Johann Peter Benkert

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Johann Peter Benkert (* 11. November 1709[1] in Neuhaus bei Neustadt an der Saale; † 14. Dezember 1765 oder 1769[1][2] in Potsdam) war Hofbildhauer in Bamberg und ab 1745 Gastwirt in Potsdam.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der in Neuhaus geborene Sohn des Pfannenschmieds Johann Benkert wurde 1709 in der Pfarrkirche von Neustadt getauft.[3] Er erlernte den Bildhauerberuf wohl in Königshofen bei Johann Joseph Keßler. Nach Abschluss seiner Lehrzeit begab er sich auf Wanderschaft und war nachweisbar in Eichstätt und München, möglicherweise kam er auch nach Wien. In Eichstätt war er bei Kaspar Eygen beschäftigt. Mitte der 1730er Jahre war er Geselle von Franz Anton Schlott in Bamberg. Nach dessen Tod ehelichte er 1739 die Witwe, Tochter des Hofstuckateurs Johann Jakob Vogel.

1744 übersiedelte er nach Potsdam und stattete das Potsdamer Stadtschloss und den Park Sanssouci mit aus; unter anderem schuf er im Park in den Jahren 1751–1757 die Dekorationen der von 2014 bis 2018 restaurierte Neptungrotte[4] sowie die Gruppe der teetrinkenden Chinesen aus vergoldetem Sandstein am Chinesischen Haus.[1] Auch die Attika-Figuren des Knobelsdorffhauses und des Klingnersches Hauses am Alten Markt aus den 1750er Jahren gehören zu seinen Werken.

Nach dem Tode von Gottfried Emanuel von Einsiedel übernahm er 1745 den von diesem in Potsdam geführten Gasthof und benannte ihn Zum Einsiedler. Das Haus wurde 1945 zerstört, nur das von Benkert geschaffene Schild des Wirtshauses und späteren Hotels blieb im Potsdam Museum erhalten.[5] Er verstarb dort am 14. Dezember 1765 und wurde auf dem Alten Friedhof bestattet. Sein Grabdenkmal war noch Anfang der 1950er Jahre vorhanden. Weitere Orte seines Wirkens waren Ebrach, Kloster Langheim, Lichtenfels, Forchheim und Gößweinstein.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die katholische Kirchengemeinde St. Peter und Paul in Potsdam verweist darauf, dass Johann Peter Benkert und Gottlieb Heymüller Gemeindemitglieder waren. Im Holländischen Viertel ist die Benkertstraße nach ihm benannt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Johann Peter Benkert – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Hans Vollmer: Benkert, Johann Peter. In: Ulrich Thieme, Felix Becker (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 3: Bassano–Bickham. Wilhelm Engelmann, Leipzig 1909, S. 330 (Textarchiv – Internet Archive).
  2. Robert Dohme: Benkert, Johann Peter. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 335 f.
  3. Karl Sitzmann: Die Plassenburg. Freunde der Plassenburg, 1957, S. 37 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Fantasie in Marmor. Die Wiederherstellung der Neptungrotte im Park Sanssouci ist abgeschlossen. Presse-Information der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg vom 10. Oktober 2018, abgerufen am 17. Dezember 2023.
  5. Hauszeichen des Hotels „Zum Einsiedler“. Potsdam Museum, abgerufen am 17. Dezember 2023.