Köln-Marsdorf

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Horbeller Straße mit Bürogebäuden in Marsdorf
Die deutsche Niederlassung von Toyota im Süden von Marsdorf
Die 1732 erbaute Dreifaltigkeitskapelle zu Marsdorf

Marsdorf ist ein Ortsteil Kölns am äußersten Westrand der Stadt. Administrativ gehört er zum Stadtteil Junkersdorf und mit diesem zum Stadtbezirk Lindenthal.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Norden und Osten grenzt das etwa 32 Hektar große Marsdorf an den Kölner Stadtteil Junkersdorf, im Süden an die Stadt Hürth und ihre beiden Stadtteile Stotzheim sowie Sielsdorf, im Westen wiederum an die Stadt Frechen und ihre beiden Stadtteile Hücheln und Bachem.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Urkundlich erwähnt wurde Marsdorf erstmals 1157. Ab 1356 gehörte der Ort zum Amt Bergheim im Herzogtum Jülich. 1794 besetzten jedoch französische Revolutionstruppen Marsdorf. Bei der nun einsetzenden neuen Verwaltungseinteilung kam der Ort daher an die Mairie Frechen im Kanton Weiden innerhalb des sogenannten Arrondissement de Cologne im Département de la Roer. 1815 kam der Ort schließlich an das Königreich Preußen und zur Bürgermeisterei Frechen im Landkreis Köln. Während einer kommunalen Neuordnung des bereits 1946 gegründeten Bundeslandes Nordrhein-Westfalen, 1975 ging Marsdorf letztlich von der mittlerweile aufgelösten Bürgermeisterei Frechen zur Stadt Köln über.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Smart-Center Marsdorf

Marsdorf besteht vorwiegend aus Gewerbeflächen, die auf der sogenannten Grünen Wiese errichtet wurden. Der Ort ist Sitz zahlreicher Unternehmen, darunter Toyota Motorsport, die Motorsportabteilung des japanischen Automobilkonzerns Toyota, und des zweitältesten Unternehmens von Köln, der Joh. Schlösser Wachsbleiche und Kerzenfabrik. Insgesamt haben sich mittlerweile über 130 Unternehmen in Marsdorf angesiedelt. Hierzu zählen auch zahlreiche Handels- und Gastronomieketten. Da innerhalb des Ortes in den letzten Jahren etwa weitere sechs Hektar als Gewerbeflächen ausgewiesen wurden, kann davon ausgegangen werden, dass Marsdorf auch weiterhin Unternehmen anziehen wird und im Bezug auf seine Infrastruktur wachsen wird.[1]

Lediglich einige alte Gutshöfe wie das Haus Vorst[2], das Gut Keuschhof und der Krummenhof mit der dazugehörigen Dreifaltigkeitskapelle von 1732, die gegenwärtig als Eventbau genutzt wird, weisen auf eine lebendige Vergangenheit hin.

Des Weiteren wurde 2010 in Marsdorf das Waldlabor Köln eingerichtet.[3]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stadtbahnhaltestelle Marsdorf

Marsdorf ist mit zwei Haltestellen der Stadtbahnlinie 7 an das Kölner Nahverkehrsnetz angebunden.

Linie Verlauf / Anmerkungen Takt (Mo–Fr)
7 Frechen-Benzelrath – Frechen – Marsdorf – Lindenthal – Aachener Str./Gürtel – Moltkestraße – Rudolfplatz – Neumarkt – Heumarkt – Poll – Westhoven – Ensen – Porz Markt – Zündorf 10/20 min

Außerdem befindet sich westlich des Ortes die Anschlussstelle Frechen an der Bundesautobahn 1, die nördlich von Marsdorf die Bundesautobahn 4 kreuzt. Durch Marsdorf verläuft zudem die Bundesstraße 264.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gewerbegebiete: Marsdorf – Standort der Extraklasse. In: stadt-koeln.de. Archiviert vom Original am 18. Juli 2013; abgerufen am 11. August 2019.
  2. Bernhard Gondorf: Die Burgen der Eifel und ihrer Randgebiete. Ein Lexikon der „festen Häuser“. J. P. Bachem, Köln 1984, ISBN 3-7616-0723-7, S. 80 (Frechen-Vorst).
  3. Christina Handschuhmacher: Naturschutz-Aktion: Traum vom eigenen Wäldchen. In: Kölner Stadt-Anzeiger. 21. März 2010, abgerufen am 11. August 2019.
    Frank Lohrberg, Christiane Humborg: Urbane Waldnutzung – das Waldlabor Köln. (pdf, 105 kB) In: Garten + Landschaft 7/2009. 8. Juli 2009, S. 10–12, abgerufen am 11. August 2019.
    Der Wald der Zukunft. In: Kölner Wochenspiegel. 8. Oktober 2015, archiviert vom Original am 25. März 2016; abgerufen am 11. August 2019.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Paul Clemen: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 4, Nachdruck, Düsseldorf 1983.
  • Bernhard Gondorf: Die Burgen der Eifel und ihrer Randgebiete. Ein Lexikon der „festen Häuser“. J. P. Bachem, Köln 1984, ISBN 3-7616-0723-7, S. 80.
  • Robert Wilhelm Rosellen: Geschichte der Pfarreien des Dekanates Brühl. Köln 1887.

Koordinaten: 50° 55′ N, 6° 51′ O