Johannes

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Johannes ist ein männlicher Vorname und ein Familienname.

Herkunft und Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der latinisierte Name Johannes geht auf Ἰωάννης Iōánnēs, die griechische Form des hebräischen Namens יֹוחָנָן jôḥānān bzw. יְהוֹחָנָן jəhôḥānān, zurück.[1] Der Name setzt sich aus der Kurzform des jüdisch-christlichen Gottesnamens יהוה jhwh und dem Verb חנן ḥnn „gnädig sein, sich erbarmen“[2] zusammen und bedeutet „der HERR ist gnädig“.[3]

Somit ist der Name als Dankname zu verstehen.[4]

Im Christentum sind vor allem zwei Gestalten zu Namenspatronen geworden: Johannes der Täufer und der Apostel Johannes. Jedoch existieren biblisch noch weitere Namensträger.[3][5]

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

International[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Österreich hat sich der Name unter den beliebtesten Vornamen etabliert. Obwohl seit 1990 ein leichter Abwärtstrend zu erkennen ist, belegte der Name im Jahr 2020 immer noch Rang 33 der Hitliste.[6]

In Norwegen gehörte Johannes zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu den beliebtesten Jungennamen. Von 1951 bis 1991 gehörte der Name nicht zu den 100 beliebtesten Jungennamen. Mit seinem Wiedereintritt in die Top-100 begann ein Aufstieg des Namens, der im Jahr 2020 in Rang 9 der Hitliste gipfelte. Im Jahr 2021 belegte Johannes Rang 12 der Vornamenscharts.[7]

War der Name Johannes in den 1990er Jahren in Schweden noch sehr beliebt, nahm seine Popularität in den frühen 2000er Jahren ab. Zuletzt belegte er in 2010 einen Rang unter den 100 beliebtesten Jungennamen.[8]

Auch in den Niederlanden ist der Name weit verbreitet. Auch dort zeigte sich jedoch in den vergangenen 15 Jahren ein Abwärtstrend erkennen. Im Jahr 2009 stand der Name noch auf Rang 50 der Hitlisten, im Jahr 2021 belegte er Rang 105.[9]

Darüber hinaus ist der Name auch in Finnland, Dänemark, Belgien, der Schweiz und Estland verbreitet.[10]

Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name Johannes war im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert in Deutschland zwar einer der 20. beliebtesten Jungennamen, erreichte jedoch keine Spitzenposition. In den 1940er Jahren sank die Popularität des Namens zwar stark, jedoch tauchte der Name jedes Jahr in den Namensstatistiken auf und stand nur selten außerhalb der 100 meistvergebenen Jungennamen.[11] In den 1980er Jahren war der Name sehr beliebt. Im Jahr 1989 belegte der Name Rang 16 in den Vornamenscharts.[12] Seitdem wird er etwas seltener vergeben.[11] Im Jahr 2021 stand Johannes auf Rang 79 der Hitliste.[13]

Varianten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Männliche Varianten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Speziell nach dem Täufer benannt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weitere Varianten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weibliche Varianten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

siehe Johanna

Familienname[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben den o. g. als Familiennamen genutzten Vornamen, existieren folgende Varianten des Namens als Familienname:

Namenstag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die wichtigsten Namenstage sind:

Da es rund 200 Heilige und weitere Selige des Namens gibt, existieren auch noch zahlreiche weitere Namenstage, siehe Heiliger Johannes.

Namensträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorname und Einzelname[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Listen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnamen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorname[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Familienname[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weiteres[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Redensarten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Für die populärmedizinische Vorstellung, dass beim Mann die Länge seiner Nase im Verhältnis zur Länge seines Geschlechtsteils stehe,[14] existiert im Deutschen die Redensart „Wie die Nase eines Mannes, so auch sein Johannes“, die den Namen als Metapher für das Geschlechtsteil einsetzt.
  • Der Spruch „Johannes, der kann es“ wurde durch das Chanson „Mein Johannes, ach der kann es“ der Sängerin Vicky Werckmeister aus der Revue Zieh’ dich aus (1928) bekannt.
  • Das geflügelte Wort aus dem Märchen Die sieben Schwaben, Hannemann, geh du voran! zitiert den Namen als Nebenform.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wiktionary: Johannes – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Jutta Krispenz: Johanan. In: WiBiLex. Deutsche Bibelgesellschaft, Mai 2014, abgerufen am 10. Oktober 2017.
  2. Wilhelm Gesenius: Hebräisches und aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament. 18. Auflage. Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg 2013, ISBN 978-3-642-25680-6, S. 373.
  3. a b Wilhelm Gesenius: Hebräisches und aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament. 18. Auflage. Springer-Verlag, Berlin / Heidelberg 2013, ISBN 978-3-642-25680-6, S. 448, 451.
  4. Martin Noth: Die israelischen Personennamen im Rahmen der gemeinsemitischen Namensgebung. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart 1928, S. 187.
  5. Walter Bauer: Griechisch-deutsches Wörterbuch zu den Schriften des Neuen Testaments und der frühchristlichen Literatur. Hrsg.: Kurt Aland, Barbara Aland. 6. Auflage. Walter de Gruyter & Co., Berlin/New York 1988, ISBN 3-11-010647-7, S. 780.
  6. Popularity in Austria. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 27. Juni 2022.
  7. Popularity in Norway. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 27. Juni 2022.
  8. Popularity in Sweden. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 27. Juni 2022.
  9. Popularity in the Netherlands. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 27. Juni 2022.
  10. Johannes. In: Vornamen Weltweit. Matthias Grönert, abgerufen am 27. Juni 2022.
  11. a b Johannes. In: Beliebte Vornamen. Knud Bielefeld, abgerufen am 27. Juni 2022.
  12. Die beliebtesten Vornamen des Jahres 1989. In: Beliebte Vornamen. Knud Bielefeld, abgerufen am 27. Juni 2022 (deutsch).
  13. Deutschlands beliebteste Namen des Jahres 2021 – Top 500. In: Beliebte Vornamen. Knud Bielefeld, abgerufen am 27. Juni 2022 (deutsch).
  14. Detlef Kremer: Literarischer Karneval: Groteske Motive in E. T. A. Hoffmanns „Prinzessin Brambilla“, in: E. T. A. Hoffmann-Jahrbuch 3 (1995), S. 15–30, hier S. 17.