Kainuu

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Kainuun maakunta
Wappen Karte
Wappen
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Lage in Finnland
Basisdaten
Staat: Finnland
Gemeinden: 9
Verwaltungs­sitz: Kajaani
Fläche: 24.451,77 km²[1]
Einwohner: 71.979 31. Juli 2020[2]
Bevölkerungs­dichte: 3,1 Einwohner je km²
ISO 3166: FI-05

Kainuu [ˈkɑi̯nuː] (schwed. Kajanaland) ist eine Landschaft (maakunta) in Finnland.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kainuu liegt in Nordfinnland an der Ostgrenze zu Russland. Nachbarlandschaften sind Nordkarelien und Nordsavo im Süden sowie Nordösterbotten im Westen und Norden. Die Fläche von Kainuu beträgt 24.452 km², die Bevölkerungszahl rund 75.000 Einwohner. Die größte Stadt ist Kajaani. Kainuu ist mit einer Bevölkerungsdichte von etwa 3,1 Einwohnern pro Quadratkilometer sehr dünn besiedelt und geprägt durch Wald, Moore und Seen. Die größten Seen sind Oulujärvi, Nuasjärvi, Ontojärvi, Lentua und Kiantajärvi. Kainuu zählt zu den ärmsten Regionen Finnlands.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt Kajaani wurde 1651 von Per Brahe dem Jüngeren gegründet. Die Wirtschaft Kainuus war geprägt durch die Rohstoffe des Waldes: Holz und Teer, die auf dem Wasserweg zum Hafen in Oulu transportiert wurden. Landwirtschaft ist auf Grund der rauen klimatischen Bedingungen nur begrenzt möglich. 1904 wurde Kajaani an das finnische Eisenbahnnetz angeschlossen. Die Strecke führt von Kuopio kommend weiter nach Oulu, ein weiterer Abzweig führt über den Grenzbahnhof Vartius in die russische Stadt Kostomukscha (nur Güterverkehr).

Im Winterkrieg fanden schwere Kämpfe in der Grenzregion Kainuu statt, vor allem die Schlacht von Suomussalmi (Kampf am Raatteentie). Heutzutage gibt es in Vartius (Stadt Kuhmo) wieder einen internationalen Grenzübergang nach Russland. Hier existiert ein kleiner Grenzverkehr vor allem in der Form von Tageseinkaufsfahrten.

Heute gehört Kainuu zu den strukturschwächsten Regionen des Landes und verzeichnet eine starke Abwanderung in die Boom-Regionen Finnlands.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kulturell spielt Kainuu für Finnland durchaus eine nennenswerte Rolle. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts unternahm der finnische Arzt Elias Lönnrot Reisen in diese Region, um die traditionellen Erzählungen in Liedform zu sammeln. Hieraus entstand unter seiner Bearbeitung das finnische Nationalepos Kalevala. Der finnische Schriftsteller Ilmari Kianto sowie der Dichter Eino Leino stammen aus Kainuu.

Das Wintersportgebiet Vuokatti (Gemeinde Sotkamo) zieht Reisende aus ganz Finnland an. Im Sommer hat das Kammermusik-Festival in Kuhmo einen hohen internationalen Ruf. In Kuhmo gibt es als touristische Attraktion auch ein Kalevala-Dorf, in dem das Leben in früheren, vorchristlichen Zeiten dargestellt wird. Die Nationalparks Hiidenportti und Tiilikkajärvi liegen ganz oder teilweise in Kainuu.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. Januar 2005 wurde in Kainuu für eine achtjährige Probephase eine Regionalverwaltungsreform gestartet, bei der bisher kommunale und staatliche Aufgaben an die neu gewählte Regionalvertretung übertragen wurden.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung: „Von Gold, Grün und Gold geteilt, oben im Tannenschnitt, unten im Wellenschnitt.“

Gemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kainuu besteht aus neun Gemeinden, darunter zwei Städte (fettgedruckt). Einwohnerzahlen zum 31. Dezember 2022.[3]

  1. Kajaani (36.297)
  2. Vaala (2.626)
  3. Paltamo (3.100)
  4. Ristijärvi (1.174)
  5. Sotkamo (10.354)
  6. Kuhmo (7.755)
  7. Suomussalmi (7.367)
  8. Hyrynsalmi (2.094)
  9. Puolanka (2.380)

Die Gemeinden von Kainuu

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Matti Huurre und Jorma Keränen: Kainuun historia 1. Kajaani 1986.
  • Oiva Turpeinen: Kainuun historia 2. Kajaani 1985.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kainuu – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Stand: 1. Jan. 2011, Quelle: Maanmittauslaitos (Memento vom 25. Februar 2009 im Internet Archive) (finnisches Vermessungsamt): Suomen pinta-ala kunnittain 1. Januar 2009.
  2. Tilastokeskus.fi (Finnisches Statistikamt), Väestörakenteen ennakkotiedot alueittain (finnisch), abgerufen am 10. September 2020 (Memento des Originals vom 28. April 2022 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/pxnet2.stat.fi
  3. Statistisches Amt Finnland: Tabelle 11ra -- Key figures on population by region, 2022