Dogmatik, Bd. 4,1), Regensburg 1986.
  • Jesus Christus – Heiland der Welt. Maria – Christi Mutter im Heilsplan Gottes (Kleine Katholische Dogmatik, Bd. 4,2), Regensburg 1988.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Guillermo Rodríguez Malgarejo: El don de una vida. In: Ricardo Ferrara, Carlos María Galli (Hg.): Presente y futuro de la teología en Argentina. Homenaje a Lucio Gera. Paulinas, Buenos Aires 1997. S. 43.
  2. Bizarres „Engelwerk“ feiert Anerkennung durch Papst, Die Welt vom 10. Oktober 2010