Joint Prioritized Effects List

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Die Joint Prioritized Effects List oder auch JPEL ist eine Liste von gesuchten Personen, die zur Festnahme oder Tötung ausgeschrieben sind und die von der Task Force 373 abgearbeitet wird. Seit 2007 wurden, dem Afghan War Diary nach, von Deutschland 13 Personen auf diese Liste gesetzt. Zwei verhaftete man und zwei wurden wegen fehlender Hinweise wieder gestrichen. Weitere 31 Personen wurden von anderen Verbündeten hinzugefügt.[1][2]

Am 11. Oktober 2010 wurde in Kunduz Shirin Agha, ein Kommandeur der Taliban, getötet, den die deutsche Bundeswehr mit der Nummer 3145 auf die Liste setzte.[3]

Eine Exekution beginnt, sobald abgefangene Telekommunikationsdaten die Rufnummer einer Zielperson enthalten. Bei zusätzlicher Stimmerkennung genügte es für das Auslösen weiterer Schritte, dass ein Verdächtiger sich einmal in einem Telefonat namentlich meldete.

Der frühere NSA- und CIA-Chef Michael V. Hayden und der Ex-Drohnenpilot Brandon Bryant bestätigten, das US-Militär nutze Verbindungs- und Standortdaten, um Verdächtige zu töten, obwohl die deutsche Bundesregierung und der BND wiederholt betonten, dass die Daten der NSA für Tötungsmissionen viel zu ungenau seien.

Der BND war an die Plattform Center Ice mit US-Partnern und Partnern aus Italien, Spanien, Frankreich, Schweden und Norwegen in Afghanistan angeschlossen, um Mobilfunkdaten und weitere Informationen über zu tötende Personen auszutauschen. Hierzu gehörten neben Taliban-Anführern auch Vertreter der mittleren Ebene und ab 2008 auch Drogenhändler.[4]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Deutschland setzte Taliban auf Jagdlisten. Frankfurter Rundschau, 2. August 2010, abgerufen am 2. August 2010.
  2. @1@2Vorlage:Toter Link/www.spiegel.de'Capture or Kill': Germany Gave Names to Secret Taliban Hit List (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven), Der Spiegel, 2. August 2010. Abgerufen am 15. August 2010 „In 2007, the Bundeswehr named two Taliban commanders, who were assigned the file numbers 74 and 77, but Mullah Rustam and Qari Jabar were deleted from the list prior to 2009 due to a lack of evidence.“  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. 
  3. US-Spezialeinheiten töten Taliban-Anführer in Kunduz. In: Spiegel Online. 13. Oktober 2010, abgerufen am 13. Oktober 2010.
  4. 31C3: Obamas Todesliste im Krieg gegen den Terror im Netz. heise online News, 29. Dezember 2014, abgerufen am 29. Dezember 2014.