Johor

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Johor
Flagge Wappen
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Karte
Abkürzung JHR
Hauptstadt Johor Bahru
Herrscher Sultan Ibrahim Ismail
Ministerpräsident Onn Hafiz Ghazi, BN-UMNO
Fläche 19.016 km² (2011)[1]
Bevölkerung 4.009.670 Einwohner (2020)[2]
Bevölkerungsdichte 211 Ew/km²
Sprachen Malaiisch
Kfz-Kennzeichen J

Johor, ausgesprochen Dschohor (früher: Johore; Jawi: جوهور, aus dem arabischen Wort جوهر / Ǧauhar, übersetzt: Wertvolle Steine), ist der südlichste Bundesstaat von Malaysia. Die Einwohnerzahl beträgt 4.009.670 (Stand: 2020).

Die Hauptstadt und Sitz des Sultans von Johor ist Johor Bahru. Johor Lama (Kota Batu) war die alte Hauptstadt des Sultanats.

Geografie und Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sultan-Iskandar-Komplex in Johor Bahru: Einwanderungs-, Quarantäne- und Zollstation an der Grenze zu Singapur

Johor bedeckt die Südspitze der Malaiischen Halbinsel.

Die Ostküste Johors liegt am südchinesischen Meer, die Westküste an der Straße von Malakka. Im Süden liegt jenseits der nur etwa einen Kilometer breiten Straße von Johor auf einer Insel der Stadtstaat Singapur und dahinter wiederum die Straße von Singapur.

Im Norden grenzt Johor an die malaysischen Bundesstaaten Malakka, Negeri Sembilan und Pahang.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Sultanat Johor wurde im frühen 16. Jahrhundert von Alauddin Riayat Shah (1528–1564) gegründet. Er war der Sohn Mahmud Shads, des letzten der vor den Portugiesen geflohenen Sultane von Malakka. Zur Blütezeit war ein Gebiet von Pahang bis zu den Riau-Archipel unter der Kontrolle des Sultanats. Obwohl die Rückeroberung Malakkas unmöglich schien, bekämpfte und störte Johor die Portugiesen in deren 130-jähriger Herrschaft und wurde damit zum Gegner um die Kontrolle der Straße von Malakka.

Die Geschichte der ersten hundert Jahre ist gekennzeichnet von einer Serie von Thronfolgestreitereien und strategischen Allianzen mit regionalen Klans und ausländischen Mächten, um das politische und wirtschaftliche Gewicht in der Meerenge zu halten. Im Wettkampf mit Aceh, im nördlichen Sumatra und Malakka unter portugiesischer Vorherrschaft, befand sich Johor im ständigen Kriegszustand mit seinen Rivalen und schmiedete Bündnisse mit befreundeten malaiischen Staaten und natürlich mit den Niederländern. Die Holländer besiegten 1641 Malakka zusammen mit Johor. Bis 1660 blühte das Gebiet als Warenumschlagplatz, in dem die Händler keine Zölle zahlen mussten.

Im späten 17. und frühen 18. Jahrhundert verringerte sich der Einfluss Johors und die Bugis aus Sulawesi und die Minangkabau aus Sumatra waren die bestimmende politische Macht im Johor-Riau-Reich.

1819 brach das Reich in zwei Teile auseinander. Das Festland wurde von Temenggong kontrolliert und das Sultanat von Linga von den Bugis. In dieser Periode begann die moderne Geschichte von Johor. 1885 schloss der Sultan Abu Bakar einen Freundschaftsvertrag mit Großbritannien. 1914 wurde das Land Protektorat und Teil der Unfederated Malay States.

Siehe auch: Liste der Sultane von Johor.

Verwaltungsdistrikte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karte der Distrikte Johors (bis Ende 2007)

Verwaltungstechnisch war Johor bis Ende 2007 in acht Distrikte unterteilt. 2008 kamen die Distrikte Ledang und Kulaijaya hinzu.

Distrikt Fläche
(2011)[1]
Einwohner
(2010)[3]
Einwohner
(2020)[2]
Batu Pahat 1.878 km² 417.458 495.338
Johor Bahru 1.066 km² 1.386.569 1.711.191
Kluang 2.852 km² 298.332 323.762
Kota Tinggi 3.484 km² 193.210 222.382
Kulai 756 km² 251.650 329.497
Ledang 977 km² 136.852 163.449
Mersing 2.839 km² 70.894 78.195
Muar 1.393 km² 247.957 314.776
Pontian 920 km² 155.541 173.318
Segamat 2.851 km² 189.820 197.762
Gesamt 19.016 km² 3.348.283 4.009.670

Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit seiner Gründung erfuhr das Sultanat einen starken kulturellen Einfluss durch arabische Händler und Islamgelehrte, von denen viele aus der jemenitischen Region Hadramaut kamen. Dieser, teilweise mit indischen Elementen vermengte Einfluss zeigt sich in den für Johor charakteristischen Tanzformen Zapin und Hamdolok, die bei Familienfeiern und religiösen Festen aufgeführt werden. Die Tanzaufführungen werden von Orchestern begleitet, deren führendes Melodieinstrument, die Laute Gambus, ebenfalls aus dem arabischen Raum stammt.

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Johor – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Johor – Reiseführer

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Statistics Yearbook Malaysia 2011: Tables. (PDF; 2,64 MB) Department of Statistics Malaysia, 14. Dezember 2012, abgerufen am 8. Oktober 2013 (malaiisch, englisch; Seite 1, PDF-Seite 1).
  2. a b Jadual 2-6 - Penduduk, IR dan TK mengikut Negeri 2020. In: Jadual 2-6 - Penduduk, IR dan TK mengikut Negeri 2020. Department of Statistics Malaysia, 2020, abgerufen am 16. März 2022 (englisch, malaiisch).
  3. Statistics Yearbook Malaysia 2011: Tables. (PDF; 2,64 MB) Department of Statistics Malaysia, 14. Dezember 2012, abgerufen am 8. Oktober 2013 (malaiisch, englisch; Seite 16, PDF-Seite 15).

Koordinaten: 1° 29′ N, 103° 47′ O