John Travolta

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
John Travolta, 2018

John Joseph Travolta (* 18. Februar 1954 in Englewood, New Jersey) ist ein US-amerikanischer Schauspieler, Sänger, Tänzer, Produzent und Autor. Travolta wurde für die Filme Saturday Night Fever und Pulp Fiction für den Oscar als bester Schauspieler nominiert.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

John Travolta, 1983
John Travolta bei der Premiere zu Born to be Wild, 2007 in London

John Travolta wurde 1954 als jüngstes von sechs Kindern des Ehepaares Salvatore „Sam“ Travolta (1912–1995) und Helen Cecilia Travolta (1912–1978) geboren. Seine Geschwister Ellen, Sam Jr., Margaret, Ann und Joey Travolta schlugen alle Karrieren in der Filmbranche ein.[1] Er ist halb italienischer (väterlicherseits) und halb irischer (mütterlicherseits) Abstammung. Zwei Leidenschaften prägten seine Kindheit: Flugzeuge und Schauspielerei. Von seiner Mutter Helen bekam er Schauspielstunden, da sie ebenfalls als Schauspielerin tätig war. Außerdem unterrichtete sie Theater, wobei sie ihm anfangs einige Rollen in lokalen Theaterproduktionen verschaffte. Sein Vater Salvatore Travolta arbeitete als Reifenhändler. Bereits als 16-Jähriger brach John mit dem Einverständnis seiner Eltern die Highschool ab und zog nach New York (wo er anfangs bei seiner Schwester Margaret wohnte), um sich dort auf der Bühne zu versuchen, unter anderem in dem Musical Grease, mit dem er auch auf Tournee ging. Außerdem nahm er bei Gene Kellys Bruder Stepptanzunterricht, was ihm in seiner späteren Laufbahn zugutekam. Er arbeitete auch in Nachtclubs und drehte Werbespots fürs Fernsehen. Mitte der 1970er Jahre zog er nach Los Angeles.

Mit 21 Jahren kam dann der Durchbruch als seriöser Schauspieler, nachdem er die Rolle des Vinnie Barbarino in der TV-Sitcom Welcome Back, Kotter (1975–1979) verkörpert hatte. Travolta hatte seine erste große Filmrolle als Billy Nolan in Brian De Palmas Horrorfilm Carrie – Des Satans jüngste Tochter (1976). Auf dem Höhepunkt der Disco-Welle wurde er mit Nur Samstag Nacht (Saturday Night Fever, 1977) und Grease (1978) zu einem der größten Stars Hollywoods.

Seine Karriere geriet nach der Produktion von Staying Alive und Perfect ins Stocken, beide Filme waren kommerziell nicht erfolgreich. Erst 1989 erzielte Travolta mit Kuck mal, wer da spricht! einen neuen Erfolg.

Das Comeback gelang Travolta 1994 mit der Rolle des Vincent Vega in Quentin Tarantinos Film Pulp Fiction, welche ihm eine Oscar-Nominierung einbrachte. Danach drehte er neben kommerziell erfolgreichen Filmen wie Schnappt Shorty und dessen Fortsetzung Be Cool, Face/Off – Im Körper des Feindes und Passwort: Swordfish auch immer wieder kommerziell weniger erfolgreiche Filme wie Lucky Numbers. Für die Rolle des Gouverneurs Jack Stanton im Filmdrama Mit aller Macht (1998) wurde er im Jahr 1999 für den Golden Globe Award nominiert.

Im Jahr 2007 spielte Travolta in dem Musik- und Tanzfilm Hairspray zum ersten Mal die Rolle einer (übergewichtigen) Frau, für deren Darstellung er während der Dreharbeiten einen 15 Kilogramm schweren Fettanzug tragen musste.

2016 übernahm er in der Anthologyserie American Crime Story die Rolle von Robert Shapiro, des Strafverteidigers von O. J. Simpson. Für diese Rolle erhielt er ebenfalls eine Golden-Globe-Nominierung.

Travolta wurde – bis zu dessen Rückzug aus dem Synchrongeschäft – von Thomas Danneberg synchronisiert. Nach dem Rückzug von Danneberg übernahm bisher Ronald Nitschke die Synchronisation (Stand: Mai 2020).[2]

Travolta ist auch als Buchautor tätig: Sein Debüt gab er mit Nachtflug nach L.A., der Geschichte des achtjährigen Jeff, der gerne fliegen möchte.

Scientology[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Travolta übernahm auch eine größere Rolle im von ihm produzierten Science-Fiction-Film Battlefield Earth – Kampf um die Erde (2000). Diese Verfilmung eines Science-Fiction-Buchs des Scientology-Gründers L. Ron Hubbard gilt als einer der schlechtesten Filme aller Zeiten und wurde ein kommerzieller Flop. Er ist seit 1975,[3] neben Tom Cruise,[4] das prominenteste Mitglied der umstrittenen und in mehreren deutschen Bundesländern vom Verfassungsschutz beobachteten Sekte Scientology.[5][6]

John Travoltas Stern auf dem Hollywood Walk of Fame

Privatleben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während der Dreharbeiten zu The Boy in the Plastic Bubble (1976) verliebte sich Travolta[7] in seine Schauspielkollegin Diana Hyland, die 1977 im Alter von nur 41 Jahren an Brustkrebs starb; ein Jahr später starb auch Travoltas Mutter Helen an Krebs. Beide Todesfälle führten dazu, dass er einige Zeit keine Rollen annahm. 1989, zum Dreh des Films Die Experten, lernte er die Schauspielerin Kelly Preston kennen. Beide trennten sich nach kurzer Zeit. 1991 fanden Travolta und Preston wieder zusammen und heirateten im September. Mit ihr hat er drei Kinder: zwei Söhne (* 14. April 1992; * 23. November 2010) und eine Tochter (* 3. April 2000). Sein ältester Sohn Jett kam am 2. Januar 2009 im Alter von 16 Jahren auf den Bahamas durch einen Krampfanfall ums Leben.[8]

Nach Jetts Tod gingen die Travoltas gerichtlich gegen einen Sanitäter und seine Anwältin vor, eine frühere Parlamentsabgeordnete. Die beiden Beklagten sollen die Familie Travolta um 25 Millionen Dollar erpresst haben. Sie hätten gedroht, Details der Todesumstände zu veröffentlichen und Travolta eine Mitschuld anzulasten. Im Herbst 2009 wurde das Verfahren unmittelbar vor Verkündung des Urteils abgebrochen, nachdem das Ergebnis der Geschworenenberatung vorzeitig veröffentlicht worden war. Wie am 7. September 2010 bekannt wurde, legte Travolta den Rechtsstreit gegen die zwei mutmaßlichen Erpresser bei. Als Grund gab die Familie an, sie habe zu sehr unter dem anstrengenden Verfahren gelitten und es deshalb hinter sich lassen wollen.[9]

Boeing 707-138B von John Travolta

Travoltas Hobby ist seit 1989 die Fliegerei. Obwohl er nur über eine Privatpilotenlizenz verfügt, hat er u. a. Musterberechtigungen für die Flugzeugmuster Boeing 707 und Boeing 747 absolviert. Travolta besitzt fünf Flugzeuge, unter anderem eine Boeing 707-138B, die er im Mai 2017 an das Museum HARS in Australien überschrieb.[10] Diese durfte er zwar selber fliegen, aufgrund der bisher absolvierten Flugstunden auf diesem Muster jedoch nur mit dem Status eines Copiloten in Begleitung eines für dieses Muster qualifizierten Piloten in Command. Die Maschine ist nach seinen Kindern benannt: Jett Clipper Ella. Sein Haus in Ocala (Florida) hat eine eigene Start- und Landebahn inklusive Flugsteig am Privatflughafen Jumbolair (Greystone Airport) (FAA LID: 17FL).

Am 12. Juli 2020 starb seine Frau Kelly Preston nach 29 Ehejahren im Alter von 57 Jahren an Brustkrebs.

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[12][13]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  USTemplate:Charttabelle/Wartung/Charts inexistent
1976 John Travolta US39
(22 Wo.)US
1977 Can’t Let You Go US66
(9 Wo.)US
1978 Grease: The Original Soundtrack from the Motion Picture DE1
Fünffachgold
×5
Fünffachgold

(50 Wo.)DE
AT1
Gold
Gold

(52 Wo.)AT
CH48
Gold
Gold

(… Wo.)Template:Charttabelle/Wartung/vorläufigCH
UK1
Neunfachplatin
×9
Neunfachplatin

(47 Wo.)UK
US1
Achtfachplatin
×8
Achtfachplatin

(79 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 14. April 1978
mit Olivia Newton-John
Soundtrack zum gleichnamigen Film
Sandy UK40
Gold
Gold

(6 Wo.)UK
1979 Travolta Fever US161
(7 Wo.)US
1983 Two of a Kind US26
Platin
Platin

(12 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 21. November 1983
2012 This Christmas US81
(5 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 9. November 2012
mit Olivia Newton-John

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar

Weitere Studioalben

  • 1978: Travolta
  • 1996: John Travolta Sings

Kompilationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1979: Super John Travolta
  • 1982: La grande storia del rock 47
  • 1991: You Set My Dreams to Music (Best Of)
  • 1993: Gold
  • 1995: Let Her In
  • 1996: The Best of John Travolta
  • 1996: Greased Lightnin’
  • 1997: 20 Greatest Hits
  • 1999: Slow Dancing
  • 1999: Essential
  • 2001: You Set My Dreams to Music
  • 2002: Saturday Night Fiction
  • 2003: The Collection
  • 2005: Cult Fiction
  • 2005: The Hit Years
  • 2008: Forever Gold

Singles[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[12][13]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
1976 Let Her In
John Travolta
US10
(19 Wo.)US
Erstveröffentlichung: März 1976
Whenever I’m Away from You
Can’t Let You Go
US38
(6 Wo.)US
Erstveröffentlichung: August 1976
1977 All Strung Out on You
Can’t Let You Go
US34
(8 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Januar 1977
1978 You’re the One That I Want
Grease O.S.T.
DE1
Gold
Gold

(35 Wo.)DE
AT2
(28 Wo.)AT
CH1
(22 Wo.)CH
UK1
Platin
Platin

(35 Wo.)UK
US1
Platin
Platin

(24 Wo.)US
Erstveröffentlichung: März 1978
mit Olivia Newton-John
Summer Nights
Grease O.S.T.
DE4
(18 Wo.)DE
AT1
(12 Wo.)AT
CH7
(8 Wo.)CH
UK1
Platin
Platin

(19 Wo.)UK
US5
Gold
Gold

(16 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Juli 1978
mit Olivia Newton-John
Greased Lightning
Grease O.S.T.
UK11
Silber
Silber

(9 Wo.)UK
US47
(8 Wo.)US
Sandy
Grease O.S.T.
DE26
(13 Wo.)DE
AT24
(4 Wo.)AT
UK2
Gold
Gold

(15 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 2. Oktober 1978
1990 Grease Megamix
DE42
(8 Wo.)DE
AT26
(7 Wo.)AT
UK3
(10 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Dezember 1990
mit Olivia Newton-John
1991 Grease – Dream Mix
UK47
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: März 1991
mit Frankie Valli und Olivia Newton-John
1998 You’re the One That I Want (Martian Remix) AT26
(12 Wo.)AT
CH34
(2 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: Juni 1998
mit Olivia Newton-John

Weitere Singles

  • 1977: Big Trouble
  • 1977: (Feel so Good) Slow Dancing
  • 1977: Easy Evil
  • 1978: Razzamatazz
  • 1978: Dejala Entrar (Let Her In) (EP)
  • 1978: The Official John Travolta Fan Club (persönliche Botschaft Travoltas)
  • 1979: A Girl Like You
  • 1983: Take A Chance (mit Olivia Newton-John)
  • 1998: Grease (The Remix EP)
  • 1998: Summer Nights [Martian Remix] (mit Olivia Newton-John)
  • 1998: Grease Is Still the Word (Radio PressKit) (EP)

Auszeichnungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nominierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1978: Oscar als Bester Hauptdarsteller für Nur Samstag Nacht
  • 1978: Golden Globe als Bester Hauptdarsteller – Komödie/Musical für Nur Samstag Nacht
  • 1984: Goldene Himbeere als Schlechtester Schauspieler für Staying Alive und Zwei vom gleichen Schlag
  • 1986: Goldene Himbeere als Schlechtester Schauspieler für Perfect
  • 1990: Goldene Himbeere als Schlechtester Schauspieler des Jahrzehnts
  • 1992: Goldene Himbeere als Schlechtester Nebendarsteller für Shout
  • 1995: Oscar als Bester Hauptdarsteller für Pulp Fiction
  • 1995: Golden Globe als Bester Hauptdarsteller – Drama für Pulp Fiction
  • 1999: Golden Globe als Bester Hauptdarsteller – Komödie/Musical für Mit aller Macht
  • 2002: Goldene Himbeere als Schlechtester Schauspieler für Tödliches Vertrauen und Passwort: Swordfish
  • 2010: Goldene Himbeere als Schlechtester Schauspieler für Old Dogs – Daddy oder Deal
  • 2010: Goldene Himbeere als Schlechtester Schauspieler des Jahrzehnts
  • 2017: Golden Globe als Bester Nebendarsteller – Serie, Mini-Serie oder TV-Film für American Crime Story
  • 2019: Goldene Himbeere als Schlechtester Schauspieler für Gotti
  • 2019: Goldene Himbeere als Schlechtestes Leinwandpaar (zusammen mit Kelly Preston) für Gotti
  • 2020: Goldene Himbeere als Schlechtestes Leinwandpaar (und jedes Drehbuch, das er annimmt)

Weiteres[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Travolta Close, eine Sackstraße in White Rock, einem südwestlichen Vorort der nordostaustralischen Stadt Cairns, ist nach ihm benannt.

Belletristik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dokumentarfilm[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: John Travolta – Album mit Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Diane Saks: So You Want to Be a Rock N’ Roll Bride. iUniverse, 2001, ISBN 978-0-595-18276-3, S. 153 ff.
  2. John Travolta. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 5. Mai 2020.
  3. Diese Hollywoodstars sind oder waren in Sekten. In: TV Movie. 10. Juli 2019, abgerufen am 25. Januar 2021.
  4. Scientology: Ex-Mitglied erzählt über Tom Cruise und John Travolta Wenn Scientology zu Wort kommt, denken viele an Tom Cruise oder John Travolta. Eine Aussteigerin erzählt nun Privates aus dem Leben der Stars der «Kirche». In: nau.ch. 10. Juli 2019, abgerufen am 25. Januar 2021.
  5. John Travolta: ‘Forever’ a Scientologist, Says Rep. In: People. 27. Juli 2009, abgerufen am 25. Januar 2021.
  6. John Travolta – der Kult-Schauspieler und Scientology-Verfechter wird 65. In: Salzburger Nachrichten. 18. Februar 2019, abgerufen am 25. Januar 2021.
  7. John Travolta – Rückkehr nach Hollywood. In: Arte. Abgerufen am 1. August 2018.
  8. John Travolta. Sohn Jett nach Anfall gestorben. In: Focus. 9. September 2015, abgerufen am 25. Januar 2021.
  9. John Travolta. Rückzieher vor Gericht. In: News.de. 7. September 2010, archiviert vom Original am 24. Februar 2014; abgerufen am 7. September 2010.
  10. https://aerobuzz.de/aero-kultur/john-travoltas-boeing-707-landet-im-november-in-australien/
  11. Der Lotse ansehen | Disney+. Abgerufen am 28. März 2024.
  12. a b Chartquellen: DE AT CH UK US / Soundtrack Grease DE AT CH US
  13. a b Gold-/Platin-Datenbanken: DE UK US