Käthe Haack

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Käthe Haack, Fotografie (1916) von Alexander Binder
Käthe Haack, Fotografie (1947) von Abraham Pisarek
Ehrengrab von Käthe Haack auf dem Friedhof Heerstraße in Berlin-Westend

Lisbeth Minna Sophie Isolde Käthe Haack, auch Käte Haack, (* 11. August 1897 in Berlin;[1]5. Mai 1986 West-Berlin[2]) war eine deutsche Schauspielerin mit einer 70 Jahre dauernden Filmkarriere. In dieser Zeit spielte sie in rund 230 Film- und Fernsehproduktionen mit.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Käthe Haack war die Tochter des Tuchkaufmanns und Berliner Stadtverordneten Karl Wilhelm Paul Haack und seiner Ehefrau Sophie Margarethe, geb. Jahn. Nach dem Besuch eines Charlottenburger Privatlyzeums nahm sie Schauspielunterricht bei Seraphine Détschy und Hans Kaufmann. 1914 erhielt sie ihr erstes Engagement am Stadttheater Göttingen. Ab 1915 spielte sie vor allem in Berlin. Dort trat sie besonders an den Bühnen von Victor Barnowsky auf, außerdem am Theater am Kurfürstendamm, Theater am Schiffbauerdamm, Hebbel-Theater, Theater in der Königgrätzer Straße, Volksbühne Berlin und Deutschen Theater.

Zu ihren Rollen gehörten Johanna in Der einsame Weg, Anni in Ferenc Molnárs Spiel im Schloss, Klärchen bei der Uraufführung von Der fröhliche Weinberg 1925 und Mathilde Obermüller, die Frau des Bürgermeisters, bei der Uraufführung von Der Hauptmann von Köpenick 1931 am Deutschen Theater unter der Regie von Heinz Hilpert. 1935 bis 1944 war sie am Preußischen Staatstheater Berlin unter Gustaf Gründgens engagiert. Sie stand 1944 in der Gottbegnadeten-Liste des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda.[3]

Bereits 1915 absolvierte sie auch ihren ersten Filmauftritt. Als äußerst wandlungsfähige Schauspielerin erhielt sie zahlreiche Rollenangebote und konnte ihre Karriere auch nach dem Ende der Stummfilmzeit fortsetzen. So spielte sie 1943 an der Seite von Hans Albers die Baronin Münchhausen in Münchhausen. Ebenso gut gelang ihr der Übergang vom Fach der jungen Naiven in das der Ehefrau und Mutter. Zuletzt war Käthe Haack, die auch weiterhin als Theaterschauspielerin in Berlin erfolgreich war, als vornehme ältere Dame in Fernsehspielen zu erleben.

Wichtige Nachkriegsrollen am Theater waren Mrs. Antrobus in Wir sind noch einmal davongekommen (1946, Hebbel-Theater), Gina Ekdal in Die Wildente (1948, Renaissance-Theater), Mrs. Higgins in My Fair Lady (1963, Tournee mit ca. 1500 Vorstellungen) und Luise Maske in Carl Sternheims Der Snob (1966, Renaissance-Theater). Daneben wirkte Haack in zahlreichen Boulevardstücken mit. Gastspiele führten sie unter anderem nach München an die Kleine Komödie am Max II.

Sie war seit 1916 mit dem Schauspieler Heinrich Schroth (1871–1945) verheiratet.[4] Ihre Tochter Hannelore Schroth (1922–1987) sowie ihr Stiefsohn Carl-Heinz Schroth (1902–1989) waren ebenfalls bekannte Schauspieler.

Käthe Haack starb im Mai 1986 im Alter von 88 Jahren in Berlin. Die Beisetzung erfolgte auf dem landeseigenen Friedhof Heerstraße im heutigen Ortsteil Berlin-Westend.[5] Die Tochter Hannelore Schroth wurde bereits im folgenden Jahr an ihrer Seite beigesetzt, ebenso später deren Sohn aus dritter Ehe, Christoph Kantapper Köster (1953–2012). Auf Beschluss des Berliner Senats ist die letzte Ruhestätte von Käthe Haack (Grablage: 16-J-27) seit 2018 als Ehrengrab des Landes Berlin gewidmet. Die Widmung gilt für die übliche Frist von zwanzig Jahren, kann anschließend aber verlängert werden.[6]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Theater[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hörspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bibliographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Käthe Haack – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Geburtsregister StA Berlin XIIa, Nr. 2014/1897
  2. Sterberegister StA Charlottenburg von Berlin, Nr. 1249/1986
  3. Haack, Käthe, in: Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Frankfurt am Main : S. Fischer, 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 207
  4. Heiratsregister StA Charlottenburg I, Nr. 565/1916
  5. Hans-Jürgen Mende: Lexikon Berliner Begräbnisstätten. Pharus-Plan, Berlin 2018, ISBN 978-3-86514-206-1. S. 487.
  6. Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz: Ehrengrabstätten des Landes Berlin (Stand: November 2018) (PDF, 413 kB), S. 30. Abgerufen am 11. November 2019. Anerkennung und weitere Erhaltung von Grabstätten als Ehrengrabstätten des Landes Berlin (PDF, 369 kB). Abgeordnetenhaus von Berlin, Drucksache 18/1489 vom 21. November 2018, S. 1–2 und Anlage 1, S. 3. Abgerufen am 11. November 2019.