Josef Weisz

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Josef Weisz (* 27. August 1894 in München; † 1969 in Planegg[1]) war Holzschneider und Buchillustrator.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Josef Weisz wurde 1894 als Sohn des Schneidermeisters Josef Weiss in München geboren. 1909 beginnt er eine Goldschmiedelehre. Auf Druck des Vaters wird er Schneiderlehrling. Von 1913 bis 1916 war Weisz Schüler von Fritz Helmuth Ehmcke an der Münchner Kunstgewerbeschule in Schrift und Buchgewerbe.

Von 1916 bis 1918 leistete Weisz Frontdienst im Ersten Weltkrieg. Hier entstand auch das Kriegsskizzenbuch, eine Kunstmappe mit 195 Zeichnungen von Landschaften und Menschen in Russland, Frankreich und Belgien. Schon in den 1920er Jahren stellten das Kunstgewerbemuseum Berlin und die Deutsche Bücherei in Leipzig seine expressionistischen Werke aus. Weisz Arbeit wurde zunehmend für Illustrationen von Büchern gefragt. So schuf er 35 Lithographien zu Goethes Faust. 1932 druckten die Gebrüder Klingspor in Offenbach Goethes „Metamorphose der Pflanzen“ nach und Josef Weisz schuf dazu zwölf Holzschnitte als Anhang.

Seine expressionistischen Werke widersprachen dem Nazi-Kunstkanon, und 1937 wurden in der Aktion „Entartete Kunst“ nachweislich aus dem Städelschen Kunstinstitut Frankfurt/Main seine Lithografien Aus der Apokalypse und Neue Predigt beschlagnahmt und zerstört.[2]

Zeit seines Lebens beschäftigte sich Weisz vor allem mit der Darstellung von Pflanzen. In den 1950er Jahren In seinem widmete er sich auch der Tierwelt. Es entstanden Illustrationen zu den Büchern „Kleines Aquarium“ (1950), „Blumen und Tiere“ (1951) und „Heiteres Tierbuch“ (1952), das als eines der schönsten Bücher des Jahres 1952 prämiert wurde.[3]

Ausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachlass[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der schriftliche Nachlass liegt im Deutschen Kunstarchiv im Germanischen Nationalmuseum.

Der größte Teil des grafischen Nachlasses liegt im Gutenberg-Museum, Mainz.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Weiß, Josef. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 5: V–Z. Nachträge: A–G. E. A. Seemann, Leipzig 1961, S. 103 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
  • Sybille Kloos und Johannes Pommeranz: Vom »Kriegsskizzenbuch« zu »Kastilias Quell«. Eine Studio-Ausstellung mit Werken von Josef Weisz (1894-1969), in: monats anzeiger. Museen und Ausstellungen in Nürnberg, Juni 2003, S. 2–3.
  • F Carlo Schmid, Dunja Schneider, Stefan Soltek: Von der Apokalypse zur Alpenblume: Der Holzschneider Josef Weisz 1894-1969, Verlag: Stadt Mainz Gutenberg-Museum, 2002, ISBN 3980550656.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Johannes Brahms in Tutzing
  2. Datenbank zum Beschlagnahmeinventar der Aktion "Entartete Kunst", Forschungsstelle "Entartete Kunst", FU Berlin
  3. monats anzeiger – Juni 2003 Nummer 267 (Memento vom 18. Januar 2004 im Internet Archive)