Julische Alpen

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Julische Alpen
Lage der Julischen Alpen (rot) innerhalb der Ostalpen
Lage der Julischen Alpen (rot) innerhalb der Ostalpen

Lage der Julischen Alpen (rot) innerhalb der Ostalpen

Höchster Gipfel Triglav (2864 m. i. J.)
Lage Friaul-Julisch Venetien, Italien, und
Oberkrain, Slowenien
Teil der Südliche Kalkalpen
Einteilung nach AVE 58, SOIUSA 34.I
Koordinaten 46° 22′ N, 13° 49′ OKoordinaten: 46° 22′ N, 13° 49′ O
f1
Blick vom südwestlichen Triglav-Massiv nach Westen zum Kanin

Die Julischen Alpen (umgangssprachlich auch Julier; slowenisch Julijske Alpe; italienisch Alpi Giulie) sind eine Gebirgsgruppe der Südlichen Kalkalpen südlich des Alpenhauptkammes. Ihr Ostteil liegt in den slowenischen Gebieten Ober- und Innerkrain, der Westteil in der italienischen Region Friaul-Julisch Venetien. Sie werden in Nord-Süd-Richtung zwischen dem Saifnitzer Sattel und dem Cerknosattel zentral von der Donau-Adria-Wasserscheide durchlaufen.[1]

Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name bezieht sich auf Gaius Iulius Caesar, der im Gebiet von Friaul und Westkrain das Municipium Forum Iulii einrichtete. In der Antike umfasste die Bezeichnung „Julische Alpen“ auch Gebirge weiter im Süden; so gehörten die im heutigen Slowenien liegenden Mittelgebirge des Ternowaner und des Birnbaumer Waldes dazu, während sie heute eigenständige Regionen bilden.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Nordwest- und Nordgrenze zu den Karnischen Alpen verläuft von Ragogna über die Saifnitzer Talwasserscheide bis Tarvis im Kanaltal.

Die Nordostgrenze zur Gebirgsgruppe Karawanken und Bachergebirge verläuft von Tarvis über den Ratschacher Sattel entlang des Oberen Savetals bis zur Stadt Kranj.

Im Osten bildet die Save unterhalb von Kranj bis zur 13 km entfernten westlichen Einmündung der Sora bei Medvode die Grenze zu den Steiner Alpen.

Im Süden bildet das Tal der Sora von ihrer Saveeinmündung bei Medvode aufwärts bis Škofja Loka, danach das Tal der Poljanščica aufwärts bis zum Cerknosattel, die Idrijca abwärts bis zur Einmündung in den Isonzo und danach dessen Tal abwärts bis Görz (Einmündung der Vipava in den Isonzo im Süden der Stadt Gorica) die Grenze der Julischen Alpen zum Karst.

Die Südwestgrenze der Julischen Alpen von Goricia bis Ragogna zur Oberitalienischen Tiefebene ist gleichzeitig Alpengebietsgrenze.[1]

Beschaffenheit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Julischen Alpen sind ein sehr schroffer Gebirgsstock. Höchster Berg ist der Triglav (Dreikopf), 2864 m, zugleich höchster Berg Sloweniens und des früheren Jugoslawiens. Vereinzelt finden sich Kargletscher. Die Julischen Alpen werden durch das Raibler Tal, den Predilpass und das Tal der Koritnica und Soča in eine östliche und eine westliche Gruppe geteilt.

Übergänge und Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kugy-Denkmal mit Blick auf den Jalovec
Montasch in den westlichen Juliern
Razor (links) und Prisojnik (rechts)

Bevölkerung und Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Julischen Alpen waren und sind Grenze zwischen slowenischem und friaulischem Sprachgebiet. Da sie zur Gänze zumindest zeitweise Teil des Stammesherzogtums Baiern und später des Habsburger-Reichs waren, großteils durch Jahrhunderte, fasste das Deutsche vereinzelt Fuß, namentlich in der Sprachinsel Zarz und im Kanaltal.

Italien erhielt von Österreich 1866 mit Friaul Anteil an den Julischen Alpen.

Die touristische Erschließung leisteten Belsazar Hacquet, der die Erstbesteigung des Triglav betrieb (1778), und vor allem Julius Kugy.

Im Ersten Weltkrieg verlief in den Juliern eine Front, an der ein sehr zermürbender Stellungskrieg geführt wurde, dessen Folgen noch heute durch Stellungen, Stacheldrahtreste und sogar Blindgänger gegenwärtig sind (vgl. Gebirgskrieg 1915–1918). Nach dem Ersten Weltkrieg erhielt Italien den Großteil der Julier, musste sich jedoch nach dem Zweiten Weltkrieg wieder an die Wasserscheide zwischen Tagliamento und Gailitz diesseits und Save und Isonzo jenseits zurückziehen. Der Rest fiel an Jugoslawien beziehungsweise an den Freistaat Triest.

In der Folge fasste auch das Italienische in diesem Gebiete Fuß, so dass es heute viersprachig ist.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Julischen Alpen zeigen sich heute als strukturschwaches Gebiet. Der Bleibergbau in Raibl kam bereits im späten 20. Jahrhundert zum Erliegen, und der Niedergang der Landwirtschaft traf ein derart schwer zu bewirtschaftendes Gebiet besonders.

Gemeinden wie Tarvis, Ratschach und Kronau leben gut vom Kleinen Grenzverkehr am Dreiländereck Slowenien, Italien und Österreich.

Wichtigste Gipfel der Julischen Alpen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mangart

Touristenzentren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Helmut Lang: Julische Alpen: Die schönsten Wanderungen und Bergtouren. (= Rother Wanderführer). 7., aktualisierte Auflage. Bergverlag Rother, München 2023, ISBN 978-3-7633-4639-4.
  • Teddy Inthal, Karl Pallasmann: Julische Alpen. Verlag Johannes Heyn, Klagenfurt 2007, ISBN 978-3-7084-0246-8.
  • Helmut Teissl: Julische Alpen. 2., erweiterte Auflage. Verlag Mohorjeva-Hermagoras, Klagenfurt 2013, ISBN 978-3-7086-0757-3.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Julische Alpen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b JULISCHE ALPEN und Steiner Alpen (Ostalpen, innerer Alpenbogen) – Die Alpen. Abgerufen am 25. Februar 2024 (deutsch).