Panamakanalzone

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Panamakanalzone
Zona del Canal de Panamá (spanisch)
Panama Canal Zone (englisch)
1903–1979
Wahlspruch: The Land Divided, The World United
Amtssprache Spanisch, Englisch
Hauptstadt Balboa
Staats- und Regierungsform Nichtinkorporiertes US-amerikanisches Außengebiet
Fläche 1.432 km²
Währung US-Dollar (USD)
Errichtung 18. November 1903
Endpunkt 1. Oktober 1979
Zeitzone UTC−5
ISO 3166 PZ, PCZ
Vorlage:Infobox Staat/Wartung/NAME-DEUTSCH

Die Panamakanalzone (spanisch Zona del Canal de Panamá; englisch Panama Canal Zone) war ein 1432 km² großes Territorium innerhalb Panamas. Sie bestand aus dem Panamakanal und einem Streifen von je 5 Meilen (8,1 km) auf jeder Seite der Kanaltrasse (außer Panama-Stadt und Colón, die ansonsten teilweise in dem Gebiet gelegen hätten) sowie der Gesamtfläche des Gatúnsees. Sie wurde am 18. November 1903 mit der Unterzeichnung des Hay-Bunau-Varilla-Vertrages gegründet und stellte die Zone unter die Kontrolle der Vereinigten Staaten (siehe die Beziehungen der Länder). Als in den 1930er Jahren der Alajuelasee angelegt wurde, um die Wasserversorgung der Schleusen zu gewährleisten, wurde dieser in die Zone integriert.

Karte des Gebiets vor dem Bau des Kanals

Von 1903 bis 1979 wurde das Gebiet ausschließlich von den Vereinigten Staaten kontrolliert, die den Kanal gebaut und finanziert hatten, und mittels Gouverneuren regiert. 1964 kam es beim Flaggenstreit zwischen den USA und Panama zu Auseinandersetzungen zwischen US-Militär und panamaischen Demonstranten, in deren Verlauf mehrere Personen getötet wurden. 1977 wurde in den Torrijos-Carter-Verträgen die Neutralität des Kanals vereinbart. Ab 1979 stand der Kanal selbst unter gemeinsamer US-panamaischer Kontrolle. Im Dezember 1989 und Januar 1990 fand im Bereich der Kanalzone der US-Militäreinsatz Operation Just Cause statt, bei der das Regime des panamaischen Machthabers Manuel Noriega gestürzt wurde und mehrere Hundert Zivilisten zu Tode kamen.

Am 31. Dezember 1999 gingen die Hoheitsrechte an der Kanalzone vollständig auf Panama über. Für den Betrieb, die Verwaltung und die Modernisierung des Kanals ist seitdem die Panamakanal-Behörde (Autoridad del Canal de Panamá – ACP) zuständig.

Außer in Krisenzeiten oder bei politischen Spannungen konnten Panamaer die Zone frei betreten. Der Hay-Bunau-Varilla-Vertrag von 1903 schränkte jedoch ihr Recht ein, in den Geschäften der Zone einzukaufen, um den panamaischen Einzelhandel zu schützen. Während der US-Kontrolle über die Kanalzone wurde das Gebiet (außer dem Kanal selbst) hauptsächlich für militärische Zwecke genutzt. Dennoch gab es annähernd 3000 ständige zivile Einwohner (engl. Zonians). Die militärische Nutzung durch die Vereinigten Staaten endete, als die Zone wieder an Panama kam. Sie ist mittlerweile in das Wirtschaftssystem Panamas eingebunden und zu einer Touristenattraktion geworden, besonders für das Spotting von Schiffen auf dem Kanal.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gustavo A. Mellander, Nelly Maldonado Mellander, Charles Edward Magoon: The Panama Years. Editorial Plaza Mayor, Río Piedras, Puerto Rico 1999, ISBN 1-56328-155-4, OCLC 42970390.
  • Gustavo A. Mellander: The United States in Panamanian Politics: The Intriguing Formative Years. Interstate Publishers, Danville, Ill. 1971, OCLC 138568.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Panamakanalzone – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 9° 7′ N, 79° 43′ W