Köln-Rodenkirchen (Stadtbezirk)

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Wappen von Rodenkirchen
Wappen von Rodenkirchen
Wappen von Köln
Wappen von Köln
Rodenkirchen
Stadtbezirk 2 von Köln
Abgrenzung des Stadtbezirks Rodenkirchen in Köln
Abgrenzung des Stadtbezirks Rodenkirchen in Köln
Koordinaten 50° 53′ 29″ N, 6° 59′ 28″ OKoordinaten: 50° 53′ 29″ N, 6° 59′ 28″ O.
Fläche 54,56 km²
Einwohner 111.849 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte 2050 Einwohner/km²
Neugründung 1. Jan. 1975
Adresse der
Verwaltung
Hauptstraße 85
50996 Köln
Website Rodenkirchen
Gliederung
Stadtteile

Bayenthal, Godorf, Hahnwald, Immendorf, Marienburg, Meschenich, Raderberg, Raderthal, Rodenkirchen, Sürth, Rondorf, Weiß, Zollstock

Politik
Bezirksbürgermeister Manfred Giesen (Bündnis 90/Die Grünen)
Quelle: www.stadt-koeln.de

Rodenkirchen ist der zweite von neun Stadtbezirken Kölns.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bezirk liegt am Westufer des Rheins im sogenannten Rheinbogen. Er ist der südlichste der linksrheinischen Kölner Stadtbezirke.

Nachbarbezirke und -gemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rodenkirchen grenzt im Norden an den ersten Stadtbezirk Innenstadt, im Osten durch den Rhein getrennt an den siebten Stadtbezirk Porz, im Süden an die Stadt Wesseling, im Südwesten an die Stadt Brühl, im Westen an die Stadt Hürth und im Nordwesten an den dritten Stadtbezirk Lindenthal.

Stadtgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Stadtbezirk umfasst die Stadtteile Bayenthal, Godorf, Hahnwald, Immendorf (mit der Siedlung Giesdorf), Marienburg, Meschenich, Raderberg, Raderthal, Rodenkirchen, Sürth, Rondorf (mit den Siedlungen Höningen und Hochkirchen), Weiß, Zollstock.

Der „Kölner Süden“[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die im Rheinbogen liegenden Stadtteile des Stadtbezirks – Bayenthal, Marienburg, Rodenkirchen, Weiß und Sürth – werden häufig unter dem geografisch nicht eindeutig bestimmten Oberbegriff „Kölner Süden“ gefasst. Städtebauliche Merkmale, die diesen Bereich auszeichnen, sind Villenviertel aus der Gründerzeit, großzügige Gärten und Alleen mit historischem Baumbestand sowie expandierende zeitgenössische Wohngebiete gehobener Qualität. In vielen historischen Villen, wie sie vor allem für Marienburg typisch sind, sind Firmen und öffentliche Einrichtungen oder auch Kliniken und Pflegestätten untergebracht.

Auch das Rheinufer in Rodenkirchen und Sürth ist in weiten Teilen durch repräsentative Villenarchitektur geprägt. Typisch für den Kölner Süden sind außerdem die weiträumigen Park- und Forstanlagen, die vom Südabschnitt des Kölner Grüngürtels entlang der Militärringstraße über den Golfplatz Marienburg, den Forstbotanischen Garten, das Rodenkirchener Naherholungsgebiet Friedenswald bis zu den seit 1960 aufgeforsteten Waldgebieten im Weißer Rheinbogen reichen.

Im Kontrast dazu stehen teilweise die nordwestlichen Stadtteile Raderberg, Raderthal und Zollstock, die teilweise bis in die 1980er-Jahre als Industriestandorte fungierten und dicht bebaute Arbeiterviertel aufweisen.

Kölner Umland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der südwestliche Teil des Stadtbezirks ist dörflich geprägt und gehört siedlungsgeografisch zum Kölner Umland. Zwischen den Siedlungskernen der einzelnen Dörfer befinden sich noch unbebaute Freiflächen mit Feldern und Wiesen sowie diverse Neubaugebiete mit Einfamilien- oder Reihenhäusern. In Godorf und Hahnwald entstanden in der Umgebung des Raffineriezentrums des Konzerns Shell (nördliche Werksanlage der Rheinland-Raffinerie) mehrere Gewerbe- und Geschäftsgebiete mit Firmenniederlassungen sowie Groß- und Einzelhandelsmärkten, die aufgrund der guten Verkehrsanbindung über die Köln-Bonner-Autobahn auch von auswärtigen Besuchern und Kunden aus dem gesamten Kölner Einzugsgebiet frequentiert werden.

Highlights[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In ihrer Siedlungsstruktur unvergleichlich sind die Wohnanlage auf dem Kölnberg in Meschenich, wo ein Hochhauskomplex in den 1970er-Jahren mitten in ein bäuerlich geprägtes Dorf gesetzt wurde, und die seit den 1950er-Jahren ausgebaute moderne Villenkolonie Hahnwald. Auch die zwischen Rodenkirchen und Sürth gelegene Diakonie Michaelshoven, die ein Gemeinschaftsdorf mit Wohnhäusern und sozialen Einrichtungen bildet, ist von der Anlage her ein in sich geschlossenes und einzigartiges Gebilde.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das heutige Gebiet des Stadtbezirks entspricht etwa der Ausdehnung der zur Zeit der französischen Herrschaft Ende des 18. Jahrhunderts gebildeten und 1815 von der preußischen Verwaltung übernommenen Bürgermeisterei Rondorf im ehemaligen Kanton Brühl. Die daraus hervorgegangene Gemeinde Rondorf im Landkreis Köln hatte sich 1961 in Gemeinde Rodenkirchen umbenannt, da Rodenkirchen inzwischen zum Hauptort geworden war.

Der Stadtbezirk wurde am 1. Januar 1975 mit der Eingemeindung der vormals selbständigen Gemeinde Rodenkirchen und der Stadt Wesseling in die Stadt Köln gegründet.[2] Zusätzlich wurden noch einige bereits 1888 nach Köln eingemeindete Stadtteile, die vorher zur Gemeinde Rondorf gehört hatten, dem Stadtbezirk wieder zugeordnet. Durch eine erfolgreiche Verfassungsklage gegen das Köln-Gesetz wurde der Stadtteil Wesseling am 1. Juni 1976 ausgemeindet und erhielt seine Selbständigkeit zurück.[2]

Im Jahr 1880 wurde in Rodenkirchen eine Freiwillige Feuerwehr gegründet.[3] Die Löschgruppe der Freiwilligen Feuerwehr in Rodenkirchen wurde mit der Eingemeindung in das Stadtgebiet der Stadt Köln in die Organisations-Struktur der Feuerwehr Köln überführt. Sie besteht unverändert und ist damit eine der ältesten Einheiten im heutigen Stadtgebiet.[3]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bezirksvertretung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sitzverteilung in der
Bezirksvertretung Köln-Rodenkirchen 2020
      
Insgesamt 19 Sitze
Bezirksvertretungswahl 2020
in Prozent
 %
40
30
20
10
0
31,2
26,1
18,5
7,4
5,4
4,4
7,8
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
+9,0
−5,4
−5,0
−0,1
−0,1
+0,4
+2,0

Wahlen im Stadtbezirk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Wahl Wbt. CDU Grüne SPD FDP AfD Linke Sonst.
2022 Landtagswahl 62,3 31,1 27,6 21,0 8,0 3,2 2,5 6,5
2021 Bundestagswahl 81,4 23,8 25,0 23,6 13,6 4,1 4,3 5,8
2020 Bezirksvertretungswahl 54,8 26,1 31,2 18,5 7,4 4,4 5,4 7,0
Ratswahl 54,7 25,6 27,3 20,8 7,0 4,3 4,9 10,3
2019 Europawahl 68,6 24,1 30,5 16,6 7,9 6,1 4,7 10,0
2017 Bundestagswahl 79,2 29,9 12,3 21,0 17,3 6,9 9,1 3,6
Landtagswahl 68,9 31,0 10,1 25,1 17,4 5,5 6,3 4,4
2014 Bezirksvertretungswahl 52,8 31,5 22,2 23,5 7,5 4,0 5,5 5,8
Ratswahl 52,8 32,0 19,1 25,7 7,3 4,0 5,5 6,5
Europawahl 56,6 30,5 15,9 29,3 6,9 6,2 5,4 5,9
2013 Bundestagswahl 76,3 37,9 12,2 27,1 8,1 3,7 6,6 4,3
2012 Landtagswahl k. A. 22,5 17,5 32,5 14,2 2,6 10,7
2010 Landtagswahl k. A. 32,6 18,7 27,8 9,6 5,4 5,9
2009 Bezirksvertretungswahl k. A. 31,0 23,3 22,5 12,6 3,8 6,8
Ratswahl k. A. 30,5 22,1 23,4 12,9 3,7 7,4
Bundestagswahl 73,8 29,9 15,7 23,0 19,9 7,4 4,1
Europawahl k. A. 31,2 19,9 19,8 18,9 4,2 6,0
2005 Bundestagswahl k. A. 31,9 12,3 34,2 14,6 4,9 2,1
Landtagswahl k. A. 41,1 11,1 33,4 9,5 1,0 3,9
2004 Bezirksvertretungswahl k. A. 34,6 17,3 28,1 10,0 2,1 7,9
Ratswahl k. A. 36,1 16,2 27,9 10,0 2,1 7,7
Europawahl k. A. 39,7 19,4 21,6 11,4 2,2 5,7
2002 Bundestagswahl k. A. 33,8 14,3 37,9 11,0 1,4 1,6
2000 Landtagswahl k. A. 37,2 10,8 38,0 11,7 1,1 1,2

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Parks
Ausgedehnte Grünflächen, Naherholungsbereiche im Bereich der Rheinaue und des Forstbotanischen Gartens sowie Naturschutzgebiete wie der Sürther Aue zeichnen den Kölner Süden aus. An Rodenkirchen und Sürth vorbei bis Godorf verläuft eine Etappe des Rheinradwegs. Auch für Jogging ist das Freizeitgebiet beliebt.

In diesem Teil der Parklandschaft unterhält auch einer der ältesten Golfclubs Deutschlands (1906 gegründet) seinen Neun-Loch-Platz, eine Nachfolgegestaltung von 1955 durch Bernhard von Limburger an Stelle der im Zweiten Weltkrieg verwüsteten ursprünglichen 18-Loch-Anlage von 1909.

Bilder aus dem Stadtbezirk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. stadt-koeln.de
  2. a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 299 f.
  3. a b Ulrike Süsser: Rodenkirchener Feuerwache zieht aus Baracke in Sürther Feld Kölner Stadtanzeiger vom 17. Mai 2019, abgerufen am 3. Februar 2023.