Königliche Ingenieurakademie (Potsdam)

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Am Neuen Markt 1 in Potsdam,
1788–1806 Sitz der Akademie

Die Königliche Ingenieurakademie zu Potsdam war von 1788 bis 1806 eine preußische Ausbildungsstätte für militärische Ingenieure.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Akademie wurde 1788[2] vom preußischen König Friedrich Wilhelm II. etwa zwei Jahre nach dessen Regierungsantritt gegründet. Sie war im später als Kabinetthaus bezeichneten Gebäude Am Neuen Markt 1 untergebracht, das dem späteren König von 1765 bis 1786 als kronprinzliche Residenz gedient hatte.

Erster Direktor war der Artillerieoffizier Heinrich Otto von Scheel.

Im Zuge der politischen und organisatorischen Veränderungen durch die Napoleonischen Kriege wurde die Einrichtung bereits 1806 wieder aufgelöst. Die Königliche Akademie bestand also nur 18 Jahre. In den letzten acht davon war Generalmajor Bonaventura von Rauch ihr Direktor.

Entsprechend den damaligen Regeln für die Zusammensetzung des preußischen Offizierscorps wurden nur Adelige als Studenten aufgenommen.

Das erste Lehrpersonal war:

  • Oberstleutnant Heinrich Otto von Scheel (1745–1808), Direktor
  • Major Karl Gustav von Winanko (1729–1790), Vizedirektor, Fortifikation[3]
  • Major Joseph von Borghesi (1733; † nach 1796), eigentlich Bourgeois, aus Sardinien, Zeichnen
    Generalmajor Bonaventura von Rauch, Direktor der königlichen Ingenieurakademie in Potsdam von 1796 bis 1806
  • Major Bonaventura von Rauch (1740–1814), Artillerie, Geometrie und Topografie[4] (wohnte mit seiner Familie im Akademiegebäude)
  • Kapitän Christian Freiherr von Massenbach (1758–1827), Mathematik, Physik, Taktik
  • Kapitän Robert Bourdet (1719–1799), Zivil-Wasserbaukunst[5]
  • Ingenieur-Kapitän Jean d'Obreuil (ab 1794 von Budbach), Zivil-Wasserbaukunst[6]
  • Ingenieur-Leutnant Ludwig Philipp von Engelbrecht (1758–1818), Gehilfe des Direktors[7]
  • Professor Charles Dantal (D'Antal) (1759–1799), Deutsch und Französisch (Vorleser von König Friedrich II.)
  • Garnison-Bauinspektor Richter, Zeichnen

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Mitteilungen des Vereins für die Geschichte Potsdams, Band 1, S. 6
  • Bernhard von Poten: Geschichte des Militär-erziehungs- und Bildungswesens in den Landen deutscher Zunge, Band 17, S. 103f
  • Brandenburgische Ingenieurkammer (Hrsg.): Einrichtung der Königlich Preussischen Ingenieurakademie zu Potsdam gestiftet den 15. April 1788. Transkript der Stiftungsurkunde im Geheime Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz und Festschrift anlässlich des 225. Jahrestags ihrer Gründung. Potsdam 2013.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hans Joachim Wefeld: Ingenieure aus Berlin. 300 Jahre technisches Schulwesen. Haude&Spenersche Verlagsbuchhandlung, Berlin 1988, ISBN 3-7759-0312-7, S. 80 ff.
  2. Tüfteln für den Sieg. Abgerufen am 27. Mai 2020.
  3. Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues Preussisches Adels-Lexicon, Band 3, S. 339
  4. Neues Allgemeines Deutsches Adels-Lexicon: Ossa - Ryssel. Voigt, 1867 (google.de [abgerufen am 27. Mai 2020]).
  5. Bartholomé Robert Bourdet. In: archINFORM.
  6. Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues Preussisches Adels-Lexicon, Band 3, S. 4
  7. Wegweiser für Fremde und Einheimische durch die Königl. Residenzstädte, S. 208

Koordinaten: 52° 23′ 44,7″ N, 13° 3′ 28,3″ O