Johannes V. Jensen Land

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Karte von Nordgrönland mit
Johannes V. Jensen Land (nicht namentlich bezeichnet)

Johannes V. Jensen Land ist eine grönländische Region im Nordost-Grönland-Nationalpark.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Region befindet sich im äußersten Norden Peary Lands und ist damit die nördlichste Landregion Grönlands sowie der Erde. Im Norden und Osten grenzt sie an den Arktischen Ozean. Die Südgrenze wird durch den Frederick E. Hyde Fjord und das Tal Nordpasset gebildet. Im Westen endet sie am Weyprecht Sund. Sie umfasst somit auch Amundsen Land im Süden und Gertrud Rask Land im Nordwesten.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eigil Knuth benannte die Region während seiner ersten Peary-Land-Expedition von 1947 bis 1950 nach seinem Freund, dem dänischen Literaturnobelpreisträger Johannes Vilhelm Jensen. Einige weitere Ortsnamen in der Region beziehen sich auf von ihm geschriebene Bücher.[2][3]

Erst zum Ende der Expedition kam Knuth nach Johannes V. Jensen Land, wo er vor allem am Frigg Fjord Überreste früherer Besiedelung fand. Da er vor allem bearbeitetes Holz fand, nannte er den Fundplatz Qissivik („Wo man Treibholz findet“). Anfang der 1980er Jahre kehrte er zu drei Expeditionen in die Gegend zurück und fand weitere archäologische Stätten. Alle lassen sich vor allem der Independence-I-Kultur zurechnen. Sehr wenige Fundstätten bezeugen die Independence-II-Kultur und die Thule-Kultur, die hier nur kurzzeitig vorzufinden waren. Die archäologischen Spuren belegen, dass auch der nördlichste Landstriche der Erde zeitweise von Menschen besiedelt war.[4]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Nunat Aqqi. Karte über die vom Grönländischen Ortsnamenausschuss offiziell anerkannten Ortsnamen. Oqaasileriffik.
  2. Dan Laursen: The Place Names of North Greenland. In: Kommissionen for Videnskabelige Undersøgelser i Grønland (Hrsg.): Meddelelser om Grønland. Band 180, Nr. 2. C. A. Reitzels Forlag, Kopenhagen 1972, ISBN 87-421-0070-4, S. 267 f.
  3. Jan Løve: Østgrønlandske Stednavne (Version 12. Mai 2020). Arktisk Institut. Dokument 42, S. 5.
  4. Jens Fog Jensen: The Northernmost Ruins of the Globe – Johannes V. Jensen Land. In: Bjarne Grønnow, Jens Fog Jensen (Hrsg.): The Northernmost Ruins of the Globe. Eigil Knuth’s Archaeological Investigations in Peary Land and Adjacent Areas of High Arctic Greenland (= Meddelelser om Grønland – Man & Society. Band 29). Danish Polar Center, Kopenhagen 2003, ISBN 87-90369-65-3, S. 219–237 (Online [PDF]).