Kaliber 7,65 – Diebesgrüße aus Kopenhagen

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Film
Titel Kaliber 7,65 – Diebesgrüße aus Kopenhagen
Originaltitel Slå først, Frede!
Produktionsland Dänemark
Originalsprache Dänisch
Erscheinungsjahr 1965
Länge 100 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Erik Balling
Drehbuch Bengt Janus
Henning Bahs
Erik Balling
Produktion Bo Christensen
Musik Bent Fabricius-Bjerre
Kamera Arne Abrahamsen
Jørgen Skov
Besetzung
Chronologie

Kaliber 7,65 – Diebesgrüße aus Kopenhagen ist ein dänischer Spielfilm aus dem Jahr 1965 von Erik Balling. Der deutsche Titel ist eine Anspielung auf den zweiten James-Bond-Film Liebesgrüße aus Moskau. Der Streifen ist eine Parodie auf Agentenfilme. In Dänemark kam der Spielfilm zum ersten Mal am 21. Dezember 1965 in die Kinos, in Deutschland am 23. September des folgenden Jahres. Er wurde im deutschen Fernsehen auch als Hau’ ihn zuerst, Freddy gezeigt.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frede Hansen, ein Vertreter für Scherzartikel, reist mit der Fähre nach Odense. Mit an Bord befindet sich auch ein Geheimagent, der im Besitz eines Aktenkoffers ist, der dem von Frede Hansen zum Verwechseln ähnelt. Zwei bedrohlich wirkende Herren in hellen Ledermänteln haben den Auftrag, den Agenten während der Fahrt ins Jenseits zu befördern. Bevor sie jedoch ihre Mission ausführen können, gelingt es dem Agenten, seine Tasche mit der von Frede zu vertauschen.

An Land wird Frede wegen seines Koffers in die Auseinandersetzungen zweier verfeindeter Organisationen verwickelt, gerät mal in die Gefangenschaft bei der einen und der anderen Partei, bis er schließlich in Kopenhagen eintrifft. Dort wird er gegen seinen Willen als neuer Geheimagent angeworben. Sein Lehrmeister ist der superperfekte Agent Smith.

Die „Ledermäntel“ und deren Anführer Kolick sollen Frede für immer unschädlich machen. Dank der übernatürlichen Fähigkeiten des Ausbilders Smith ist deren Plan jedoch zum Scheitern verurteilt. Smith hat herausgefunden, dass bei den „Ledermänteln“ die schwedische Nachtclubtänzerin Sonja, die in ihrem Programm in Stockholm mit Tauben arbeitet, eine wichtige Rolle spielt. Deshalb geht jetzt die Reise in die schwedische Hauptstadt, wo Frede die reizende Schöne kaltstellen soll. Dabei ahnt er nicht, dass diese – bezogen auf ihn – den gleichen Auftrag erhalten hat.

Bei der Jagd nach Frede und Smith geht Kolick alles schief; denn immer wieder gelingt es den beiden, ein paar von Kolicks Leuten zur Strecke zu bringen. Als Sonja und Frede aufeinandertreffen, springt sogleich zwischen beiden der Funke über. Kolick hat diesen Umstand bemerkt und von seinem Chef den Befehl erhalten, Frede, Smith und die abtrünnige Tänzerin lebend ins Hauptquartier auf einer der Schäreninseln zu bringen, was ihm nach einigen Rückschlägen auch gelingt. Gefesselt auf einer Sprengstoffladung sitzend, müssen die beiden Herren zusehen, wie Kolick sich darauf vorbereitet, Sonja mit einer Kreissäge zu töten. Bevor er jedoch seinen Plan ausführen kann, fällt Frede auf, was die „Ledermäntel-Bande“ im Schilde führt: Es sollen Raketen nach Moskau geschickt werden, die durch abgerichtete Brieftauben ins Ziel gelenkt werden. In letzter Sekunde können sich Frede und Smith dank einer List befreien und Sonja retten. Per Helikopter entkommen sie von der Insel.

Am Ende geht die Abschussbasis mitsamt den Drahtziehern in die Luft, weil in den Raketen ganz gewöhnliche Tauben sitzen, die in ihren heimatlichen Schlag zurückkehren wollen.

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im deutschsprachigen Fernsehen wurde der Film auch unter dem Titel Hau’ ihn zuerst, Freddy veröffentlicht. Der dänische Originaltitel des Filmes Slå først, Frede! heißt auf deutsch: Schlag zuerst, Frede. Von diesem Film wurde eine Fortsetzung gedreht: Slap af, Frede! (deutsch: Entspann’ dich, Frede). Dieser Film wurde, im Gegensatz zum ersten Frede-Film, bisher nicht im deutschsprachigen Raum gesendet bzw. veröffentlicht. In diesen beiden Filmkomödien der Frede-Filmreihe spielen mehrere bekannte Schauspieler aus der bekannten Olsenbande-Filmreihe mit – so sind Morten Grunwald, Ove Sprogøe und Poul Bundgaard hier erstmals gemeinsam in einem Film zu sehen – und sie gelten auch als Vorläufer dieser Filmreihe.[1][2][3][4][5] Zunächst war die Rolle des Frede dabei für den populären Komiker Dirch Passer – einen regelmäßigen Bühnen- und Filmpartner Ove Sprogøes – vorgesehen, der jedoch mit Nordisk Film keine Einigung über seine Gage erzielen konnte. Daraufhin wurde Morten Grunwald, der kurz zuvor mit Jungfernstreich seinen Durchbruch als Filmschauspieler gefeiert hatte und mit der Bodil geehrt worden war, für die Rolle verpflichtet.[6]

Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Überraschend gut gelungene Agenten-Parodie aus Dänemark, die Kenntnisse in den Merkmalen dieser Filmgattung voraussetzt, wenn sie nicht nur als makabrer Ulk aufgefasst werden soll. Mit dieser Einschränkung ab 16 zu empfehlen.“

Evangelischer Filmbeobachter, Kritik Nr. 354/1966

„Halbgelungener Versuch, gängige Agentenfilme zu verulken.“

Lexikon des internationalen Films, rororo-Taschenbuch Nr. 6322 (1988), S. 1938

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Programm zum Film: Illustrierter Film-Kurier, Vereinigte Verlagsgesellschaften Franke & Co. KG, München, Nr. 142

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Slap af, Frede! (1966). In: IMDb. 9. März 2005, abgerufen am 14. Januar 2012.
  2. Vorläufer. In: olsen-bande.com. 11. Juli 2008, abgerufen am 14. Januar 2012.
  3. Andere Filme. In: olsenbandenfanclub.de. 1. Juli 2009, abgerufen am 14. Januar 2012.
  4. Hauke Lange-Fuchs: „Ich habe einen Plaan!“, Lübeck 1997, ISBN 3-924214-48-4. S. 29.
  5. Frank Eberlein: Die Olsenbande. Das große Buch für Fans. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 1996, ISBN 3-89602-056-0. S. 222.
  6. Morten Grunwald/Per Kuskner: Meine Tage in gelben Socken. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2014, ISBN 978-3-86265-374-4. S. 15.