Jonah Hex (Film)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Film
Titel Jonah Hex
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2010
Länge 82 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Jimmy Hayward
Drehbuch Mark Neveldine,
Brian Taylor,
William Farmer
Produktion Akiva Goldsman,
Andrew Lazar
Musik Marco Beltrami,
Mastodon
Kamera Mitchell Amundsen
Schnitt Kent Beyda,
Daniel P. Hanley,
Tom Lewis,
Fernando Villena
Besetzung

Jonah Hex ist ein US-amerikanischer Antihelden-Western aus dem Jahr 2010, basierend auf der gleichnamigen DC-Comicreihe.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Kriegsflüchtling des Sezessionskrieges wird Jonah Hex von Quentin Turnbull gefangen genommen. Turnbull bindet Hex vor seinem Haus an ein Kreuz und zwingt ihn, mit anzusehen, wie Turnbull und seine Männer das Haus von Hex anzünden und seine Frau und seinen Sohn im brennenden Haus einsperren. Außerdem brennen sie ihm ein Mal ins Gesicht, welches ihn entstellt. Nachdem sie ihn zurücklassen, stirbt er nach einigen Tagen fast, bevor er von den Crowindianern gerettet und gepflegt wird. Dabei erwirbt er die Fähigkeit, mit Toten zu sprechen, die er fortan dafür nutzt, um angetrieben von seiner Rache für den Tod seiner Familie Turnbull zu töten. Doch dieser stirbt angeblich bei einem Hotelbrand, sodass Hex nichts anderes übrig bleibt, als als Kopfgeldjäger zu arbeiten.

Doch Turnbull gab nur vor, tot zu sein, denn er plant nach einigen Jahren eine Superwaffe zu bauen, den sogenannten „Nationenkiller“ von Eli Whitney, um die Vereinigten Staaten bei ihrer ersten Einhundertjahrfeier am 4. Juli 1876 anzugreifen. Dazu muss er einzelne Bauteile aus unterschiedlichen Teilen des Landes stehlen. So lässt er einen Geheimzug überfallen, wo er zwar die benötigten Teile in Sicherheit bringen lässt, aber Soldaten und Zivilisten von Burke und dessen Dynamit kaltblütig in die Luft sprengen lässt. Präsident Ulysses S. Grant ist voller Sorge, da er weiß, dass lediglich zehn Tage verbleiben, um Turnbull vor der großen Feier zu stoppen. Er schickt seine Männer los, um Hex zu rekrutieren. Diesen erwischen sie gerade nach einer Liebesnacht mit der Prostituierten Lilah, was Hex überhaupt nicht gefällt. Er erfährt, dass Turnbull noch am Leben ist und akzeptiert, für den Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika zu arbeiten.

Während Turnbull in Charleston (South Carolina) weitere Teile für seine Superwaffe einfordert, reitet Hex zu einem Militärlager, wo er nach einem Gespräch mit einem Toten erfährt, dass Slocum Turnbulls Männer rekrutiert. Also reitet Hex zu ihm, der ihm jedoch nicht weiter hilft und sterben muss. Anschließend sucht Hex das Grab von Jeb Turnbull auf, Quentin Turnbulls Sohn, der ihm verrät, dass sein Vater sich im Fort Resurrection aufhält. Hex reitet dorthin, kämpft sich den Weg in das Fort frei. Doch Turnbull kann vor ihm fliehen. Aber nachdem Hex mehrere seiner Männer getötet hat, sieht auch er sich von Burke und seinen Männern umzingelt, sodass er, nachdem er zwei Ladungen Schrot in die Brust bekommen hat, ebenfalls fliehen muss. In der Wildnis bricht er nach einem langen Ritt zusammen und stirbt fast an seinen Wunden, bis er erneut von den Crowindianern gefunden und gesund gepflegt wird.

In gestärkter Verfassung lässt Hex dem Präsidenten ausrichten, dass er auf dem Weg ist, Turnbull, der vom Independence Harbor aus starten will, und dessen Waffe zur Jahrhundertfeier zu stoppen. Er reitet zum Hafen und schießt sich den Weg zum Schiff Richtung Turnbull frei. Doch auch hier stellt sich Burke ihm in den Weg und Hex schafft es nach langem Kampf, ihn zu töten. Turnbull hat inzwischen Lilah als Geisel genommen und stellt Hex vor die Wahl, sie zu opfern oder sich selbst zu ergeben. Hex kann Lilah allerdings nicht opfern, sodass er sich ergibt und mit ihr weggesperrt wird. Aber sie flüchten und während Turnbull die ersten Gegner mit seinem „Nationenkiller“ tötet, schießen Hex und Lilah sich den Weg frei. Nach langem Kampf töten sie Turnbull und das Schiff fliegt in die Luft, während die Gäste der Hundertjahrfeier jubeln. Hex bekommt sein Honorar, vollen Straferlass und das Angebot, als Sheriff zu arbeiten, doch er lehnt ab, da er lieber sein eigener Herr sein möchte.

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Brolin, Fox und Fassbender bei der Promotion des Films auf der San Diego Comic-Con International 2009

Der Film erhielt sehr schlechte Kritiken. So zählte die Internetseite Rotten Tomatoes von 153 gewerteten professionellen Kritiken 18 positive, was einem Wert von 12 % entspricht. Des Weiteren wurde der Film auch vom Publikum sehr schlecht aufgenommen, denn gleichzeitig werteten lediglich 20 % des Publikums den Film positiv.[1] Dies wiederum wird vom Onlinefilmarchiv IMDb, einer weiteren Plattform, auf der normale User ihre Filmkritiken abgeben können, bestätigt, denn dort gaben knapp 60.000 User dem Film durchschnittlich einen unteren Mittelwert von 4,7 von 10 möglichen Punkten.[2]

Da man anhand der „mageren Laufzeit, unzusammenhängenden Erzählweise und kastrierten Gewalt“ die eindeutigen Merkmale eines sehr stark im Schneideraum überarbeiteten Films beobachten könne, wäre es laut der Meinung des renommierten Filmkritikers James Berardinelli gleich besser gewesen, den Film als Direct-to-Video zu veröffentlichen. Allerdings fand er die „Geschichte mit ihren bizarren Unternehmungen […] nie langweilig“. Es sei ein Problem, wenn, trotz der Leistung Brolins, der „seine Einzeiler mit Gelassenheit“ präsentiere, durch Malkovichs Leistung „der Bösewicht interessanter und charismatischer [wirke] als der Held“.[3]

In Jonah Hex sah der renommierte Filmkritiker Roger Ebert von der Chicago Sun-Times weniger eine „Graphic Novel als eine grafische Anthologie voller seltsamer okkulter Ideen“. Außerdem sei der Film „nicht präzise, […] sprunghaft in seiner Geschichte [und] verwirrt“.[4]

Im kompletten Film gebe es „keinen Mangel an Feuerkraft“, meinte Michael Rechtshaffen vom Hollywood Reporter, aber ansonsten würde dem Film soviel fehlen, dass er der „Fehlzündung Wild Wild West gefährlich nahe“ komme. Und dazu trage auch Megan Fox mit ihrer Darstellung ihrer Figur Lilah bei, „bei der sie daran scheitere, den Funken überspringen zu lassen“.[5]

Trotz der „schlechten Mundpropaganda [sowie] der seltsamen und etwas verwirrenden“ Besetzung, meinte Manohla Dargis in der Tageszeitung New York Times, sei der Film immerhin „besser, lebhafter und biete mehr Abwechslung als beispielsweise aktuellere Actionfilme wie Das A-Team – Der Film“.[6]

Produktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits im Jahr 2000 entwickelten Akiva Goldsman und Robert Zappia eine einstündige Adaption der Comicfigur Jonah Hex für das Fernsehen, welche allerdings niemals in Produktion ging.[7] Im Juli 2007 erhielt Warner Bros. die Verfilmungsrechte und engagierte erneut Goldsman, dieses Mal allerdings zusammen mit dem Produzenten Andrew Lazar und den beiden Drehbuchautoren Mark Neveldine und Brian Taylor,[8] um einen Western mit übernatürlichen Elementen zu kombinieren.[9] Im Oktober 2008 wurde Josh Brolin als Jonah Hex gecastet und Neveldine und Taylor standen als Regisseure fest.[10] Doch bereits im November 2008 traten beide als Regisseure wegen „künstlerischer Differenzen mit dem Studio“ zurück.[11] Nachdem das Studio versuchte entweder McG oder Andy Fickman als Regisseure zu gewinnen, wurde im Januar 2009 Jimmy Hayward als neuer und endgültiger Regisseur präsentiert.[9] Im Februar 2009 wurde gemeldet, dass Legendary Pictures den Film kofinanzieren und John Malkovich die Rolle des Quentin Turnbull übernehmen würde,[12] sodass der Dreh im April 2009 in Louisiana beginnen konnte.[13]

Noch bevor Josh Brolin als Jonah Hex vorgestellt wurde, bat Thomas Jane das Studio, selbst die Rolle spielen zu dürfen. Und obwohl er einen Make-up-Artist engagierte, um sich das Äußere von Hex zu verpassen, wurde er nicht gecastet. Allerdings durfte er Hex im Kurztrickfilm DC Showcase: Jonah Hex seine Stimme leihen.[14]

Soundtrack[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jonah Hex: Revenge Gets Ugly EP
Soundtrack von Mastodon

Veröffent-
lichung(en)

29. Juni 2010

Label(s) Reprise Records

Format(e)

CD

Genre(s)

Progressive Metal

Titel (Anzahl)

6

Länge

32 min 46 s

Titelliste

  1. Death March – 8:52
  2. Clayton Boys – 3:12
  3. Indian Theme – 4:10
  4. Train Assault – 4:13
  5. Death March (alternate version) – 9:07
  6. Clayton Boys (alternate version) – 3:12

Im September 2009 wurde bekannt, dass Mastodon für den Soundtrack von Jonah Hex engagiert wurden.[15] Bereits während Jimmy Hayward am Drehbuch schrieb, wurde er durch Mastodons Studioalbum Blood Mountain aus dem Jahr 2006 stark inspiriert, weswegen er die Band persönlich anrief und sie darum bat, den Filmscore zu übernehmen. Da das Budget relativ begrenzt war und bereits mehrere Filmschaffende einige Einschnitte im Gehalt hinnehmen mussten, übernahm Mastodon für „im Grunde nichts“ die Arbeit.[16]

Auszeichnungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Veröffentlichung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jonah Hex startete am 17. Juni 2010 in den US-Kinos und konnte am Startwochenende lediglich 5 Mio. US-Dollar seiner 47 Mio. US-Dollar Produktionskosten wieder einspielen, womit er in den Kinocharts als zweitbester Neueinsteiger auf Platz 7 landete, hinter Toy Story 3, der auf Platz eins startete.[17] Insgesamt spielte der Film nur 10,5 Mio. US-Dollar wieder ein und wurde, nachdem der Film extrem schlecht im Ausland an den Kinokassen lief, lediglich als DVD in den restlichen Ländern vertrieben.[18] Auch in Deutschland wurde der Film am 4. Februar 2011 lediglich als DVD veröffentlicht.

Der große Misserfolg wird der zurechtgestutzten Schnittversion zugeschrieben, weswegen man hoffte, dass auf DVD eine Extended Version erscheinen wird. Allerdings ist dies bisher nicht geplant.[19]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Jonah Hex. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 8. März 2022 (englisch).
  2. Jonah Hex. Internet Movie Database, abgerufen am 8. März 2022 (englisch).
  3. James Berardinelli: Jonah Hex auf reelviews.com vom 17. Juni 2010 (englisch), abgerufen am 7. Oktober 2011
  4. Roger Ebert: Jonah Hex (PG-13) auf suntimes.com vom 16. Juni 2010 (englisch), abgerufen am 7. Oktober 2011
  5. Michael Rechtshaffen: Jonah Hex -- Film Review auf The Hollywood Reporter vom 14. Oktober 2010 (englisch), abgerufen am 7. Oktober 2011
  6. Manohla Dargis: Tale of a Bounty Hunter auf The New York Times vom 18. Juni 2010 (englisch), abgerufen am 7. Oktober 2011
  7. Beth Laski: DeVito has a 'Revelation' on crowded Canton slate. In: The Hollywood Reporter. 20. Januar 2000.
  8. Borys Kit: Warners puts 'Hex' on comic. In: The Hollywood Reporter. 24. Juli 2007.
  9. a b Borys Kit: 'Horton' helmer has 'Hex' next. In: The Hollywood Reporter. 6. Januar 2009.
  10. Michael Fleming: Josh Brolin eyes WB's 'Jonah Hex'. In: Variety. 9. Oktober 2008 (Online).
  11. Michael Fleming: Neveldine, Taylor leave 'Jonah Hex'. In: Variety. 19. November 2008 (Online).
  12. Michael Fleming, Dave McNary: Malkovich, Brolin set for 'Hex'. In: Variety. 11. Februar 2009 (Online).
  13. Borys Kit: Will Arnett joins 'Jonah Hex'. In: The Hollywood Reporter. 31. März 2009 (Online).
  14. George 'El Guapo' Roush: Interview: Josh Brolin, Megan Fox and Jimmy Hayward Talk About Jonah Hex. Latino Review, 15. Juni 2010, archiviert vom Original am 24. Juli 2010; abgerufen am 22. Februar 2014 (englisch).
  15. Michael Saba: "Mastodon to Score Jonah Hex Movie" auf Paste vom 3. September 2009 (englisch), abgerufen am 7. Oktober 2011
  16. Justin Jacobs: Mastodon Talks Jonah Hex Score. In: Paste. 23. Oktober 2009, abgerufen am 7. Oktober 2010.
  17. June 18-20, 2010 auf Box Office Mojo (englisch), abgerufen am 7. Oktober 2011
  18. Jonah Hex auf Box Office Mojo (englisch), abgerufen am 7. Oktober 2011
  19. Jonah Hex - Vorerst keine Extended-Fassung auf schnittberichte.com vom 13. August 2010, abgerufen am 7. Oktober 2011