Julius Berberich

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Julius Berberich (* 24. November 1846 in Malsch (Landkreis Karlsruhe); † 27. Januar 1916[1] in Bühl[2]) war ein Geistlicher Rat im Erzbistum Freiburg und deutscher Schriftsteller.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Julius Berberich wurde am 18. Juli 1871 zum Priester geweiht. Anschließend war er Vikar in Limbach, Karlsruhe, Mannheim, Pforzheim und Rastatt. Im Jahr 1880 erhielt Berberich in Freiburg im Breisgau für seine Arbeit über die Christologie des hl. Iustinus Martyr den Doktor der Theologie. Ab 1882 war er Kaplan (Benefiziat) in Tauberbischofsheim und Geistlicher Lehrer am dortigen Gymnasium. Er richtete im Herbst 1883 ein Privatpensionat für Gymnasiasten im alten Seminargebäude ein, das 1889 kirchliche Anstalt wurde und den Titel Erzbischöflichen Knabenkonvikt erhielt. Im selben Gebäude befand sich bereits seit September 1871 ein erstes Knabenkonvikt, das jedoch aufgrund der badischen Gesetze während des Kulturkampfes schon 1874 wieder aufgehoben wurde. Nach der Neugründung entwickelte sich das Erzbischöfliche Knabenkonvikt gut: Von zunächst 50 Zöglingen stieg die Anzahl auf 75, jedoch mussten viele Bewerber abgewiesen werden. Der Platzmangel machte schließlich einen Neubau am Stammberg erforderlich (Grundsteinlegung 1890, Bezug am 22. September 1891), in dem Berberich 1889 der erste Rektor wurde.[3][4][5] 1898 wurde er zum Geistlichen Rat ernannt. Von August 1901 bis August 1904 war Julius Berberich Stadtpfarrer in Bruchsal (St. Paul), und anschließend bis zu seinem Tod Stadtpfarrer in Bühl (St. Peter und Paul). Dort wurde durch sein Wirken eine neue Sakristei errichtet und die Stadtkirche ausgemalt. 1907 gründete er den katholischen Arbeiterverein in Bühl und leitete ihn als Präses. Er starb 1916 nach zweijähriger Krankheit und wurde an der Ostseite der Kapelle „Maria zum Trost“ (umgangssprachlich auch als Alban-Stolz-Kapelle bekannt) auf dem Bühler Friedhof bestattet.

Die Julius-Berberich-Straße in Tauberbischofsheim wurde ihm zu Ehren benannt.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Das Leiden und die Auferstehung Jesu Christi: Ein Passionsspiel mit Gesang und lebenden Bildern in 10 Aufz. Paderborn 1890. (OCLC 253287004)
  • Lasset die Kleinen zu mir kommen: ein Lehr-, Gebet- u. Spruchbüchlein für die Kinderschwester und zur Erteilung des Religionsunterrichts in den untersten Klassen. Herder, Freiburg i. Br. 1890. (127 Seiten; OCLC 631938800)
  • Das neue erzbischöfliche Knaben-Konvikt in Tauberbischofsheim. M. Zöller’s Buchhandlung und Buchdruckerei, Tauberbischofsheim 1893. (36 Seiten)[6]
  • Geschichte der Stadt Tauberbischofsheim und des Amtsbezirks. M. Zöller’s Buchhandlung und Buchdruckerei, Tauberbischofsheim 1895. (431 Seiten; Faksimile-Druck: Fränkische Nachrichten Druck- und Verlags-GmbH, Tauberbischofsheim 1984)
  • Die Zerstörung Jerusalems durch den römischen Feldherrn Titus im Jahre 70 n. Chr. Histor. Schauspiel m. Gesang in 5. Aufz. Bonifacius-Dr., Paderborn 1898. (56 Seiten, OCLC 252332407)
  • Lehr-, Gebet- und Spruch-Büchlein: zur Erteilung des Religionsunterrichtes an Kinder von vier bis sieben Jahren; ein Handbüchlein für Lehrer und Erzieher, besonders für Mütter und Kinderschwestern. Herder, Freiburg i. Br. 1908. (102 Seiten; 2. verbesserte Auflage von Lasset die Kleinen zu mir kommen (1890); OCLC 630215557)
  • Die Malereien in der Pfarrkirche zu Bühl (Stadt). Selbstverl., Offenburg (Baden) o. J. (ca. 1909; Gemeinsame Veröffentlichung mit Augustin Kolb).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Franz Brümmer: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. 6. völlig neu bearbeitete und stark vermehrte Auflage. 8 Bde. Leipzig 1913. Band 1, S. 188. im Internet Archive (Reprint Kraus, Nendeln 1975)
  • Julius Mayer: Necrologium Friburgense 1916-1920: Verzeichnis der Priester, welche in den Jahren 1916-1920 im Gebiete und Dienste der Erzdiözese Freiburg verstorben sind ... ; Beitrag zur Personalgeschichte und Statistik der Erzdiözese Freiburg. In: Freiburger Diözesan-Archiv Band 49 (1921), S. 1–67. (1916, 2. Julius Berberich, S. 1–2; online, dort als PDF abrufbar, 32 MB)
  • Josef Fischer: Pfarrchronik Pfarrkirche Pfarrfamilie der Stadtpfarrei: St. Peter und Paul Bühl (Baden). Druck und Verlag Unitas GmbH., Bühl (Baden) o. J. (vermutlich 1938 oder 1939[7]), S. 22. (Der Text ist in großen Teilen mit dem von Julius Mayer identisch.)

Rezension[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Sauer: Die Malereien in der Pfarrkirche zu Bühl (Baden). In: Freiburger Diözesan-Archiv Band 37 (1909), S. 341–343. (online, dort als PDF abrufbar, 26 MB; Kritik über das gleichnamige Buch; Anmerkung: Julius Berberich war Ausschuss-Mitglied, s. S. 350)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Freiburger Diözesan-Archiv Band 44 (1916), S. 311. (online, dort als PDF abrufbar, 22,5 MB; Julius Berberich wird als verstorbenes Ausschuss-Mitglied genannt; nur Sterbedatum ohne Ort)
  2. Urkundlich erwähnte Pfarrer und Kapläne in St. Peter und Paul seit dem Jahre 1318 auf kath-kirche-buehl.de (Sterbejahr und Ort), abgerufen am 8. Mai 2016.
  3. Josef Kiefer, August Haun: Aus der Geschichte der neuesten Zeit (1800–1955). In: Hugo Stang, Anton Ullrich, Wilhelm Ogiermann, Josef Kiefer, August Haun: Tauberbischofsheim. Eigenverlag der Stadtverwaltung, Tauberbischofsheim 1955. S. 501 (In: d) Das Erzbischöfliche Gymnasialkkonfikt).
  4. Tauber-Franken-Online.de: Erzbischöfliches Knaben-Konvikt Tauberbischofsheim (Memento vom 10. Mai 2016 im Internet Archive). Online auf www.tauber-franken-online.de. Abgerufen am 9. Mai 2016.
  5. Franz Gehrig, Hermann Müller: Tauberbischofsheim. Verein Tauberfränkische Heimatfreunde e. V., Tauberbischofsheim 1997, S. 108 (IV. Das Schulwesen; Die ältesten Schulhäuser)
  6. Nachweis für Das neue erzbischöfliche Knaben-Konvikt in Tauberbischofsheim im SWB-Online Katalog, abgerufen am 1. Juni 2016.
  7. Das neuste Datum im Text ist der 1. April 1938 (S. 57).