John French, 1. Earl of Ypres

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John French

John Denton Pinkstone French, 1. Earl of Ypres, KP, GCB, OM, GCVO, KCMG, PC (* 28. September 1852 in Ripple Vale, Kent; † 22. Mai 1925 in Deal, Kent) war ein britischer Feldmarschall.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

John French war der einzige Sohn von sieben Kindern des Marineoffiziers William French und seiner Ehefrau Margaret Eccles. 1854 starb der Vater und die Mutter wurde wegen psychischer Leiden behandelt. Zusammen mit seiner älteren Schwester Charlotte kam John French 1863 nach London, um dort bei Verwandten zu leben. Seine Schwester nahm als Suffragette und Sinn-Féin-Mitglied während seiner gesamten Karriere eine kritische Haltung zu ihm ein. Seine jüngste Schwester Katherine Harley half während des Ersten Weltkrieges bei der Gründung und Organisation des britischen Frauennotdienstes.

French trat 1866 in die Royal Navy ein und wechselte 1874 in die British Army zu den 8th King’s Royal Irish Hussars. 1884/85 nahm French, mit den 19th Royal Hussars, an der Operation Garnet Joseph Wolseleys im Sudan zur Rettung von Gordon Pascha vor den Mahdisten teil. Dabei tat er sich in der Schlacht von Abu Klea hervor. Vier Jahre später erhielt er als Oberstleutnant das Kommando über dieses Regiment. 1895 diente er für zwei Jahre, als Assistant Adjutant-General, im Oberkommando der Armee. Im Anschluss übernahm er das Kommando über die 2. Kavalleriebrigade in Aldershot.

Nach dem Ausbruch des Burenkrieges übernahm er, als Generalmajor, unter George Stuart White das Kommando über die Kavallerie in Natal. Am 21. Oktober 1899 schlug er mit der Schlacht von Elandslaagte eine der wenigen Schlachten in diesem Konflikt, die von den Briten taktisch klar gewonnen wurde. Er entkam anschließend aus dem belagerten Ladysmith und erhielt den Befehl über die neuformierte Kavalleriedivision in der Armee Lord Roberts’. Mit dieser entsetzte er im Februar 1900 die Garnison von Kimberley und nahm an der anschließenden Schlacht von Paardeberg teil. Ab Oktober 1900 befehligte er den Distrikt Johannesburg, und ab Juni 1901 war er militärischer Befehlshaber der Kapkolonie. Noch in Südafrika erfuhr er, dass er in Nachfolge Redvers Bullers zum Kommandierenden General des I. Armeekorps und Befehlshaber der Garnison Aldershot ernannt worden war.

Im großen Manöver von 1903 kommandierte French eine der beiden Seiten, während Evelyn Wood die andere Seite führte. 1907 wurde er Generalinspekteur und 1912 Chef des Imperialen Generalstabes (CIGS). Im Juni 1913 wurde er zum Feldmarschall ernannt. Infolge des Curragh-Zwischenfalls im Frühjahr 1914 trat er von seinem Posten zurück, blieb aber erster Kandidat für die Führung der British Expeditionary Force (BEF) im Kriegsfall. Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 wurde French Oberbefehlshaber der BEF in Frankreich, deren Einsatz die Marneschlacht mitentschied. Wegen seiner kraftlosen und unentschlossenen Führung wurde er für die britischen Fehlschläge und die hohen Verluste verantwortlich gemacht und im Dezember 1915 durch seinen Stellvertreter und Oberbefehlshaber der 1. Armee Douglas Haig ersetzt.

Nach England zurückgekehrt, diente French bis 1918 als Kommandeur der Home Forces und war danach bis 1921 Lord Lieutenant of Ireland in der Regierung Lloyd George. Nach seinem Übertritt in den Ruhestand wurde French vom Parlament eine Summe von 50.000 Pfund Sterling zugesprochen und er erhielt das Amt eines Festungsgouverneurs von Deal Castle, wo er bis zu seinem Tod lebte.

John French wurde am 1. Januar 1916 als Viscount French of Ypres and of High Lake in the County of Roscommon zum Peer ernannt und am 5. Juni 1922 zum Earl of Ypres erhoben. Er starb am 22. Mai 1925 in Deal Castle, wurde im Golders Green Crematorium eingeäschert und im Kirchhof von Ripple, Kent, bestattet.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1914. Cassell, London 1919

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • George H. Cassar: The Tragedy of Sir John French. Associated University Presses, 1985. ISBN 0-87413-241-X.
  • Gerald French: The life of Field-Marshal Sir John French, first earl of Ypres, K.P., G.C.B., O.M., G.C.V.O., K.C.M.G. Cassell, London 1931 (Der Autor ist Frenchs Sohn)
  • Gerald French: Some War Diaries, addresses, and correspondence of Field Marshal the Right Honble the Earl of Ypres. – London: Jenkins, 1937
  • Richard Holmes: The Little Field Marshal. A Life of Sir John French. Cape, London 1981, ISBN 0-224-01575-3

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: John French, 1. Earl of Ypres – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
VorgängerAmtNachfolger
William Gustavus NicholsonChef des Imperialen Generalstabes
1912–1914
Charles Douglas
Amt neu geschaffenOberbefehlshaber der British Expeditionary Force
1914–1915
Douglas Haig, 1. Earl Haig
Titel neu geschaffenViscount French
1916–1925
John French, 2. Earl of Ypres
Ivor Guest, 1. Viscount WimborneLord Lieutenant of Ireland
1918–1921
Edmund Fitzalan-Howard, 1. Viscount FitzAlan of Derwent
Titel neu geschaffenEarl of Ypres
1922–1925
John French, 2. Earl of Ypres